Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888.psc_V.001 Vorbemerkung des Herausgebers. psc_V.002 Die Poetik, die leider das letzte große Werk Scherers psc_V.003 psc_V.001 Vorbemerkung des Herausgebers. psc_V.002 Die Poetik, die leider das letzte große Werk Scherers psc_V.003 <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0009" n="RV"/> </div> <div n="1"> <lb n="psc_V.001"/> <head> <hi rendition="#c">Vorbemerkung des Herausgebers.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lb n="psc_V.002"/> <p> Die Poetik, die leider das letzte große Werk Scherers <lb n="psc_V.003"/> bleiben sollte, war in den letzten Jahren seine Lieblingsarbeit. <lb n="psc_V.004"/> Der älteste Entwurf ist von 1877 datirt; besonders aber seit <lb n="psc_V.005"/> Vollendung der Litteraturgeschichte stand der Plan, eine umfassende <lb n="psc_V.006"/> Lehre von der Dichtkunst auf breitester empirischer <lb n="psc_V.007"/> Grundlage aufzubauen, im Mittelpuncte seines Jnteresses. Jm <lb n="psc_V.008"/> Sommersemester 1885 las er dann die „Poetik“ als vierstündiges <lb n="psc_V.009"/> Privatcolleg, zum ersten und zugleich zum letzten <lb n="psc_V.010"/> Male. Er erstaunte selbst, wie er wiederholt aussprach, über <lb n="psc_V.011"/> die geringe Mühe, die ihm die Vorbereitung machte: die Gedanken <lb n="psc_V.012"/> strömten ihm so leicht und in solcher Fülle zu, als <lb n="psc_V.013"/> habe er mit dieser Arbeit nur die Früchte langjähriger Anstrengungen <lb n="psc_V.014"/> abzupflücken. Auch die große Theilnahme, die <lb n="psc_V.015"/> er bei seinen Zuhörern fand, erfüllte ihn mit lebhafter <lb n="psc_V.016"/> Freude und nicht minder der rege Gedankenaustausch, den er <lb n="psc_V.017"/> mit Freunden und Collegen über diese Themata unterhielt. <lb n="psc_V.018"/> Als er — nur zu bald darauf — durch eine beängstigende <lb n="psc_V.019"/> Krankheit auf sein nahes Ende vorbereitet worden war, </p> </div> </front> </text> </TEI> [RV/0009]
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Vorbemerkung des Herausgebers.
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Die Poetik, die leider das letzte große Werk Scherers psc_V.003
bleiben sollte, war in den letzten Jahren seine Lieblingsarbeit. psc_V.004
Der älteste Entwurf ist von 1877 datirt; besonders aber seit psc_V.005
Vollendung der Litteraturgeschichte stand der Plan, eine umfassende psc_V.006
Lehre von der Dichtkunst auf breitester empirischer psc_V.007
Grundlage aufzubauen, im Mittelpuncte seines Jnteresses. Jm psc_V.008
Sommersemester 1885 las er dann die „Poetik“ als vierstündiges psc_V.009
Privatcolleg, zum ersten und zugleich zum letzten psc_V.010
Male. Er erstaunte selbst, wie er wiederholt aussprach, über psc_V.011
die geringe Mühe, die ihm die Vorbereitung machte: die Gedanken psc_V.012
strömten ihm so leicht und in solcher Fülle zu, als psc_V.013
habe er mit dieser Arbeit nur die Früchte langjähriger Anstrengungen psc_V.014
abzupflücken. Auch die große Theilnahme, die psc_V.015
er bei seinen Zuhörern fand, erfüllte ihn mit lebhafter psc_V.016
Freude und nicht minder der rege Gedankenaustausch, den er psc_V.017
mit Freunden und Collegen über diese Themata unterhielt. psc_V.018
Als er — nur zu bald darauf — durch eine beängstigende psc_V.019
Krankheit auf sein nahes Ende vorbereitet worden war,
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