Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Domingo. Sie thun sehr wohl, mein Prinz, Sich vorzusehn mit Menschen -- nur mit Unterscheidung. Stoßen Sie mit dem Heuchler nicht den Freund zurück. Ich mein' es gut mit Ihnen. Karlos. Lassen Sie das meinen Vater ja nicht merken. Sonst sind Sie um Ihren Purpur. Domingo stutzt. Wie? Karlos. Nun ja. Versprach er Ihnen nicht den ersten Purpur, den Spanien vergeben würde? -- Domingo. Prinz, Sie spotten meiner. Karlos. Das verhüte Gott, daß ich des fürchterlichen Mannes spotte, der meinen Vater selig sprechen und verdammen kann! Dom Karlos. Domingo. Sie thun ſehr wohl, mein Prinz, Sich vorzuſehn mit Menſchen — nur mit Unterſcheidung. Stoßen Sie mit dem Heuchler nicht den Freund zurück. Ich mein’ es gut mit Ihnen. Karlos. Laſſen Sie das meinen Vater ja nicht merken. Sonſt ſind Sie um Ihren Purpur. Domingo ſtutzt. Wie? Karlos. Nun ja. Verſprach er Ihnen nicht den erſten Purpur, den Spanien vergeben würde? — Domingo. Prinz, Sie ſpotten meiner. Karlos. Das verhüte Gott, daß ich des fürchterlichen Mannes ſpotte, der meinen Vater ſelig ſprechen und verdammen kann! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0018" n="8"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/> <sp who="#DOMI"> <speaker><hi rendition="#g">Domingo</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie thun ſehr wohl, mein Prinz, Sich vorzuſehn<lb/> mit Menſchen — nur mit Unterſcheidung.<lb/> Stoßen<lb/> Sie mit dem Heuchler nicht den Freund zurück.<lb/> Ich mein’ es gut mit Ihnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Laſſen Sie</hi><lb/> das meinen Vater ja nicht merken. Sonſt<lb/> ſind Sie um Ihren Purpur.</p> </sp><lb/> <sp who="#DOMI"> <speaker> <hi rendition="#g">Domingo</hi> </speaker> <stage>ſtutzt.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Wie?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Nun ja.</hi><lb/> Verſprach er Ihnen nicht den erſten Purpur,<lb/> den Spanien vergeben würde? —</p> </sp><lb/> <sp who="#DOMI"> <speaker><hi rendition="#g">Domingo</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Prinz,</hi><lb/> Sie ſpotten meiner.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Das verhüte Gott,</hi><lb/> daß ich des fürchterlichen Mannes ſpotte,<lb/> der meinen Vater ſelig ſprechen und<lb/> verdammen kann!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
Dom Karlos.
Domingo.
Sie thun ſehr wohl, mein Prinz, Sich vorzuſehn
mit Menſchen — nur mit Unterſcheidung.
Stoßen
Sie mit dem Heuchler nicht den Freund zurück.
Ich mein’ es gut mit Ihnen.
Karlos.
Laſſen Sie
das meinen Vater ja nicht merken. Sonſt
ſind Sie um Ihren Purpur.
Domingo ſtutzt.
Wie?
Karlos.
Nun ja.
Verſprach er Ihnen nicht den erſten Purpur,
den Spanien vergeben würde? —
Domingo.
Prinz,
Sie ſpotten meiner.
Karlos.
Das verhüte Gott,
daß ich des fürchterlichen Mannes ſpotte,
der meinen Vater ſelig ſprechen und
verdammen kann!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |