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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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glücklich erstiegen; aber da beyde zu gleicher Zeit von entgegengesetzten Seiten in die Verschanzungen dringen, so treffen sie gegen einander und verwirren sich. In diesem unglücklichen Augenblick geschieht es, daß ein Pulverfaß in die Luft fliegt, und unter den Schwedischen Völkern die größte Unordnung anrichtet. Die kaiserliche Reiterey bricht in die zerrissenen Glieder, und die Flucht wird allgemein. Kein Zureden ihres Generals kann die Fliehenden bewegen, den Angriff zu erneuern.

Er entschließt sich also, um diesen wichtigen Posten zu behaupten, frische Völker dagegen anzuführen; aber indessen haben einige Spanische Regimenter ihn besetzt, und jeder Versuch ihn zu erobern, wird durch die heldenmüthige Tapferkeit dieser Truppen vereitelt. Ein von Bernhard herbeygeschicktes Regiment setzt siebenmal an, und siebenmal wird es zurück getrieben. Bald empfindet man den Nachtheil, sich dieses Postens nicht bemächtigt zu haben. Das Feuer des feindlichen Geschützes von der Anhöhe richtet auf dem angrenzenden Flügel der Schweden eine fürchterliche Niederlage an, daß Gustav Horn der ihn anführt, sich zum Rückzug entschließen muß. Anstatt diesen Rückzug seines Gehülfen dekken, und den nachsetzenden Feind aufhalten zu können, wird Herzog Bernhard selbst von der überlegenen Macht des Feindes in die Ebene herabgetrieben, wo seine flüchtige Reiterey die Hornischen Völker mit in Verwirrung bringt, und Niederlage und Flucht allgemein macht. Beynahe die ganze Infanterie wird gefangen oder niedergehauen; mehr als zwölftausend Mann bleiben todt auf dem Wahlplatze; achtzig Kanonen, gegen viertausend Wägen und dreyhundert Standarten und Fahnen fallen in kaiserliche Hände. Gustav Horn selbst geräth nebst drey andern Generalen in die Gefangenschaft. Herzog Bernhard rettet mit Mühe einige schwache

glücklich erstiegen; aber da beyde zu gleicher Zeit von entgegengesetzten Seiten in die Verschanzungen dringen, so treffen sie gegen einander und verwirren sich. In diesem unglücklichen Augenblick geschieht es, daß ein Pulverfaß in die Luft fliegt, und unter den Schwedischen Völkern die größte Unordnung anrichtet. Die kaiserliche Reiterey bricht in die zerrissenen Glieder, und die Flucht wird allgemein. Kein Zureden ihres Generals kann die Fliehenden bewegen, den Angriff zu erneuern.

Er entschließt sich also, um diesen wichtigen Posten zu behaupten, frische Völker dagegen anzuführen; aber indessen haben einige Spanische Regimenter ihn besetzt, und jeder Versuch ihn zu erobern, wird durch die heldenmüthige Tapferkeit dieser Truppen vereitelt. Ein von Bernhard herbeygeschicktes Regiment setzt siebenmal an, und siebenmal wird es zurück getrieben. Bald empfindet man den Nachtheil, sich dieses Postens nicht bemächtigt zu haben. Das Feuer des feindlichen Geschützes von der Anhöhe richtet auf dem angrenzenden Flügel der Schweden eine fürchterliche Niederlage an, daß Gustav Horn der ihn anführt, sich zum Rückzug entschließen muß. Anstatt diesen Rückzug seines Gehülfen dekken, und den nachsetzenden Feind aufhalten zu können, wird Herzog Bernhard selbst von der überlegenen Macht des Feindes in die Ebene herabgetrieben, wo seine flüchtige Reiterey die Hornischen Völker mit in Verwirrung bringt, und Niederlage und Flucht allgemein macht. Beynahe die ganze Infanterie wird gefangen oder niedergehauen; mehr als zwölftausend Mann bleiben todt auf dem Wahlplatze; achtzig Kanonen, gegen viertausend Wägen und dreyhundert Standarten und Fahnen fallen in kaiserliche Hände. Gustav Horn selbst geräth nebst drey andern Generalen in die Gefangenschaft. Herzog Bernhard rettet mit Mühe einige schwache

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[417/0425] glücklich erstiegen; aber da beyde zu gleicher Zeit von entgegengesetzten Seiten in die Verschanzungen dringen, so treffen sie gegen einander und verwirren sich. In diesem unglücklichen Augenblick geschieht es, daß ein Pulverfaß in die Luft fliegt, und unter den Schwedischen Völkern die größte Unordnung anrichtet. Die kaiserliche Reiterey bricht in die zerrissenen Glieder, und die Flucht wird allgemein. Kein Zureden ihres Generals kann die Fliehenden bewegen, den Angriff zu erneuern. Er entschließt sich also, um diesen wichtigen Posten zu behaupten, frische Völker dagegen anzuführen; aber indessen haben einige Spanische Regimenter ihn besetzt, und jeder Versuch ihn zu erobern, wird durch die heldenmüthige Tapferkeit dieser Truppen vereitelt. Ein von Bernhard herbeygeschicktes Regiment setzt siebenmal an, und siebenmal wird es zurück getrieben. Bald empfindet man den Nachtheil, sich dieses Postens nicht bemächtigt zu haben. Das Feuer des feindlichen Geschützes von der Anhöhe richtet auf dem angrenzenden Flügel der Schweden eine fürchterliche Niederlage an, daß Gustav Horn der ihn anführt, sich zum Rückzug entschließen muß. Anstatt diesen Rückzug seines Gehülfen dekken, und den nachsetzenden Feind aufhalten zu können, wird Herzog Bernhard selbst von der überlegenen Macht des Feindes in die Ebene herabgetrieben, wo seine flüchtige Reiterey die Hornischen Völker mit in Verwirrung bringt, und Niederlage und Flucht allgemein macht. Beynahe die ganze Infanterie wird gefangen oder niedergehauen; mehr als zwölftausend Mann bleiben todt auf dem Wahlplatze; achtzig Kanonen, gegen viertausend Wägen und dreyhundert Standarten und Fahnen fallen in kaiserliche Hände. Gustav Horn selbst geräth nebst drey andern Generalen in die Gefangenschaft. Herzog Bernhard rettet mit Mühe einige schwache

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/425>, abgerufen am 22.11.2024.