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Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

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Dom Karlos.
Lerma
nach einem Stillschweigen.
Mein bester Prinz. Was kann ich für Sie
thun?
Karlos
ohne ihn anzusehen.
Zum König gehen und mich auch verrathen.
Ich habe nichts zu schenken.
Lerma.
Wollen Sie
erwarten, was erfolgen mag.
Karlos
stützt sich auf das Geländer und steht starr vor sich
hinaus.

Ich hab' ihn
verloren. O! Jetzt bin ich sehr arm.
Lerma
nähert sich ihm mit theilnehmender Rührung.
Prinz,
Sie wollen nicht auf Ihre Rettung denken?
Karlos.
Auf meine Rettung! -- Guter Mensch!
Dom Karlos.
Lerma
nach einem Stillſchweigen.
Mein beſter Prinz. Was kann ich für Sie
thun?
Karlos
ohne ihn anzuſehen.
Zum König gehen und mich auch verrathen.
Ich habe nichts zu ſchenken.
Lerma.
Wollen Sie
erwarten, was erfolgen mag.
Karlos
ſtützt ſich auf das Geländer und ſteht ſtarr vor ſich
hinaus.

Ich hab’ ihn
verloren. O! Jetzt bin ich ſehr arm.
Lerma
nähert ſich ihm mit theilnehmender Rührung.
Prinz,
Sie wollen nicht auf Ihre Rettung denken?
Karlos.
Auf meine Rettung! — Guter Menſch!
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[358/0370] Dom Karlos. Lerma nach einem Stillſchweigen. Mein beſter Prinz. Was kann ich für Sie thun? Karlos ohne ihn anzuſehen. Zum König gehen und mich auch verrathen. Ich habe nichts zu ſchenken. Lerma. Wollen Sie erwarten, was erfolgen mag. Karlos ſtützt ſich auf das Geländer und ſteht ſtarr vor ſich hinaus. Ich hab’ ihn verloren. O! Jetzt bin ich ſehr arm. Lerma nähert ſich ihm mit theilnehmender Rührung. Prinz, Sie wollen nicht auf Ihre Rettung denken? Karlos. Auf meine Rettung! — Guter Menſch!

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/370>, abgerufen am 24.11.2024.