Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.psc_303.001 Vergleich von Poesie und Prosa. S. 270. Ein Entwurf psc_303.008 psc_303.001 Vergleich von Poesie und Prosa. S. 270. Ein Entwurf psc_303.008 <TEI> <text> <back> <div n="1"> <p><pb facs="#f0319" n="303"/><lb n="psc_303.001"/> Drama möglich, ist die Schilderung der Leidenschaft. So <lb n="psc_303.002"/> durchdrungen alles von der Superstition, von der Furcht der Höllenstrafen <lb n="psc_303.003"/> (oder vielleicht ... von der unfehlbaren Absolution durch <lb n="psc_303.004"/> Beichte??) von dem religiösen Bewußtsein — trotzdem, und zwar <lb n="psc_303.005"/> bewußt, reißt Leidenschaft alle Schranken nieder, — sie können nicht <lb n="psc_303.006"/> anders.</p> <lb n="psc_303.007"/> <p> <hi rendition="#g">Vergleich von Poesie und Prosa.</hi> S. 270. <hi rendition="#aq">Ein Entwurf <lb n="psc_303.008"/> bringt Mehreres was im Text steht. Am Schluss</hi>: Die Poesie stellt <lb n="psc_303.009"/> den ursprünglichen sinnlichen Menschen wieder her; sie regt die sinnliche <lb n="psc_303.010"/> Anschauung an; sie regt die Selbstthätigkeit und Phantasie auf. Aber <lb n="psc_303.011"/> auch der Verstand kann zur Selbstthätigkeit angeregt werden durch <lb n="psc_303.012"/> antithetischen Witz u. dgl. Das ist nicht im höchsten Sinn poetisch, <lb n="psc_303.013"/> aber doch in der Poesie häufig.</p> </div> </back> </text> </TEI> [303/0319]
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Drama möglich, ist die Schilderung der Leidenschaft. So psc_303.002
durchdrungen alles von der Superstition, von der Furcht der Höllenstrafen psc_303.003
(oder vielleicht ... von der unfehlbaren Absolution durch psc_303.004
Beichte??) von dem religiösen Bewußtsein — trotzdem, und zwar psc_303.005
bewußt, reißt Leidenschaft alle Schranken nieder, — sie können nicht psc_303.006
anders.
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Vergleich von Poesie und Prosa. S. 270. Ein Entwurf psc_303.008
bringt Mehreres was im Text steht. Am Schluss: Die Poesie stellt psc_303.009
den ursprünglichen sinnlichen Menschen wieder her; sie regt die sinnliche psc_303.010
Anschauung an; sie regt die Selbstthätigkeit und Phantasie auf. Aber psc_303.011
auch der Verstand kann zur Selbstthätigkeit angeregt werden durch psc_303.012
antithetischen Witz u. dgl. Das ist nicht im höchsten Sinn poetisch, psc_303.013
aber doch in der Poesie häufig.
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