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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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geben. Durch diese Gründe bewogen, setzt sich die Schwedische Armee, unter der Anführung Horns und Bernhards von Weimar, nach Nördlingen in Bewegung, entschlossen, auch wenn es eine Schlacht kosten sollte, diese Stadt zu entsetzen.

Das Unternehmen war mißlich, da die Macht des Feindes der Schwedischen merklich überlegen war, und die Klugheit rieth um so mehr an, unter diesen Umständen nicht zu schlagen, da die feindliche Macht sich in kurzer Zeit trennen mußte, und die Bestimmung der Italienischen Truppen sie nach den Niederlanden rief. Man konnte indessen eine solche Stellung erwählen, daß Nördlingen gedeckt und dem Feinde die Zufuhr genommen wurde. Alle diese Gründe machte Gustav Horn in dem Schwedischen Kriegsrathe geltend; aber seine Vorstellungen fanden keinen Eingang bey Gemüthern, die, von einem langen Kriegsglücke trunken, in den Rathschlägen der Klugheit nur die Stimme der Furcht zu vernehmen glaubten. Von dem höhern Ansehen Herzog Bernhards überstimmt, mußte sich Gustav Horn wider Willen zu einer Schlacht entschliessen, deren unglücklichen Ausgang ihm eine schwarze Ahndung vorher schon verkündigte.

Das ganze Schicksal des Treffens schien von Besetzung einer Anhöhe abzuhängen, die das kaiserliche Lager beherrschte. Der Versuch, dieselbe noch in der Nacht zu ersteigen, war mißlungen, weil der mühsame Transport des Geschützes durch Hohlwege und Gehölze den Marsch der Truppen verzögerte. Als man gegen die Mitternachtsstunde davor erschien, hatte der Feind die Anhöhe schon besetzt, und durch starke Schanzen vertheidigt. Man erwartete also den Anbruch des Tags, um sie im Sturme zu ersteigen. Die ungestüme Tapferkeit der Schweden machte sich durch alle Hindernisse Bahn, die mondförmigen Schanzen werden von jeder der dazu kommandirten Brigaden

geben. Durch diese Gründe bewogen, setzt sich die Schwedische Armee, unter der Anführung Horns und Bernhards von Weimar, nach Nördlingen in Bewegung, entschlossen, auch wenn es eine Schlacht kosten sollte, diese Stadt zu entsetzen.

Das Unternehmen war mißlich, da die Macht des Feindes der Schwedischen merklich überlegen war, und die Klugheit rieth um so mehr an, unter diesen Umständen nicht zu schlagen, da die feindliche Macht sich in kurzer Zeit trennen mußte, und die Bestimmung der Italienischen Truppen sie nach den Niederlanden rief. Man konnte indessen eine solche Stellung erwählen, daß Nördlingen gedeckt und dem Feinde die Zufuhr genommen wurde. Alle diese Gründe machte Gustav Horn in dem Schwedischen Kriegsrathe geltend; aber seine Vorstellungen fanden keinen Eingang bey Gemüthern, die, von einem langen Kriegsglücke trunken, in den Rathschlägen der Klugheit nur die Stimme der Furcht zu vernehmen glaubten. Von dem höhern Ansehen Herzog Bernhards überstimmt, mußte sich Gustav Horn wider Willen zu einer Schlacht entschliessen, deren unglücklichen Ausgang ihm eine schwarze Ahndung vorher schon verkündigte.

Das ganze Schicksal des Treffens schien von Besetzung einer Anhöhe abzuhängen, die das kaiserliche Lager beherrschte. Der Versuch, dieselbe noch in der Nacht zu ersteigen, war mißlungen, weil der mühsame Transport des Geschützes durch Hohlwege und Gehölze den Marsch der Truppen verzögerte. Als man gegen die Mitternachtsstunde davor erschien, hatte der Feind die Anhöhe schon besetzt, und durch starke Schanzen vertheidigt. Man erwartete also den Anbruch des Tags, um sie im Sturme zu ersteigen. Die ungestüme Tapferkeit der Schweden machte sich durch alle Hindernisse Bahn, die mondförmigen Schanzen werden von jeder der dazu kommandirten Brigaden

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[416/0424] geben. Durch diese Gründe bewogen, setzt sich die Schwedische Armee, unter der Anführung Horns und Bernhards von Weimar, nach Nördlingen in Bewegung, entschlossen, auch wenn es eine Schlacht kosten sollte, diese Stadt zu entsetzen. Das Unternehmen war mißlich, da die Macht des Feindes der Schwedischen merklich überlegen war, und die Klugheit rieth um so mehr an, unter diesen Umständen nicht zu schlagen, da die feindliche Macht sich in kurzer Zeit trennen mußte, und die Bestimmung der Italienischen Truppen sie nach den Niederlanden rief. Man konnte indessen eine solche Stellung erwählen, daß Nördlingen gedeckt und dem Feinde die Zufuhr genommen wurde. Alle diese Gründe machte Gustav Horn in dem Schwedischen Kriegsrathe geltend; aber seine Vorstellungen fanden keinen Eingang bey Gemüthern, die, von einem langen Kriegsglücke trunken, in den Rathschlägen der Klugheit nur die Stimme der Furcht zu vernehmen glaubten. Von dem höhern Ansehen Herzog Bernhards überstimmt, mußte sich Gustav Horn wider Willen zu einer Schlacht entschliessen, deren unglücklichen Ausgang ihm eine schwarze Ahndung vorher schon verkündigte. Das ganze Schicksal des Treffens schien von Besetzung einer Anhöhe abzuhängen, die das kaiserliche Lager beherrschte. Der Versuch, dieselbe noch in der Nacht zu ersteigen, war mißlungen, weil der mühsame Transport des Geschützes durch Hohlwege und Gehölze den Marsch der Truppen verzögerte. Als man gegen die Mitternachtsstunde davor erschien, hatte der Feind die Anhöhe schon besetzt, und durch starke Schanzen vertheidigt. Man erwartete also den Anbruch des Tags, um sie im Sturme zu ersteigen. Die ungestüme Tapferkeit der Schweden machte sich durch alle Hindernisse Bahn, die mondförmigen Schanzen werden von jeder der dazu kommandirten Brigaden

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/424>, abgerufen am 22.11.2024.