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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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Mey von Zug über Wädischwyl/ Erlibach/ und über den Eggberg
hinauß/ tahte grossen Schaden.

Den 5. Jul. Abends um 5. Uhr gienge ein Hagel über den Zürichberg
herein: Dise langwirrige Kälte und Witterung verderbte die Früchte im
Feld an vilen Ohrten dermassen/ daß man die Felder wider umkehren/ und
neue Früchte daran säyen müßte. MSC. Bibl. Tig. n. 52. Escher. Chron.
MSC. ad h. a.

An. 1574. den 19. Jun. nach Mittag um 5. Uhr hat sich ein stark
Weiter erhebt mit einem Windsturm. Bey uns war zwar nichts als Re-
gen/ über Biel aber/ und etliche Dörffer zwischen Biel und Solothurn/
gienge ein schwerer Hagel. Escher. Chron. ad h. a.

Den 21. Jun. um Mittnacht haben sich zwey schwere Wetter zuge-
tragen/ da die Stral in vil Bäume geschlagen. Jm Wagenthal fielen
Stein wie Hüner-Eyer; um Bremgarten/ Affholteren/ und an ande-
ren Ohrten mehr/ hat der Hagel die Frücht übel zerschlagen.

Den 20. Jun. kam ein böß Wetter über das Flaachthal/ das gienge
weit und breit/ der Hagel zerschluge die Räben/ Korn/ Roggen/ Haber/
Hanff/ Bäume/ in Summa alles so der Mensch geniessen möcht. Zu Ror-
bas/ und Embrach/
hat es ohnzahlbar vil fruchtbare Bäume auß der
Wurtzen gerissen/ die Räben auß dem Grund weggeflözt/ die Brach ver-
schwemmt; Man fande 8. Tag hernach eines knie tieffs Hagelsteine auf ein-
ander ligen/ die das Wetter zusamen geflötzet hat; Es war so kalt/ wie in
mitten des Winters: die Steine waren hart und klar/ wie Crystal. Zu
Eglisau hat es vil Viehe hinweg geführt/ samt zweyen jungen Kinden.
Haller. Chron. Lib. XXXIX. cap. 15. Escher. Chron. ad h. a.

Den 25. Brachm. zwischen 6. und 7. nach Mittag hat sich ein schwer
Wetter zugetragen mit Donneren/ Blitzen/ und Stralen. Zu Rorbas
hat der Hagel Wein und Korn in Grund erschlagen: Zu Embrach auch
grossen Schaden getahn.

Deu 20. Augstm. zu angehender Nacht hat der Hagel im Veltlein
an etlichen Ohrten grossen Schaden getahn: auch an dem Bodensee;
item zu Richtenschweil/ Wädenschweil.

Den 27. Decemb. erhub sich ein grausam starker Wind/ der grossen
Schaden in Wälderen und Höltzeren gerahn. Escher. Chron. ad h. a.

An. 1576. waren gar vil schwere/ erschrokenliche Wetter. Den 24.
Mey zwischen 2. und 3. Uhr nach Mittag hat sich ein schwer Hagelwetter
gezogen von Mellingen/ Rordorff/ auf Baden zu/ und von dannen

weiter

Mey von Zug über Waͤdiſchwyl/ Erlibach/ und uͤber den Eggberg
hinauß/ tahte groſſen Schaden.

Den 5. Jul. Abends um 5. Uhr gienge ein Hagel uͤber den Zürichberg
herein: Diſe langwirꝛige Kaͤlte und Witterung verderbte die Fruͤchte im
Feld an vilen Ohrten dermaſſen/ daß man die Felder wider umkehren/ und
neue Fruͤchte daran ſaͤyen muͤßte. MSC. Bibl. Tig. n. 52. Eſcher. Chron.
MSC. ad h. a.

An. 1574. den 19. Jun. nach Mittag um 5. Uhr hat ſich ein ſtark
Weiter erhebt mit einem Windſturm. Bey uns war zwar nichts als Re-
gen/ uͤber Biel aber/ und etliche Doͤrffer zwiſchen Biel und Solothurn/
gienge ein ſchwerer Hagel. Eſcher. Chron. ad h. a.

Den 21. Jun. um Mittnacht haben ſich zwey ſchwere Wetter zuge-
tragen/ da die Stral in vil Baͤume geſchlagen. Jm Wagenthal fielen
Stein wie Huͤner-Eyer; um Bremgarten/ Affholteren/ und an ande-
ren Ohrten mehr/ hat der Hagel die Fruͤcht uͤbel zerſchlagen.

