Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.N. 26.) (Den 30. Jun. 1706. Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Fortsetzung Von der grossen Sonnen-Finsternuß. DJe vier füssige Horn- und andere Thiere wissen gleichfahls ihre Der Fischen halb gibt es mehrere Schwerigkeiten. Dise fliegen in dem dehnet/
N. 26.) (Den 30. Jun. 1706. Natur-Geſchichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Fortſetzung Von der groſſen Sonnen-Finſternuß. DJe vier fuͤſſige Horn- und andere Thiere wiſſen gleichfahls ihre Der Fiſchen halb gibt es mehrere Schwerigkeiten. Diſe fliegen in dem dehnet/
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N. 26.)
(Den 30. Jun. 1706.
Natur-Geſchichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.
Fortſetzung
Von der groſſen Sonnen-Finſternuß.
DJe vier fuͤſſige Horn- und andere Thiere wiſſen gleichfahls ihre
Zeit/ das iſt/ ihrer Leiberen Geſtalt richtet ſich auch nach der Ge-
wohnheit bey einbrechender duͤnkle eintweders in dem Stall zu ſeyn/
oder nacher Hauß zu kehren. Wahr iſts/ daß vil von ihnen auch Nachts
ſehen/ hier aber iſt zugewahren/ daß auf den hellen Schein einsmahls einge-
brochen eine finſtere/ und in ſolchem Fall denen Thieren begegnet/ was uns
Menſchen/ oder ihre Augen ſolcher Geſtalt geblendet worden/ daß ſie die vor-
kommende Dinge nicht wol/ wie ſonſt in gleichem Grad der Duͤnkle ſehen
koͤnnen/ daher dann die Pferde zum ſtillſtehen bewogen worden.
Der Fiſchen halb gibt es mehrere Schwerigkeiten. Diſe fliegen in dem
Waſſer/ gleich wie die Voͤgel ſchwimmen in der Luft/ wiewol jene in einem
dickeren/ diſe aber in einem dünneren Element. Und iſt zuwiſſen/ daß die Fi-
ſche mit dem Waſſer in einem Gleichgewicht ſtehen vornemlich durch Mit-
tel ihrer von Luft außgedehnten/ in dem Leib ligenden/ Blaſe. Zeuhet ſich
diſe um etwas zuſamen/ ſo fahren ſie in die tieffe/ dehnet ſie ſich aber widerum
auß/ ſo ſchwimmen ſie uͤberſich. Zu ſothanen Bewegungen nun traget vil
bey die Beſchaffenheit der aͤuſſeren Luft in Anſehung der Waͤrme/ Kaͤlte/
und Trukkraft/ welche an denen Fiſchen ſich zeiget/ gleich als an lebendigen
Barometris, oder Wetterglaͤſeren/ deren ſich auch die Fiſcher zu bedienen wiſ-
ſen zu ihrer prognoſticierung. Was nun unſer vorhabende Geſchicht be-
trift/ kan man derenthalben in folgende Gedanken gerahten/ daß die in waͤh-
render verdunklung vermehrte elaſtiſche Treib- und Trukkraft der Luft mit
ſolchen Kraͤften hineingetrungen in die Luftblaͤslein/ und ſelbige alſo außge-
dehnet/
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