Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.als den Pragischen zu erfechten. Von ihren Mitständen verlassen, die sich mit dem Kaiser versöhnen, schliessen sie sich nur desto enger an Frankreich an, das mit der wachsenden Noth seinen Beystand verdoppelt, an dem Deutschen Krieg immer größern, wiewohl noch immer versteckten Antheil nimmt, bis es zuletzt ganz seine Maske abwirft, und den Kaiser unmittelbar unter seinem eignen Namen befehdet. Um den Schweden vollkommen freye Hand gegen Oesterreich zu geben, machte Frankreich den Anfang damit, es von dem Pohlnischen Kriege zu befreyen. Durch den Grafen von Avaux, seinen Gesandten, brachte es beyde Theile dahin, daß zu Stummsdorf in Preußen der Waffenstillstand auf sechs und zwanzig Jahre verlängert wurde, wiewohl nicht ohne grossen Verlust für die Schweden, welche beynahe das ganze Pohlnische Preußen, Gustav Adolphs theuer erkämpfte Eroberung, durch einen einzigen Federzug einbüßten. Der Beerwalder Traktat wurde mit einigen Veränderungen, welche die Umstände nöthig machten, anfangs zu Compiegne, dann zu Wismar und Hamburg auf entferntere Zeiten erneuert. Mit Spanien hatte man schon im May des Jahrs 1635 gebrochen, und durch den lebhaften Angriff dieser Macht dem Kaiser seinen wichtigsten Beystand aus den Niederlanden entzogen; jetzt verschaffte man, durch Unterstützung des Landgrafen Wilhelms von Kassel und Herzog Bernhards von Weimar, den Schwedischen Waffen an der Elbe und Donau eine grössere Freyheit, und nöthigte den Kaiser durch eine starke Diversion am Rhein, seine Macht zu theilen. Heftiger entzündete sich also der Krieg, und der Kaiser hatte durch den Pragischen Frieden zwar seine Gegner im Deutschen Reiche vermindert, aber zugleich auch den Eifer und die Thätigkeit seiner auswärtigen Feinde vermehrt. Er hatte sich in Deutschland einen unumschränkten Einfluß erworben, als den Pragischen zu erfechten. Von ihren Mitständen verlassen, die sich mit dem Kaiser versöhnen, schliessen sie sich nur desto enger an Frankreich an, das mit der wachsenden Noth seinen Beystand verdoppelt, an dem Deutschen Krieg immer größern, wiewohl noch immer versteckten Antheil nimmt, bis es zuletzt ganz seine Maske abwirft, und den Kaiser unmittelbar unter seinem eignen Namen befehdet. Um den Schweden vollkommen freye Hand gegen Oesterreich zu geben, machte Frankreich den Anfang damit, es von dem Pohlnischen Kriege zu befreyen. Durch den Grafen von Avaux, seinen Gesandten, brachte es beyde Theile dahin, daß zu Stummsdorf in Preußen der Waffenstillstand auf sechs und zwanzig Jahre verlängert wurde, wiewohl nicht ohne grossen Verlust für die Schweden, welche beynahe das ganze Pohlnische Preußen, Gustav Adolphs theuer erkämpfte Eroberung, durch einen einzigen Federzug einbüßten. Der Beerwalder Traktat wurde mit einigen Veränderungen, welche die Umstände nöthig machten, anfangs zu Compiegne, dann zu Wismar und Hamburg auf entferntere Zeiten erneuert. Mit Spanien hatte man schon im May des Jahrs 1635 gebrochen, und durch den lebhaften Angriff dieser Macht dem Kaiser seinen wichtigsten Beystand aus den Niederlanden entzogen; jetzt verschaffte man, durch Unterstützung des Landgrafen Wilhelms von Kassel und Herzog Bernhards von Weimar, den Schwedischen Waffen an der Elbe und Donau eine grössere Freyheit, und nöthigte den Kaiser durch eine starke Diversion am Rhein, seine Macht zu theilen. Heftiger entzündete sich also der Krieg, und der Kaiser hatte durch den Pragischen Frieden zwar seine Gegner im Deutschen Reiche vermindert, aber zugleich auch den Eifer und die Thätigkeit seiner auswärtigen Feinde vermehrt. 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als den Pragischen zu erfechten. Von ihren Mitständen verlassen, die sich mit dem Kaiser versöhnen, schliessen sie sich nur desto enger an Frankreich an, das mit der wachsenden Noth seinen Beystand verdoppelt, an dem Deutschen Krieg immer größern, wiewohl noch immer versteckten Antheil nimmt, bis es zuletzt ganz seine Maske abwirft, und den Kaiser unmittelbar unter seinem eignen Namen befehdet.
Um den Schweden vollkommen freye Hand gegen Oesterreich zu geben, machte Frankreich den Anfang damit, es von dem Pohlnischen Kriege zu befreyen. Durch den Grafen von Avaux, seinen Gesandten, brachte es beyde Theile dahin, daß zu Stummsdorf in Preußen der Waffenstillstand auf sechs und zwanzig Jahre verlängert wurde, wiewohl nicht ohne grossen Verlust für die Schweden, welche beynahe das ganze Pohlnische Preußen, Gustav Adolphs theuer erkämpfte Eroberung, durch einen einzigen Federzug einbüßten. Der Beerwalder Traktat wurde mit einigen Veränderungen, welche die Umstände nöthig machten, anfangs zu Compiegne, dann zu Wismar und Hamburg auf entferntere Zeiten erneuert. Mit Spanien hatte man schon im May des Jahrs 1635 gebrochen, und durch den lebhaften Angriff dieser Macht dem Kaiser seinen wichtigsten Beystand aus den Niederlanden entzogen; jetzt verschaffte man, durch Unterstützung des Landgrafen Wilhelms von Kassel und Herzog Bernhards von Weimar, den Schwedischen Waffen an der Elbe und Donau eine grössere Freyheit, und nöthigte den Kaiser durch eine starke Diversion am Rhein, seine Macht zu theilen.
Heftiger entzündete sich also der Krieg, und der Kaiser hatte durch den Pragischen Frieden zwar seine Gegner im Deutschen Reiche vermindert, aber zugleich auch den Eifer und die Thätigkeit seiner auswärtigen Feinde vermehrt. Er hatte sich in Deutschland einen unumschränkten Einfluß erworben,
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