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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746.

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Siebendes Buch.
"Wer wohnet hier und dort? ihr kennet ja das Haupt,
370"Dem oft Theresia mehr als euch allen glaubt?
"Jst euch der Kiel bekannt, den sie zum Herrschen brauchet?
"Wißt ihr, wo manche Nacht die Sorgen-Ampel rauchet?
"Sagt, wo das Auge wacht, das Länder übersieht,
"Und sie, der Königinn zu dienen, an sich zieht?
375"Wer ist der fruh und spät nach Möglichkeiten sinnet,
"Und an Erfindungen, uns aufzuhelffen, spinnet?
"Wo präget man dem Volck Muth und Gehorsam ein?
"Wer legte zum Gebäu des Siegs den ersten Stein?
"Wer ist dann jederzeit im Raths-Gemach gesessen,
380"Jn dem Theresia fast jeden Fall ermessen?
"Jhr habt allein gewiß nicht alles ausgedacht,
"Was oft ein kluger Fürst durch seinen Rath vollbracht?
"Kennt ihr diejenigen die stets zusammen kamen,
"Auch den geringsten Fall zu untersuchen nahmen,
385"Nachdem sie Geist und Herz von jenem Wahn befreyt,
"Der nur zu fragen pflegt und selten was entscheidt?
"Wie viele zählten wir, die miteinander wachten,
"Damit auf jeden Fall sie sich gefasset machten?
"Aus ihrem Wiz und Fleiß entstunde mancher Schluß,
390"Der noch zu dieser Zeit zur Richtschnur dienen muß.
"Die, die bemühten sich den Weeg zum Heil zu finden,
"Was fern und nahe war, in eines zu verbinden.
"Jch
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Siebendes Buch.
„Wer wohnet hier und dort? ihr kennet ja das Haupt,
370„Dem oft Thereſia mehr als euch allen glaubt?
„Jſt euch der Kiel bekannt, den ſie zum Herꝛſchen brauchet?
„Wißt ihr, wo manche Nacht die Sorgen-Ampel rauchet?
„Sagt, wo das Auge wacht, das Laͤnder uͤberſieht,
„Und ſie, der Koͤniginn zu dienen, an ſich zieht?
375„Wer iſt der fruh und ſpaͤt nach Moͤglichkeiten ſinnet,
„Und an Erfindungen, uns aufzuhelffen, ſpinnet?
„Wo praͤget man dem Volck Muth und Gehorſam ein?
„Wer legte zum Gebaͤu des Siegs den erſten Stein?
„Wer iſt dann jederzeit im Raths-Gemach geſeſſen,
380„Jn dem Thereſia faſt jeden Fall ermeſſen?
„Jhr habt allein gewiß nicht alles ausgedacht,
„Was oft ein kluger Fuͤrſt durch ſeinen Rath vollbracht?
„Kennt ihr diejenigen die ſtets zuſammen kamen,
„Auch den geringſten Fall zu unterſuchen nahmen,
385„Nachdem ſie Geiſt und Herz von jenem Wahn befreyt,
„Der nur zu fragen pflegt und ſelten was entſcheidt?
„Wie viele zaͤhlten wir, die miteinander wachten,
„Damit auf jeden Fall ſie ſich gefaſſet machten?
„Aus ihrem Wiz und Fleiß entſtunde mancher Schluß,
390„Der noch zu dieſer Zeit zur Richtſchnur dienen muß.
„Die, die bemuͤhten ſich den Weeg zum Heil zu finden,
„Was fern und nahe war, in eines zu verbinden.
„Jch
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[0019] Siebendes Buch. „Wer wohnet hier und dort? ihr kennet ja das Haupt, „Dem oft Thereſia mehr als euch allen glaubt? „Jſt euch der Kiel bekannt, den ſie zum Herꝛſchen brauchet? „Wißt ihr, wo manche Nacht die Sorgen-Ampel rauchet? „Sagt, wo das Auge wacht, das Laͤnder uͤberſieht, „Und ſie, der Koͤniginn zu dienen, an ſich zieht? „Wer iſt der fruh und ſpaͤt nach Moͤglichkeiten ſinnet, „Und an Erfindungen, uns aufzuhelffen, ſpinnet? „Wo praͤget man dem Volck Muth und Gehorſam ein? „Wer legte zum Gebaͤu des Siegs den erſten Stein? „Wer iſt dann jederzeit im Raths-Gemach geſeſſen, „Jn dem Thereſia faſt jeden Fall ermeſſen? „Jhr habt allein gewiß nicht alles ausgedacht, „Was oft ein kluger Fuͤrſt durch ſeinen Rath vollbracht? „Kennt ihr diejenigen die ſtets zuſammen kamen, „Auch den geringſten Fall zu unterſuchen nahmen, „Nachdem ſie Geiſt und Herz von jenem Wahn befreyt, „Der nur zu fragen pflegt und ſelten was entſcheidt? „Wie viele zaͤhlten wir, die miteinander wachten, „Damit auf jeden Fall ſie ſich gefaſſet machten? „Aus ihrem Wiz und Fleiß entſtunde mancher Schluß, „Der noch zu dieſer Zeit zur Richtſchnur dienen muß. „Die, die bemuͤhten ſich den Weeg zum Heil zu finden, „Was fern und nahe war, in eines zu verbinden. „Jch D d

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade02_1746/19>, abgerufen am 21.11.2024.