Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

den Sueven oder Catten (von welchen die Mattiacken, wie unten wird berichtet werden, herkommen) so heftig seyen angefeindet worden, daß ein guter Theil derselben seine alte Wohnstätten verlassen, und sich nach dem Unter-Rhein gewendet hätte. Und hat es also aus diesem Grunde gar wohl seyn können, daß zu gleicher Zeit Usibäder und Mattenbäder, das ist, alte und neue Wißbäder haben vorhanden seyn können. Doch, es sind verschiedene gelehrte Forscher der Teutschen Alterthümer, welche zwar durch die gar zu offenbare Gleichheit des Nahmens Usipeter und Wisibäder sich fast gedrungen finden, diese Völcker in dem alten Wißbad zu suchen, bald aber auch, wegen der obgemeldten Schwierigkeit, wieder etwas wanckend werden, und fast lieber den Nahmen der Usipeter von dem Flüßlein Us, in der Wetterau, herleiten, auch dieselbe Gegend zu ihrem eigentlichen Wohn-Sitz bestimmen. Wiewohl auch wieder andere (wie denn bey dergleichen alten Völcker-Nahmen die Gelehrten, nicht selten, gantz verschiedene Meynungen zu haben pflegen) sich finden, welche sie lieber ursprünglich in den Unter-Rheinischen Landes-Gegenden suchen wollen. Man kan mehrere Nachricht von diesen mancherley Meynungen der Gelehrten, wegen dieser Usipeter, in des Bernhards Wetterauischen Alterthümern p. 19- finden, und hat der Leser Freyheit diese

den Sueven oder Catten (von welchen die Mattiacken, wie unten wird berichtet werden, herkommen) so heftig seyen angefeindet worden, daß ein guter Theil derselben seine alte Wohnstätten verlassen, und sich nach dem Unter-Rhein gewendet hätte. Und hat es also aus diesem Grunde gar wohl seyn können, daß zu gleicher Zeit Usibäder und Mattenbäder, das ist, alte und neue Wißbäder haben vorhanden seyn können. Doch, es sind verschiedene gelehrte Forscher der Teutschen Alterthümer, welche zwar durch die gar zu offenbare Gleichheit des Nahmens Usipeter und Wisibäder sich fast gedrungen finden, diese Völcker in dem alten Wißbad zu suchen, bald aber auch, wegen der obgemeldten Schwierigkeit, wieder etwas wanckend werden, und fast lieber den Nahmen der Usipeter von dem Flüßlein Us, in der Wetterau, herleiten, auch dieselbe Gegend zu ihrem eigentlichen Wohn-Sitz bestimmen. Wiewohl auch wieder andere (wie denn bey dergleichen alten Völcker-Nahmen die Gelehrten, nicht selten, gantz verschiedene Meynungen zu haben pflegen) sich finden, welche sie lieber ursprünglich in den Unter-Rheinischen Landes-Gegenden suchen wollen. Man kan mehrere Nachricht von diesen mancherley Meynungen der Gelehrten, wegen dieser Usipeter, in des Bernhards Wetterauischen Alterthümern p. 19- finden, und hat der Leser Freyheit diese

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0053" n="17"/>
den Sueven oder Catten (von welchen die Mattiacken, wie unten wird berichtet werden, herkommen) so heftig seyen angefeindet worden, daß ein guter Theil derselben seine alte Wohnstätten verlassen, und sich nach dem Unter-Rhein gewendet hätte. Und hat es also aus diesem Grunde gar wohl seyn können, daß zu gleicher Zeit Usibäder und Mattenbäder, das ist, alte und neue Wißbäder haben vorhanden seyn können. Doch, es sind verschiedene gelehrte Forscher der Teutschen Alterthümer, welche zwar durch die gar zu offenbare Gleichheit des Nahmens Usipeter und Wisibäder sich fast gedrungen finden, diese Völcker in dem alten Wißbad zu suchen, bald aber auch, wegen der obgemeldten Schwierigkeit, wieder etwas wanckend werden, und fast lieber den Nahmen der Usipeter von dem Flüßlein Us, in der Wetterau, herleiten, auch dieselbe Gegend zu ihrem eigentlichen Wohn-Sitz bestimmen. Wiewohl auch wieder andere (wie denn bey dergleichen alten Völcker-Nahmen die Gelehrten, nicht selten, gantz verschiedene Meynungen zu haben pflegen) sich finden, welche sie lieber ursprünglich in den Unter-Rheinischen Landes-Gegenden suchen wollen. Man kan mehrere Nachricht von diesen mancherley Meynungen der Gelehrten, wegen dieser Usipeter, in des Bernhards Wetterauischen Alterthümern <hi rendition="#aq">p. 19-</hi> finden, und hat der Leser Freyheit diese
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0053] den Sueven oder Catten (von welchen die Mattiacken, wie unten wird berichtet werden, herkommen) so heftig seyen angefeindet worden, daß ein guter Theil derselben seine alte Wohnstätten verlassen, und sich nach dem Unter-Rhein gewendet hätte. Und hat es also aus diesem Grunde gar wohl seyn können, daß zu gleicher Zeit Usibäder und Mattenbäder, das ist, alte und neue Wißbäder haben vorhanden seyn können. Doch, es sind verschiedene gelehrte Forscher der Teutschen Alterthümer, welche zwar durch die gar zu offenbare Gleichheit des Nahmens Usipeter und Wisibäder sich fast gedrungen finden, diese Völcker in dem alten Wißbad zu suchen, bald aber auch, wegen der obgemeldten Schwierigkeit, wieder etwas wanckend werden, und fast lieber den Nahmen der Usipeter von dem Flüßlein Us, in der Wetterau, herleiten, auch dieselbe Gegend zu ihrem eigentlichen Wohn-Sitz bestimmen. Wiewohl auch wieder andere (wie denn bey dergleichen alten Völcker-Nahmen die Gelehrten, nicht selten, gantz verschiedene Meynungen zu haben pflegen) sich finden, welche sie lieber ursprünglich in den Unter-Rheinischen Landes-Gegenden suchen wollen. Man kan mehrere Nachricht von diesen mancherley Meynungen der Gelehrten, wegen dieser Usipeter, in des Bernhards Wetterauischen Alterthümern p. 19- finden, und hat der Leser Freyheit diese

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/53
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/53>, abgerufen am 09.11.2024.