Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.psc_233.001 psc_233.007 II. Subjective Auffassung. psc_233.008 Das entspricht ungefähr dem, was man "Manier" psc_233.009 Humoristisch; psc_233.012Satirisch; psc_233.013Elegisch; psc_233.014Jdyllisch. psc_233.015 Die drei letzteren hat Schiller in der Abhandlung über psc_233.016 Die subjective Auffassung kann geschehen nach allen drei psc_233.026 psc_233.001 psc_233.007 II. Subjective Auffassung. psc_233.008 Das entspricht ungefähr dem, was man „Manier“ psc_233.009 Humoristisch; psc_233.012Satirisch; psc_233.013Elegisch; psc_233.014Jdyllisch. psc_233.015 Die drei letzteren hat Schiller in der Abhandlung über psc_233.016 Die subjective Auffassung kann geschehen nach allen drei psc_233.026 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0249" n="233"/><lb n="psc_233.001"/> ein mehr oder weniger willkürlicher, eine Vollkommenheit, <lb n="psc_233.002"/> wie sie sich der Dichter gerne denkt und ausmalt und die er <lb n="psc_233.003"/> auf alle seine Figuren gleichmäßig vertheilt. Dadurch herrscht <lb n="psc_233.004"/> hier am meisten die Gefahr subjectiver Beimischung statt klar <lb n="psc_233.005"/> objectiver Auffassung des Gegebenen. — Doch ich breche ab <lb n="psc_233.006"/> und verweise auf meine Aufsätze.</p> </div> <div n="2"> <lb n="psc_233.007"/> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">II</hi>. Subjective Auffassung.</hi> </head> <lb n="psc_233.008"/> <p> Das entspricht ungefähr dem, was man „Manier“ <lb n="psc_233.009"/> nennt. Die subjective Auffassung kann so vielartig sein, als <lb n="psc_233.010"/> die Subjecte; aber Gattungen der subjectiven Auffassung sind:</p> <lb n="psc_233.011"/> <p> <hi rendition="#et">Humoristisch;</hi> </p> <lb n="psc_233.012"/> <p> <hi rendition="#et">Satirisch;</hi> </p> <lb n="psc_233.013"/> <p> <hi rendition="#et">Elegisch;</hi> </p> <lb n="psc_233.014"/> <p> <hi rendition="#et">Jdyllisch.</hi> </p> <lb n="psc_233.015"/> <p> Die drei letzteren hat Schiller in der Abhandlung über <lb n="psc_233.016"/> naive und sentimentalische Dichtung dargelegt und geschieden. <lb n="psc_233.017"/> Das Jdyllische kann sehr wohl objectiv sein, wenn die natürliche <lb n="psc_233.018"/> Einfachheit des Lebens naturwahr ist, wenn Verhältnisse, <lb n="psc_233.019"/> die der wirklichen Natur nahe und daher einfach sind, <lb n="psc_233.020"/> wahrheitsgetreu dargestellt werden. Aber subjectiv ist es, <lb n="psc_233.021"/> wenn die Jdylle eine künstliche Form ist, ein Suchen nach <lb n="psc_233.022"/> der natürlichen Einfachheit bei Menschen aus complicirten <lb n="psc_233.023"/> Zeiten; immer zugleich halb elegisch, so wenn Werther <lb n="psc_233.024"/> homerische, patriarchalische Einfachheit sich herzustellen sucht.</p> <lb n="psc_233.025"/> <p> Die subjective Auffassung kann geschehen nach allen drei <lb n="psc_233.026"/> Arten der objectiven Auffassung. Subjectiv idealistisch ist <lb n="psc_233.027"/> etwas Anderes als objectiv idealistisch. Es tritt ein, wenn </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0249]
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ein mehr oder weniger willkürlicher, eine Vollkommenheit, psc_233.002
wie sie sich der Dichter gerne denkt und ausmalt und die er psc_233.003
auf alle seine Figuren gleichmäßig vertheilt. Dadurch herrscht psc_233.004
hier am meisten die Gefahr subjectiver Beimischung statt klar psc_233.005
objectiver Auffassung des Gegebenen. — Doch ich breche ab psc_233.006
und verweise auf meine Aufsätze.
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II. Subjective Auffassung. psc_233.008
Das entspricht ungefähr dem, was man „Manier“ psc_233.009
nennt. Die subjective Auffassung kann so vielartig sein, als psc_233.010
die Subjecte; aber Gattungen der subjectiven Auffassung sind:
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Humoristisch;
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Satirisch;
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Elegisch;
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Jdyllisch.
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Die drei letzteren hat Schiller in der Abhandlung über psc_233.016
naive und sentimentalische Dichtung dargelegt und geschieden. psc_233.017
Das Jdyllische kann sehr wohl objectiv sein, wenn die natürliche psc_233.018
Einfachheit des Lebens naturwahr ist, wenn Verhältnisse, psc_233.019
die der wirklichen Natur nahe und daher einfach sind, psc_233.020
wahrheitsgetreu dargestellt werden. Aber subjectiv ist es, psc_233.021
wenn die Jdylle eine künstliche Form ist, ein Suchen nach psc_233.022
der natürlichen Einfachheit bei Menschen aus complicirten psc_233.023
Zeiten; immer zugleich halb elegisch, so wenn Werther psc_233.024
homerische, patriarchalische Einfachheit sich herzustellen sucht.
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Die subjective Auffassung kann geschehen nach allen drei psc_233.026
Arten der objectiven Auffassung. Subjectiv idealistisch ist psc_233.027
etwas Anderes als objectiv idealistisch. Es tritt ein, wenn
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(2015-09-30T09:54:39Z)
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