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Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784.

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der Hofmarschall verrennt ihr den Weg) Mann des Er-
barmens, stehst du noch immer da?

Hofmarschall. (der diese ganze Zeit über mit einem
Geistesbankerott auf den Zettel sah)
Und dieses Billet soll
ich Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht zu höchsteige-
nen Händen geben?

Lady. Mann des Erbarmens! zu höchsteigenen
Händen, und solst melden zu höchsteigenen Ohren,
weil ich nicht baarfuß nach Loretto könne, so werde
ich um den Taglohn arbeiten, mich zu reinigen von
dem Schimpf, ihn beherrscht zu haben. (Sie eilt ab.
Alle übrigen gehen sehr bewegt auseinander.)
[Abbildung]
Fünfter
der Hofmarſchall verrennt ihr den Weg) Mann des Er-
barmens, ſtehſt du noch immer da?

Hofmarſchall. (der dieſe ganze Zeit uͤber mit einem
Geiſtesbankerott auf den Zettel ſah)
Und dieſes Billet ſoll
ich Seiner Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht zu hoͤchſteige-
nen Haͤnden geben?

Lady. Mann des Erbarmens! zu hoͤchſteigenen
Haͤnden, und ſolſt melden zu hoͤchſteigenen Ohren,
weil ich nicht baarfuß nach Loretto koͤnne, ſo werde
ich um den Taglohn arbeiten, mich zu reinigen von
dem Schimpf, ihn beherrſcht zu haben. (Sie eilt ab.
Alle uͤbrigen gehen ſehr bewegt auseinander.)
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[127/0131] der Hofmarſchall verrennt ihr den Weg) Mann des Er- barmens, ſtehſt du noch immer da? Hofmarſchall. (der dieſe ganze Zeit uͤber mit einem Geiſtesbankerott auf den Zettel ſah) Und dieſes Billet ſoll ich Seiner Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht zu hoͤchſteige- nen Haͤnden geben? Lady. Mann des Erbarmens! zu hoͤchſteigenen Haͤnden, und ſolſt melden zu hoͤchſteigenen Ohren, weil ich nicht baarfuß nach Loretto koͤnne, ſo werde ich um den Taglohn arbeiten, mich zu reinigen von dem Schimpf, ihn beherrſcht zu haben. (Sie eilt ab. Alle uͤbrigen gehen ſehr bewegt auseinander.) [Abbildung] Fuͤnfter

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_kabale_1784/131>, abgerufen am 21.11.2024.