Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 28.) 19. Aug. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Fortgesezte Beschreibung derer im Schweizerland befind- lichen überbleibselen der Sündflut. JN gegenwertiger XI. Kupfertafel sind enthalten sehr rare reliquien Fig. 77. zeiget sich ein rare/ runtzlichte/ bucklichte/ mit erhobenen klei- re/
N. 28.) 19. Aug. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Fortgeſezte Beſchreibung derer im Schweizerland befind- lichen uͤberbleibſelen der Suͤndflut. JN gegenwertiger XI. Kupfertafel ſind enthalten ſehr rare reliquien Fig. 77. zeiget ſich ein rare/ runtzlichte/ bucklichte/ mit erhobenen klei- re/
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N. 28.)
19. Aug. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Fortgeſezte Beſchreibung derer im Schweizerland befind-
lichen uͤberbleibſelen der Suͤndflut.
JN gegenwertiger XI. Kupfertafel ſind enthalten ſehr rare reliquien
jener allgemeinen groſſen uͤberſchwem̃ung/ welche das ganze Menſch-
liche Geſchlecht/ wenig Perſonen außgenommen/ zu grund gerichtet/
und von allen Thieren nur ſo vil uͤbrig gelaſſen/ das allein die Geſchlechter
moͤchten erhalten werden/ ja vermuhtlich die ganze Erde merklich geaͤnderet/
und geſchwaͤchet. Und nahmentlich in der
Fig. 77. zeiget ſich ein rare/ runtzlichte/ bucklichte/ mit erhobenen klei-
nen Buͤckelein zuweilen verſehene/ krum̃ſchnablichte/ ſteinerne Muſchel/ Con-
cha lapidea curviroſtra rugoſa, & tuberculis quandoque munita,
dorſo elatiori. Sie iſt einſchalicht/ hol/ kehret den Schnabel linkwerts/ auf
welcher ſeiten ſie auch außgebogen iſt/ gleichwie rechter ſeits hol/ und uͤberall
mit weiſſen auß ſubtilen Cirelen beſtehenden Flecken bezeichnet. Man ſihet
bey diſem Stein gar ſchoͤn die auf einander ligende Blaͤttlein der Muſchel/
auß welchen die Natur verſtaͤndige wiſſen einer jeden Muſchel Alter/ gleich
auß denen ſo genanten kreisrunden Jahren der Baͤumen Alter/ abzunem-
men. Es ſolte billich diſe einige betrachtung denen ihre augen oͤffnen/ welche
dergleichen Muſchelfoͤrmigen Coͤrper anſehen vor ein bloſſe ſpilung der Na-
tur/ nebſt deme/ daß diſe ſteinerne Muſchelen auch unter dem vergroͤſſerungs-
Glaß in ihren roͤhrlein/ und ganzem geweb der kleinſten Zaͤſerlein ſoͤllig mit
denen See Muſchelen zutreffen/ wie hiervon ins beſonder zeugen kan der
ſubtile Lecuvvenhœk, das nam̃lich ſolcher ſteinernen Muſchelen innere
geſtalt beruhe in unzehlich kleinen roͤhr- und Zaͤſerlin/ deren hoͤlenen/ und
zwiſchen ligende loͤchlein außgefuͤllt mit ſand ſteinichter Materi/ worauß dañ
ein jeder ſich vernunftmaͤſſig einbilden kan die art der Verſteinerung. Jch
kommeaberwiderum zu unſerer vorhabenden Stein Muſchel/ und gewah-
re/
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