Den 20. Jun. kam ein boͤß Wetter uͤber das Flaachthal/ das gienge
weit und breit/ der Hagel zerſchluge die Raͤben/ Korn/ Roggen/ Haber/
Hanff/ Baͤume/ in Summa alles ſo der Menſch genieſſen moͤcht. Zu Ror-
bas/ und Embrach/
hat es ohnzahlbar vil fruchtbare Baͤume auß der
Wurtzen geriſſen/ die Raͤben auß dem Grund weggefloͤzt/ die Brach ver-
ſchwemmt; Man fande 8. Tag hernach eines knie tieffs Hagelſteine auf ein-
ander ligen/ die das Wetter zuſamen gefloͤtzet hat; Es war ſo kalt/ wie in
mitten des Winters: die Steine waren hart und klar/ wie Cryſtal. Zu
Egliſau hat es vil Viehe hinweg gefuͤhrt/ ſamt zweyen jungen Kinden.
Haller. Chron. Lib. XXXIX. cap. 15. Eſcher. Chron. ad h. a.

Den 25. Brachm. zwiſchen 6. und 7. nach Mittag hat ſich ein ſchwer
Wetter zugetragen mit Donneren/ Blitzen/ und Stralen. Zu Rorbas
hat der Hagel Wein und Korn in Grund erſchlagen: Zu Embrach auch
groſſen Schaden getahn.

Deu 20. Augſtm. zu angehender Nacht hat der Hagel im Veltlein
an etlichen Ohrten groſſen Schaden getahn: auch an dem Bodenſee;
item zu Richtenſchweil/ Waͤdenſchweil.

Den 27. Decemb. erhub ſich ein grauſam ſtarker Wind/ der groſſen
Schaden in Waͤlderen und Hoͤltzeren gerahn. Eſcher. Chron. ad h. a.

An. 1576. waren gar vil ſchwere/ erſchrokenliche Wetter. Den 24.
Mey zwiſchen 2. und 3. Uhr nach Mittag hat ſich ein ſchwer Hagelwetter
gezogen von Mellingen/ Rordorff/ auf Baden zu/ und von dannen

weiter
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[138/0151] Mey von Zug über Waͤdiſchwyl/ Erlibach/ und uͤber den Eggberg hinauß/ tahte groſſen Schaden. Den 5. Jul. Abends um 5. Uhr gienge ein Hagel uͤber den Zürichberg herein: Diſe langwirꝛige Kaͤlte und Witterung verderbte die Fruͤchte im Feld an vilen Ohrten dermaſſen/ daß man die Felder wider umkehren/ und neue Fruͤchte daran ſaͤyen muͤßte. MSC. Bibl. Tig. n. 52. Eſcher. Chron. MSC. ad h. a. An. 1574. den 19. Jun. nach Mittag um 5. Uhr hat ſich ein ſtark Weiter erhebt mit einem Windſturm. Bey uns war zwar nichts als Re- gen/ uͤber Biel aber/ und etliche Doͤrffer zwiſchen Biel und Solothurn/ gienge ein ſchwerer Hagel. Eſcher. Chron. ad h. a. Den 21. Jun. um Mittnacht haben ſich zwey ſchwere Wetter zuge- tragen/ da die Stral in vil Baͤume geſchlagen. Jm Wagenthal fielen Stein wie Huͤner-Eyer; um Bremgarten/ Affholteren/ und an ande- ren Ohrten mehr/ hat der Hagel die Fruͤcht uͤbel zerſchlagen. Den 20. Jun. kam ein boͤß Wetter uͤber das Flaachthal/ das gienge weit und breit/ der Hagel zerſchluge die Raͤben/ Korn/ Roggen/ Haber/ Hanff/ Baͤume/ in Summa alles ſo der Menſch genieſſen moͤcht. Zu Ror- bas/ und Embrach/ hat es ohnzahlbar vil fruchtbare Baͤume auß der Wurtzen geriſſen/ die Raͤben auß dem Grund weggefloͤzt/ die Brach ver- ſchwemmt; Man fande 8. Tag hernach eines knie tieffs Hagelſteine auf ein- ander ligen/ die das Wetter zuſamen gefloͤtzet hat; Es war ſo kalt/ wie in mitten des Winters: die Steine waren hart und klar/ wie Cryſtal. Zu Egliſau hat es vil Viehe hinweg gefuͤhrt/ ſamt zweyen jungen Kinden. Haller. Chron. Lib. XXXIX. cap. 15. Eſcher. Chron. ad h. a. Den 25. Brachm. zwiſchen 6. und 7. nach Mittag hat ſich ein ſchwer Wetter zugetragen mit Donneren/ Blitzen/ und Stralen. Zu Rorbas hat der Hagel Wein und Korn in Grund erſchlagen: Zu Embrach auch groſſen Schaden getahn. Deu 20. Augſtm. zu angehender Nacht hat der Hagel im Veltlein an etlichen Ohrten groſſen Schaden getahn: auch an dem Bodenſee; item zu Richtenſchweil/ Waͤdenſchweil. Den 27. Decemb. erhub ſich ein grauſam ſtarker Wind/ der groſſen Schaden in Waͤlderen und Hoͤltzeren gerahn. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1576. waren gar vil ſchwere/ erſchrokenliche Wetter. Den 24. Mey zwiſchen 2. und 3. Uhr nach Mittag hat ſich ein ſchwer Hagelwetter gezogen von Mellingen/ Rordorff/ auf Baden zu/ und von dannen weiter

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/151>, abgerufen am 21.11.2024.