Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Königinn. Sagten Sie uns nicht, Fernando sei Ihr Freund gewesen? Marquis. Ich habe keinen theurern. Eboli. Fahren Sie doch fort in der Geschichte, Chevalier. Marquis. Sie wird sehr traurig -- -- -- und das An- gedenken erneuert meinen Schmerz. Erlassen Sie mir den Beschluß -- Ein allgemeines Stillschweigen. Königinn wendet sich zur Prinzessinn von Eboli. Nun wird mir endlich doch vergönnt sein, meine Tochter zu umarmen. -- Prinzessinn, bringen Sie sie mir. Diese entfernt sich. Der Marquis winkt einem Pagen, der sich im Hintergrunde zeigt und sogleich ver- schwindet. Die Königinn erbricht die Briefe, die des Marquis ihr gegeben, und scheint überrascht zu werden. Dom Karlos. Königinn. Sagten Sie uns nicht, Fernando ſei Ihr Freund geweſen? Marquis. Ich habe keinen theurern. Eboli. Fahren Sie doch fort in der Geſchichte, Chevalier. Marquis. Sie wird ſehr traurig — — — und das An- gedenken erneuert meinen Schmerz. Erlaſſen Sie mir den Beſchluß — Ein allgemeines Stillſchweigen. Königinn wendet ſich zur Prinzeſſinn von Eboli. Nun wird mir endlich doch vergönnt ſein, meine Tochter zu umarmen. — Prinzeſſinn, bringen Sie ſie mir. Dieſe entfernt ſich. Der Marquis winkt einem Pagen, der ſich im Hintergrunde zeigt und ſogleich ver- ſchwindet. Die Königinn erbricht die Briefe, die des Marquis ihr gegeben, und ſcheint überraſcht zu werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0056" n="46"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker><hi rendition="#g">Königinn</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Sagten Sie</hi><lb/> uns nicht, Fernando ſei Ihr Freund geweſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich habe keinen theurern.</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker><hi rendition="#g">Eboli</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Fahren Sie</hi><lb/> doch fort in der Geſchichte, Chevalier.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie wird ſehr traurig — — — und das An-<lb/> gedenken<lb/> erneuert meinen Schmerz. Erlaſſen Sie<lb/> mir den Beſchluß —</p><lb/> <stage>Ein allgemeines Stillſchweigen.</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn</hi> </speaker><lb/> <stage>wendet ſich zur Prinzeſſinn von Eboli.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Nun wird mir endlich doch</hi><lb/> vergönnt ſein, meine Tochter zu umarmen. —<lb/> Prinzeſſinn, bringen Sie ſie mir.</p><lb/> <stage>Dieſe entfernt ſich. Der Marquis winkt einem<lb/> Pagen, der ſich im Hintergrunde zeigt und ſogleich ver-<lb/> ſchwindet. Die Königinn erbricht die Briefe, die des<lb/> Marquis ihr gegeben, und ſcheint überraſcht zu werden.<lb/></stage> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0056]
Dom Karlos.
Königinn.
Sagten Sie
uns nicht, Fernando ſei Ihr Freund geweſen?
Marquis.
Ich habe keinen theurern.
Eboli.
Fahren Sie
doch fort in der Geſchichte, Chevalier.
Marquis.
Sie wird ſehr traurig — — — und das An-
gedenken
erneuert meinen Schmerz. Erlaſſen Sie
mir den Beſchluß —
Ein allgemeines Stillſchweigen.
Königinn
wendet ſich zur Prinzeſſinn von Eboli.
Nun wird mir endlich doch
vergönnt ſein, meine Tochter zu umarmen. —
Prinzeſſinn, bringen Sie ſie mir.
Dieſe entfernt ſich. Der Marquis winkt einem
Pagen, der ſich im Hintergrunde zeigt und ſogleich ver-
ſchwindet. Die Königinn erbricht die Briefe, die des
Marquis ihr gegeben, und ſcheint überraſcht zu werden.
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