Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Fünfter Akt. Karlos steht auf, wird den Marquis gewahr, und fährt er- schrocken zusammen. Dann sieht er ihn eine Weile mit großen starren Augen an, und streicht mit der Hand über die Stirne, als ob er sich auf etwas besinnen wollte. Marquis. Ich bin es, Karl. Karlos gibt ihm die Hand. Du kommst sogar noch zu mir! Das ist doch schön von Dir. Marquis. Ich bildete mir ein, Du könntest Deinen Freund hier brauchen. Karlos. Wahrhaftig? Meintest Du das wirklich? Sieh! Das freut mich -- freut mich unbeschreiblich. Ach! ich wußt' es wohl, daß Du mir gut geblieben. Marquis. Ich hab' es auch um Dich verdient Fünfter Akt. Karlos ſteht auf, wird den Marquis gewahr, und fährt er- ſchrocken zuſammen. Dann ſieht er ihn eine Weile mit großen ſtarren Augen an, und ſtreicht mit der Hand über die Stirne, als ob er ſich auf etwas beſinnen wollte. Marquis. Ich bin es, Karl. Karlos gibt ihm die Hand. Du kommſt ſogar noch zu mir! Das iſt doch ſchön von Dir. Marquis. Ich bildete mir ein, Du könnteſt Deinen Freund hier brauchen. Karlos. Wahrhaftig? Meinteſt Du das wirklich? Sieh! Das freut mich — freut mich unbeſchreiblich. Ach! ich wußt’ es wohl, daß Du mir gut geblieben. Marquis. Ich hab’ es auch um Dich verdient <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0431" n="419"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Fünfter Akt.</hi> </fw><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/> <stage>ſteht auf, wird den Marquis gewahr, und fährt er-<lb/> ſchrocken zuſammen. Dann ſieht er ihn eine Weile mit<lb/> großen ſtarren Augen an, und ſtreicht mit der Hand über<lb/> die Stirne, als ob er ſich auf etwas beſinnen wollte.</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Marquis.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich bin es, Karl.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/> <stage>gibt ihm die Hand.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Du kommſt ſogar noch zu mir!</hi><lb/> Das iſt doch ſchön von Dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Marquis.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich bildete</hi><lb/> mir ein, Du könnteſt Deinen Freund hier<lb/> brauchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Karlos.</hi> </speaker><lb/> <p>Wahrhaftig? Meinteſt Du das wirklich?<lb/> Sieh!<lb/> Das freut mich — freut mich unbeſchreiblich.<lb/> Ach!<lb/> ich wußt’ es wohl, daß Du mir gut geblieben.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Marquis.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich hab’ es auch um Dich verdient</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [419/0431]
Fünfter Akt.
Karlos
ſteht auf, wird den Marquis gewahr, und fährt er-
ſchrocken zuſammen. Dann ſieht er ihn eine Weile mit
großen ſtarren Augen an, und ſtreicht mit der Hand über
die Stirne, als ob er ſich auf etwas beſinnen wollte.
Marquis.
Ich bin es, Karl.
Karlos
gibt ihm die Hand.
Du kommſt ſogar noch zu mir!
Das iſt doch ſchön von Dir.
Marquis.
Ich bildete
mir ein, Du könnteſt Deinen Freund hier
brauchen.
Karlos.
Wahrhaftig? Meinteſt Du das wirklich?
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Das freut mich — freut mich unbeſchreiblich.
Ach!
ich wußt’ es wohl, daß Du mir gut geblieben.
Marquis.
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/431>, abgerufen am 25.06.2024. |