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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.

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Th. 42. peri topous toioutouns &c. Es sind die Erdbeben sonderlich stark
an solchen Ohrten/ wo das wilde Meer stark wütet/ und die
Länder unterhölet sind
/ und Plinius L II. c. 80. Maritima maxime
quatiuntur. Nec montosa tali malo carent.
Dannzumal sonderlich
werden die Erdbidem in bergichten Orten mehr und öfters gespürt/ wann
dero unter-irrdische hölinen vil schwefelichte/ und salpetrische Materi enthal-
ten/ wie auß verschiedenen bald zu erzehlenden begebenheiten vernünftlich ab-
zunemmen/ das eine solche Materi sich in dem inneren der Glarnerischen/ mehr
als anderen Schweizerischen/ Gebirgen anzutreffen. Jn nächstfolgender er-
zehlung finden sich allein die jenigen Erdbidem/ welche in dem Glarnerland
allein gespürt worden. Es wird aber Jhro nachgesetzet werden eine andere/
von anderen Erdbidemen/ welche einen grossen theil des Schweizerlands/
oder gewisse besondere Cantons angehen/ und mehrmalen das Glarnerland
selbs mit einbegreiffen.

A. 1654. sind im Glarnerland 15. Erdbidem gespürt worden. Wag-
ner. Helv. Curios. p. 372.

A. 1661. den 9. Jan. gegen 11. uhren in der nacht spürte man im gan-
zen Land ein starkes Erdbeben. Ex MSC. Bibl. Tig. n. 74.

A. 1701. und 1702. hat man von dem Augstm. des einten bis zum Hor-
nung des anderen Jahrs 37. Erdbidem wargenommen; Andere zehlen 40.
50. und 60. Deren Beschreibung werde hieher setzen in der form/ wie sie
zur hand kommen.

Der I. II. und III. Erdbidem ist im Linthal gespürt worden den 19. 30.
Augstm. 1701. abends zwischen 6. und 7. uhren mit einem grausamen getöß
in den Lüften.

Der IV. ist sehr stark empfunden worden noch selbigen abend um 9.
uhren.

Der V. morndeß den 31. Augstm. st. n. nach 3. uhren.

Der VI. den 1. Sept. nachts um 11. uhren.

Der VII. den 2. Sept. nach 9. uhren vormittag.

Der VIII. den 4. Sept. als man zu Bettschwanden in der Kirche war/
hörte man zwey kläpfe nach einanderen/ welche gedöhnt/ als wann ein Stock
auf den Knüttel- oder Prügelkasten/ so hinten in der Kirchen bey der grossen
Thür stehet/ zweymal were nidergefallen. Es ward diser Erdbidem auch em-
pfunden in den Häuseren um 8. uhren morgens.

Der

Th. 42. περὶ τὸπους τοιούτου̃ς &c. Es ſind die Erdbeben ſonderlich ſtark
an ſolchen Ohrten/ wo das wilde Meer ſtark wuͤtet/ und die
Laͤnder unterhoͤlet ſind
/ und Plinius L II. c. 80. Maritima maximè
quatiuntur. Nec montoſa tali malo carent.
Dannzumal ſonderlich
werden die Erdbidem in bergichten Orten mehr und oͤfters geſpuͤrt/ wann
dero unter-irꝛdiſche hoͤlinen vil ſchwefelichte/ und ſalpetriſche Materi enthal-
ten/ wie auß verſchiedenen bald zu erzehlenden begebenheiten vernuͤnftlich ab-
zunem̃en/ das eine ſolche Materi ſich in dem inneren der Glarneriſchen/ mehr
als anderen Schweizeriſchen/ Gebirgen anzutreffen. Jn naͤchſtfolgender er-
zehlung finden ſich allein die jenigen Erdbidem/ welche in dem Glarnerland
allein geſpuͤrt worden. Es wird aber Jhro nachgeſetzet werden eine andere/
von anderen Erdbidemen/ welche einen groſſen theil des Schweizerlands/
oder gewiſſe beſondere Cantons angehen/ und mehrmalen das Glarnerland
ſelbs mit einbegreiffen.

A. 1654. ſind im Glarnerland 15. Erdbidem geſpuͤrt worden. Wag-
ner. Helv. Curios. p. 372.

A. 1661. den 9. Jan. gegen 11. uhren in der nacht ſpuͤrte man im gan-
zen Land ein ſtarkes Erdbeben. Ex MSC. Bibl. Tig. n. 74.

