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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.

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ren können. Die Weinreben wurden verderbt/ der Fruchtsamen erstekt/ oder
hernach/ da der grosse Schnee bey einem warmen wind abgangen/ durch gar
zu strenge ergiessung der Wasseren verschwemt/ zumal auch die Bruggen
von den grossen Eißklotzen zerstossen. Urstis. Baßler Chron. L. VIII. c. 29.
Haffner Theatr. Solodor. P. l. p. 456. Haller. Chron. L. 37. c. 1.

A. 1570. den 6. April auf den abend kam daher ein grausam Wetter/
mit Donneren und blitzen/ deßgleichen man vorher nie erlebt hat. Hierauf
folget ein grosse kälte/ und fielen grosse Schnee den 11. 12. und 13. April/ als
wie im Winter. Demnach auf St. Marxen tag fiel aber ein Schnee; doch
waren die augen an Räben noch nicht herfür. Hierauf kam ein geschwinde
und grosse Theure. Dann auf den 11. Mey galt ein Mütt Ker[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]en zu Zü-
rich 12. Pf. 7. ß. 6. hlr. ein vierthel Haber 15. ß. Es war auch diß Jahrs gros-
se Wassernoth. Ex Msc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1571. liesse sich der Winter sehr streng an/ also daß der Zürich- und
andere See ganz überfroren/ auch vil Leuthe von unertraglichem frost dahin
sturben/ oder von hungerigen Wölffen zerrissen wurden/ daranf dann ein
durchgehnde Theurung/ und grosser mangel an Lebensmittlen erfolget. Vil
Leuthe ernehrten sich von dem Graß auf dem Feld/ und wurden darbey mit
dem Graß in den Mäuleren tod gefunden. Haller. I. 37. c. 11. Sebast Franck
Histor. P. II. p. 962.
Der Mütt Kernen galt 12. und 13. Pf. ein vierthel Ha-
ber 1. Pf. 9. ß. ein viertel dürr Biren oder Apfel ein halbe Kronen. So ward
diß Jahrs so gar kein Wein/ daß der Schenkhof zu Zürich nie aufkame den
ganzen Herbst/ und ward den Chorherren nicht mehr dann ein Eimer Wein
über die Expeditiones. Ex Msc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1572. den 25. Aprel kam ein risleten/ und auf die nacht ein kalter
Regen/ am folgenden morgen ein Reiff/ als aber die Sonn aufgieng/ ver-
durben die meisten augen an Räben. Boßhart. Chron. Vitodur. Msc. ad
h. a.
Um Martini hat sich ein grausame kälte erzeigt/ die währet bis nach dem
Neuen Jahr A. 73. da den 5. Jenner das Wetter angefangen brechen/ und
g[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]enge der Schnee in 6. und 7. tagen überal weg mit Wind und Regen. Vi-
len Leuthen ist der Wein in Fassen gefroren/ solcher gestalt/ daß er die Pun-
ten auftriben/ und herauß gejäsen hat. Ex Msc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1573. den 20. Apr. fiel ein sehr tieffer Schnee/ mit grosser kälte. Den
22. thate ein starker Reiff den Räben grossen schaden. Den 26. fiel wider ein
Reiff/ der hinweg nam/ was der hat lassen überbleiben. Den 5. 7. 27. Mey/
und 5. Jul. hatte man schwere Hagelwetter: Dise langwirrige kälte und

witte-

ren koͤnnen. Die Weinreben wurden verderbt/ der Fruchtſamen erſtekt/ oder
hernach/ da der groſſe Schnee bey einem warmen wind abgangen/ durch gar
zu ſtrenge ergieſſung der Waſſeren verſchwemt/ zumal auch die Bruggen
von den groſſen Eißklotzen zerſtoſſen. Urſtis. Baßler Chron. L. VIII. c. 29.
Haffner Theatr. Solodor. P. l. p. 456. Haller. Chron. L. 37. c. 1.

A. 1570. den 6. April auf den abend kam daher ein grauſam Wetter/
mit Donneren und blitzen/ deßgleichen man vorher nie erlebt hat. Hierauf
folget ein groſſe kaͤlte/ und fielen groſſe Schnee den 11. 12. und 13. April/ als
wie im Winter. Demnach auf St. Marxen tag fiel aber ein Schnee; doch
waren die augen an Raͤben noch nicht herfuͤr. Hierauf kam ein geſchwinde
und groſſe Theure. Dann auf den 11. Mey galt ein Muͤtt Ker[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]en zu Zuͤ-
rich 12. Pf. 7. ß. 6. hlr. ein vierthel Haber 15. ß. Es war auch diß Jahrs groſ-
ſe Waſſernoth. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1571. lieſſe ſich der Winter ſehr ſtreng an/ alſo daß der Zuͤrich- und
andere See ganz uͤberfroren/ auch vil Leuthe von unertraglichem froſt dahin
ſturben/ oder von hungerigen Woͤlffen zerꝛiſſen wurden/ daranf dann ein
durchgehnde Theurung/ und groſſer mangel an Lebensmittlen erfolget. Vil
Leuthe ernehrten ſich von dem Graß auf dem Feld/ und wurden darbey mit
dem Graß in den Maͤuleren tod gefunden. Haller. I. 37. c. 11. Sebaſt Franck
Hiſtor. P. II. p. 962.
Der Muͤtt Kernen galt 12. und 13. Pf. ein vierthel Ha-
ber 1. Pf. 9. ß. ein viertel duͤrꝛ Biren oder Apfel ein halbe Kronen. So ward
diß Jahrs ſo gar kein Wein/ daß der Schenkhof zu Zuͤrich nie aufkame den
ganzen Herbſt/ und ward den Chorherꝛen nicht mehr dann ein Eimer Wein
uͤber die Expeditiones. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1572. den 25. Aprel kam ein risleten/ und auf die nacht ein kalter
Regen/ am folgenden morgen ein Reiff/ als aber die Sonn aufgieng/ ver-
durben die meiſten augen an Raͤben. Boßhart. Chron. Vitodur. Mſc. ad
h. a.
Um Martini hat ſich ein grauſame kaͤlte erzeigt/ die waͤhret bis nach dem
Neuen Jahr A. 73. da den 5. Jenner das Wetter angefangen brechen/ und
g[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]enge der Schnee in 6. und 7. tagen uͤberal weg mit Wind und Regen. Vi-
len Leuthen iſt der Wein in Faſſen gefroren/ ſolcher geſtalt/ daß er die Pun-
ten auftriben/ und herauß gejaͤſen hat. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112.

