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Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

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Dom Karlos.
der Liebe Glück der Waare gleich zu achten,
worauf geboten werden kann! Sie ist
das Einzige auf diesem Rund der Erde,
was keinen Käufer leidet als sich selbst.
Die Liebe ist der Liebe Preis. Sie ist
der unschätzbare Diamant, den ich
verschenken oder, ewig ungenossen,
verscharren muß -- Dem großen Kauf-
mann gleich,
der, ungerührt von des Rialto Gold
und Königen zum Schimpfe, seine Perle
dem reichen Meere wiedergab, zu stolz
sie unter ihrem Werthe los zu schlagen.
Karlos.
(Beim wunderbaren Gott! -- Das Weib ist
schön!)
Prinzessinn.
Man nenn' es Grille -- Eitelkeit. Gleich viel.
Ich theile meine Freuden nicht. Dem
Mann,
dem Einzigen, den ich mir auserlesen,
geb' ich für alles, alles hin. Ich schenke
nur Einmal, aber ewig. Einen nur
wird meine Liebe glücklich machen -- Einen --
Doch diesen Einzigen zum Gott. Der Seelen
Dom Karlos.
der Liebe Glück der Waare gleich zu achten,
worauf geboten werden kann! Sie iſt
das Einzige auf dieſem Rund der Erde,
was keinen Käufer leidet als ſich ſelbſt.
Die Liebe iſt der Liebe Preis. Sie iſt
der unſchätzbare Diamant, den ich
verſchenken oder, ewig ungenoſſen,
verſcharren muß — Dem großen Kauf-
mann gleich,
der, ungerührt von des Rialto Gold
und Königen zum Schimpfe, ſeine Perle
dem reichen Meere wiedergab, zu ſtolz
ſie unter ihrem Werthe los zu ſchlagen.
Karlos.
(Beim wunderbaren Gott! — Das Weib iſt
ſchön!)
Prinzeſſinn.
Man nenn’ es Grille — Eitelkeit. Gleich viel.
Ich theile meine Freuden nicht. Dem
Mann,
dem Einzigen, den ich mir auserleſen,
geb’ ich für alles, alles hin. Ich ſchenke
nur Einmal, aber ewig. Einen nur
wird meine Liebe glücklich machen — Einen —
Doch dieſen Einzigen zum Gott. Der Seelen
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[152/0162] Dom Karlos. der Liebe Glück der Waare gleich zu achten, worauf geboten werden kann! Sie iſt das Einzige auf dieſem Rund der Erde, was keinen Käufer leidet als ſich ſelbſt. Die Liebe iſt der Liebe Preis. Sie iſt der unſchätzbare Diamant, den ich verſchenken oder, ewig ungenoſſen, verſcharren muß — Dem großen Kauf- mann gleich, der, ungerührt von des Rialto Gold und Königen zum Schimpfe, ſeine Perle dem reichen Meere wiedergab, zu ſtolz ſie unter ihrem Werthe los zu ſchlagen. Karlos. (Beim wunderbaren Gott! — Das Weib iſt ſchön!) Prinzeſſinn. Man nenn’ es Grille — Eitelkeit. Gleich viel. Ich theile meine Freuden nicht. Dem Mann, dem Einzigen, den ich mir auserleſen, geb’ ich für alles, alles hin. Ich ſchenke nur Einmal, aber ewig. Einen nur wird meine Liebe glücklich machen — Einen — Doch dieſen Einzigen zum Gott. Der Seelen

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/162>, abgerufen am 23.11.2024.