A. 1701. und 1702. hat man von dem Augſtm. des einten bis zum Hor-
nung des anderen Jahrs 37. Erdbidem wargenommen; Andere zehlen 40.
50. und 60. Deren Beſchreibung werde hieher ſetzen in der form/ wie ſie
zur hand kommen.

Der I. II. und III. Erdbidem iſt im Linthal geſpuͤrt worden den 19. 30.
Augſtm. 1701. abends zwiſchen 6. und 7. uhren mit einem grauſamen getoͤß
in den Luͤften.

Der IV. iſt ſehr ſtark empfunden worden noch ſelbigen abend um 9.
uhren.

Der V. morndeß den 31. Augſtm. ſt. n. nach 3. uhren.

Der VI. den 1. Sept. nachts um 11. uhren.

Der VII. den 2. Sept. nach 9. uhren vormittag.

Der VIII. den 4. Sept. als man zu Bettſchwanden in der Kirche war/
hoͤrte man zwey klaͤpfe nach einanderen/ welche gedoͤhnt/ als wann ein Stock
auf den Knuͤttel- oder Pruͤgelkaſten/ ſo hinten in der Kirchen bey der groſſen
Thuͤr ſtehet/ zweymal were nidergefallen. Es ward diſer Erdbidem auch em-
pfunden in den Haͤuſeren um 8. uhren morgens.

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[(118)[118]/0155] Th. 42. περὶ τὸπους τοιούτου̃ς &c. Es ſind die Erdbeben ſonderlich ſtark an ſolchen Ohrten/ wo das wilde Meer ſtark wuͤtet/ und die Laͤnder unterhoͤlet ſind/ und Plinius L II. c. 80. Maritima maximè quatiuntur. Nec montoſa tali malo carent. Dannzumal ſonderlich werden die Erdbidem in bergichten Orten mehr und oͤfters geſpuͤrt/ wann dero unter-irꝛdiſche hoͤlinen vil ſchwefelichte/ und ſalpetriſche Materi enthal- ten/ wie auß verſchiedenen bald zu erzehlenden begebenheiten vernuͤnftlich ab- zunem̃en/ das eine ſolche Materi ſich in dem inneren der Glarneriſchen/ mehr als anderen Schweizeriſchen/ Gebirgen anzutreffen. Jn naͤchſtfolgender er- zehlung finden ſich allein die jenigen Erdbidem/ welche in dem Glarnerland allein geſpuͤrt worden. Es wird aber Jhro nachgeſetzet werden eine andere/ von anderen Erdbidemen/ welche einen groſſen theil des Schweizerlands/ oder gewiſſe beſondere Cantons angehen/ und mehrmalen das Glarnerland ſelbs mit einbegreiffen. A. 1654. ſind im Glarnerland 15. Erdbidem geſpuͤrt worden. Wag- ner. Helv. Curios. p. 372. A. 1661. den 9. Jan. gegen 11. uhren in der nacht ſpuͤrte man im gan- zen Land ein ſtarkes Erdbeben. Ex MSC. Bibl. Tig. n. 74. A. 1701. und 1702. hat man von dem Augſtm. des einten bis zum Hor- nung des anderen Jahrs 37. Erdbidem wargenommen; Andere zehlen 40. 50. und 60. Deren Beſchreibung werde hieher ſetzen in der form/ wie ſie zur hand kommen. Der I. II. und III. Erdbidem iſt im Linthal geſpuͤrt worden den 19. 30. Augſtm. 1701. abends zwiſchen 6. und 7. uhren mit einem grauſamen getoͤß in den Luͤften. Der IV. iſt ſehr ſtark empfunden worden noch ſelbigen abend um 9. uhren. Der V. morndeß den 31. Augſtm. ſt. n. nach 3. uhren. Der VI. den 1. Sept. nachts um 11. uhren. Der VII. den 2. Sept. nach 9. uhren vormittag. Der VIII. den 4. Sept. als man zu Bettſchwanden in der Kirche war/ hoͤrte man zwey klaͤpfe nach einanderen/ welche gedoͤhnt/ als wann ein Stock auf den Knuͤttel- oder Pruͤgelkaſten/ ſo hinten in der Kirchen bey der groſſen Thuͤr ſtehet/ zweymal were nidergefallen. Es ward diſer Erdbidem auch em- pfunden in den Haͤuſeren um 8. uhren morgens. Der

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (118)[118]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/155>, abgerufen am 24.11.2024.