A. 1573. den 20. Apr. fiel ein ſehr tieffer Schnee/ mit groſſer kaͤlte. Den
22. thate ein ſtarker Reiff den Raͤben groſſen ſchaden. Den 26. fiel wider ein
Reiff/ der hinweg nam/ was der hat laſſen uͤberbleiben. Den 5. 7. 27. Mey/
und 5. Jul. hatte man ſchwere Hagelwetter: Diſe langwirꝛige kaͤlte und

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[(138)[138]/0175] ren koͤnnen. Die Weinreben wurden verderbt/ der Fruchtſamen erſtekt/ oder hernach/ da der groſſe Schnee bey einem warmen wind abgangen/ durch gar zu ſtrenge ergieſſung der Waſſeren verſchwemt/ zumal auch die Bruggen von den groſſen Eißklotzen zerſtoſſen. Urſtis. Baßler Chron. L. VIII. c. 29. Haffner Theatr. Solodor. P. l. p. 456. Haller. Chron. L. 37. c. 1. A. 1570. den 6. April auf den abend kam daher ein grauſam Wetter/ mit Donneren und blitzen/ deßgleichen man vorher nie erlebt hat. Hierauf folget ein groſſe kaͤlte/ und fielen groſſe Schnee den 11. 12. und 13. April/ als wie im Winter. Demnach auf St. Marxen tag fiel aber ein Schnee; doch waren die augen an Raͤben noch nicht herfuͤr. Hierauf kam ein geſchwinde und groſſe Theure. Dann auf den 11. Mey galt ein Muͤtt Ker_en zu Zuͤ- rich 12. Pf. 7. ß. 6. hlr. ein vierthel Haber 15. ß. Es war auch diß Jahrs groſ- ſe Waſſernoth. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112. A. 1571. lieſſe ſich der Winter ſehr ſtreng an/ alſo daß der Zuͤrich- und andere See ganz uͤberfroren/ auch vil Leuthe von unertraglichem froſt dahin ſturben/ oder von hungerigen Woͤlffen zerꝛiſſen wurden/ daranf dann ein durchgehnde Theurung/ und groſſer mangel an Lebensmittlen erfolget. Vil Leuthe ernehrten ſich von dem Graß auf dem Feld/ und wurden darbey mit dem Graß in den Maͤuleren tod gefunden. Haller. I. 37. c. 11. Sebaſt Franck Hiſtor. P. II. p. 962. Der Muͤtt Kernen galt 12. und 13. Pf. ein vierthel Ha- ber 1. Pf. 9. ß. ein viertel duͤrꝛ Biren oder Apfel ein halbe Kronen. So ward diß Jahrs ſo gar kein Wein/ daß der Schenkhof zu Zuͤrich nie aufkame den ganzen Herbſt/ und ward den Chorherꝛen nicht mehr dann ein Eimer Wein uͤber die Expeditiones. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112. A. 1572. den 25. Aprel kam ein risleten/ und auf die nacht ein kalter Regen/ am folgenden morgen ein Reiff/ als aber die Sonn aufgieng/ ver- durben die meiſten augen an Raͤben. Boßhart. Chron. Vitodur. Mſc. ad h. a. Um Martini hat ſich ein grauſame kaͤlte erzeigt/ die waͤhret bis nach dem Neuen Jahr A. 73. da den 5. Jenner das Wetter angefangen brechen/ und g_enge der Schnee in 6. und 7. tagen uͤberal weg mit Wind und Regen. Vi- len Leuthen iſt der Wein in Faſſen gefroren/ ſolcher geſtalt/ daß er die Pun- ten auftriben/ und herauß gejaͤſen hat. Ex Mſc. Bibl. Tig. n. 112. A. 1573. den 20. Apr. fiel ein ſehr tieffer Schnee/ mit groſſer kaͤlte. Den 22. thate ein ſtarker Reiff den Raͤben groſſen ſchaden. Den 26. fiel wider ein Reiff/ der hinweg nam/ was der hat laſſen uͤberbleiben. Den 5. 7. 27. Mey/ und 5. Jul. hatte man ſchwere Hagelwetter: Diſe langwirꝛige kaͤlte und witte-

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (138)[138]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/175>, abgerufen am 21.11.2024.