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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.

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ZUr Rettung wollte sie nach ihrer Krone langen:
Sie griff auch allbereit das schönste Kleinod an,
Und sprach: Das geb ich her, die Perl sollt ihr empfangen;
Wann ich dafür den Werth des Friedens haben kan!
Umsonst, war der Bescheyd: Der gantze Schmuck der Krone
Jst schon für den bestimmt, der deinen Thron bewohne.
DEr Staat erschütterte; der Thron fieng an zu wancken;
Sie gieng, bestieg ihn doch, und trotzte die Gefahr.
Standhaftigkeit und Muth hielt sie bey dem Gedancken,
Der Anfangs fürchterlich, am Ende nutzbar war.
Je mehr der Feinde Zorn, Gewalt, und Macht erfunden;
Je weniger war sie von jemand überwunden.
WAs Carls des Grossen Rath, und Vorsicht angefangen,
Das bracht ihr Geist, zu Trotz des Widerstands, zum End.
Was Herrschkunst, Weißheit, Muth und Stärcke kan erlangen,
Ward ihr durch Feur und Schwert und Schrecken zugewendt.
So klein man sie gemacht, so viel ward sie vergrössert:
Das Feur hat ihrer Kron ererbtes Gold verbessert.
Fleiß
ZUr Rettung wollte ſie nach ihrer Krone langen:
Sie griff auch allbereit das ſchoͤnſte Kleinod an,
Und ſprach: Das geb ich her, die Perl ſollt ihr empfangen;
Wann ich dafuͤr den Werth des Friedens haben kan!
Umſonſt, war der Beſcheyd: Der gantze Schmuck der Krone
Jſt ſchon fuͤr den beſtim̃t, der deinen Thron bewohne.
DEr Staat erſchuͤtterte; der Thron fieng an zu wancken;
Sie gieng, beſtieg ihn doch, und trotzte die Gefahr.
Standhaftigkeit und Muth hielt ſie bey dem Gedancken,
Der Anfangs fuͤrchterlich, am Ende nutzbar war.
Je mehr der Feinde Zorn, Gewalt, und Macht erfunden;
Je weniger war ſie von jemand uͤberwunden.
WAs Carls des Groſſen Rath, und Vorſicht angefangen,
Das bracht ihr Geiſt, zu Trotz des Widerſtands, zum End.
Was Herꝛſchkunſt, Weißheit, Muth und Staͤrcke kan erlangen,
Ward ihr durch Feur und Schwert und Schrecken zugewendt.
So klein man ſie gemacht, ſo viel ward ſie vergroͤſſert:
Das Feur hat ihrer Kron ererbtes Gold verbeſſert.
Fleiß
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[0011] ZUr Rettung wollte ſie nach ihrer Krone langen: Sie griff auch allbereit das ſchoͤnſte Kleinod an, Und ſprach: Das geb ich her, die Perl ſollt ihr empfangen; Wann ich dafuͤr den Werth des Friedens haben kan! Umſonſt, war der Beſcheyd: Der gantze Schmuck der Krone Jſt ſchon fuͤr den beſtim̃t, der deinen Thron bewohne. DEr Staat erſchuͤtterte; der Thron fieng an zu wancken; Sie gieng, beſtieg ihn doch, und trotzte die Gefahr. Standhaftigkeit und Muth hielt ſie bey dem Gedancken, Der Anfangs fuͤrchterlich, am Ende nutzbar war. Je mehr der Feinde Zorn, Gewalt, und Macht erfunden; Je weniger war ſie von jemand uͤberwunden. WAs Carls des Groſſen Rath, und Vorſicht angefangen, Das bracht ihr Geiſt, zu Trotz des Widerſtands, zum End. Was Herꝛſchkunſt, Weißheit, Muth und Staͤrcke kan erlangen, Ward ihr durch Feur und Schwert und Schrecken zugewendt. So klein man ſie gemacht, ſo viel ward ſie vergroͤſſert: Das Feur hat ihrer Kron ererbtes Gold verbeſſert. Fleiß

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade01_1746/11>, abgerufen am 21.11.2024.