Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.machen/ als 1 und und und 3? warum auch in disen vermein- Farb/
machen/ als 1 und und und 3? warum auch in diſen vermein- Farb/
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machen/ als 1 und [FORMEL] und [FORMEL] und 3? warum auch in diſen vermein-
ten Naturwuͤrfflen die Puͤnctlein allezeit in gleicher/ und folgender/ Ord-
nung zu ſtehen kommen?
[Abbildung]
Diſe einige Anmerkung iſt genugſam/ die Augen zu oͤffnen/ und uns zu zeigen/
daß nicht die Natur/ ſondern die Menſchen die Wuͤrffel erfunden: ob nun
diſe Ehr der erſten Erfindung zukomme den Lydieren/ ſo einen gewiſſen Theil
Aſiæ bewohnet/ denen Herodotus Lib. I. die erſten Wuͤrffel zu leget; oder
Palamedi, wie auß Pauſania beweiſen wil Cœl. Rhodigin. var. Antiq.
Lection. Lib. 20. cap. 27. wil ich nicht eroͤhrteren. Jch weiß wol/ daß die
Natur nach denen von Gott angeordneten Bewegungs-Geſaͤtzen/ oder beſ-
ſer zu ſagen/ der Natur Schoͤpfer ſelbs wuͤrfflichte Cœrper in dem Minerali-
ſchen Reich geſtaltet/ und koͤnnen uns zum Exempel dienen die ſo genanten
Wuͤrffelkieß/ welche wir auch hin und wider in unſeren Helvetiſchen Landen
finden/ und oben beſchrieben werden N. 10. p. 39. auch ſo regular und ſchoͤn
ſeyn/ als wann ſie durch Kunſt weren abgeſchliffen worden. Diſe Wuͤrffel
aber ſein ohne einiche Puncten/ alſo der jenigen Zierd beraubet/ welche un-
ter dißmahlige Betrachtung kommet. Eine wunderſchoͤne Ordnung iſt zu
gewahren an dem ganzen Weltgebaͤu/ ins beſonder aber bey der Pflanzen/
Thieren/ und Menſchen Geſtaltſame; in aller deren Puͤnctlein/ Zaͤſerlein/ und
groͤſſeren Leibes theilen zeiget ſich eine unendlich groͤſſere Vollkommenheit/
als bey den künſtlichſten Wuͤrfflen/ ſo jemahls bearbeitet worden. Daruͤber
aber verwunderen wir uns nicht ſo ſehr/ wann wir gedenken/ daß die wirkende
Urſach deſſen ſeye nicht eine blinde Natur/ ſondern die allmaͤchtige Hand des
Groſſen Gottes ſelbs/ welche die vollkomneſte Kraft ihrer Weißheit unter
anderem auch darinn zeiget/ daß die lebenden Geſchoͤpfte nicht nur allein vor-
ſich eine unvergleichlich kuͤnſtliche Geſtaltſame aller ihrer Theilen haben/ ſon-
dern noch uͤber diß die Kraft beſitzen/ andere ihres gleichen Geſchoͤpfte auch
hervorzubringen/ worinn die allkraͤftige Natur alle Künſtler der Welt/ und
deren Werke unendlich hoch uͤberſteiget. Ob nun diſer alles bildenden Goͤtt-
lichen Naturkraft koͤnne/ oder doͤrffe/ zugeſchrieben werden die geſtaltung
unſerer Baderwürfflen/ wil ich nicht mit vilen Worten beneinen/ die Sach
ſelbs redet hiervon genugſam/ und moͤchte 2. mancher diſe Folge zeuhen/
daß Gott ein gefallen hette an diſen Wuͤrfflen/ und deren Gebrauch/ und
die jenige ſo wol Heidniſche/ als Chriſtliche Fuͤrſten/ Concilia, und Staͤnde
unrecht gehandelt daß ſie ein von der Natur ſelbs gezeigtes Spiel voͤllig/
oder unter gewiſſen Bedingen ver botten/ wie dann diß geſchehen im Concilio
Elibertino can. 79. durch das Edictum Molinienſe An. 1566. unter Carolo
IX. Koͤnig in Frankreich bey Thuan. Hiſt. Lib 29. p. 391. 3. Sein auch
die Steine/ und Erden/ ſo um Baden her gefunden werden/ nicht von ſolcher
Farb/
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