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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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verarmten Hessen drückte der äußerste Mangel die Armee, während daß Wrangel in Lüneburg frische Kräfte sammelte, und seine Regimenter beritten machte. Viel zu schwach, seine schlechten Quartiere zu behaupten, als der Schwedische General im Winter des 1648sten Jahres den Feldzug eröffnete und gegen Hessen anrückte, mußte er mit Schanden entweichen, und an den Ufern der Donau seine Rettung suchen.

Frankreich hatte die Erwartungen der Schweden aufs neue getäuscht, und die Armee des Türenne, aller Aufforderungen Wrangels ungeachtet, am Rheinstrom zurück gehalten. Der Schwedische Heerführer hatte sich dadurch gerächt, daß er die Weimarische Reiterey an sich zog, die dem Französischen Dienst entsagte, durch eben diesen Schritt aber der Eifersucht Frankreichs neue Nahrung gegeben. Endlich erhielt Türenne die Erlaubniß, zu den Schweden zu stoßen, und nun wurde von beyden vereinigten Armeen der letzte Feldzug in diesem Kriege eröffnet. Sie trieben Melandern bis an die Donau vor sich her, warfen Lebensmittel in Eger, das von den Kaiserlichen belagert war, und schlugen jenseits der Donau das Kaiserlich-Bayrische Heer, das bey Susmarshausen sich ihnen entgegen stellte. Melander erhielt in dieser Action eine tödtliche Wunde, und der Bayrische General von Gronsfeld postirte sich mit der übrigen Armee jenseits des Lechstroms, um Bayern vor einem, feindlichen Einbruche zu schützen.

Aber Gronsfeld war nicht glücklicher als Tilly, der an eben diesem Posten für Bayerns Rettung sein Leben hingeopfert hatte. Wrangel und Türenne wählten dieselbe Stelle zum Uebergang, welche durch den Sieg Gustav Adolphs bezeichnet war, und vollendeten ihn mit Hülfe desselben Vortheils, welcher jenen begünstigt hatte. Jetzt wurde Bayern aufs neue überschwemmt, und der Bruch des Stillstandes durch die grausamste Behandlung des Bayrischen Unterthans geahndet. Maximilian

verarmten Hessen drückte der äußerste Mangel die Armee, während daß Wrangel in Lüneburg frische Kräfte sammelte, und seine Regimenter beritten machte. Viel zu schwach, seine schlechten Quartiere zu behaupten, als der Schwedische General im Winter des 1648sten Jahres den Feldzug eröffnete und gegen Hessen anrückte, mußte er mit Schanden entweichen, und an den Ufern der Donau seine Rettung suchen.

Frankreich hatte die Erwartungen der Schweden aufs neue getäuscht, und die Armee des Türenne, aller Aufforderungen Wrangels ungeachtet, am Rheinstrom zurück gehalten. Der Schwedische Heerführer hatte sich dadurch gerächt, daß er die Weimarische Reiterey an sich zog, die dem Französischen Dienst entsagte, durch eben diesen Schritt aber der Eifersucht Frankreichs neue Nahrung gegeben. Endlich erhielt Türenne die Erlaubniß, zu den Schweden zu stoßen, und nun wurde von beyden vereinigten Armeen der letzte Feldzug in diesem Kriege eröffnet. Sie trieben Melandern bis an die Donau vor sich her, warfen Lebensmittel in Eger, das von den Kaiserlichen belagert war, und schlugen jenseits der Donau das Kaiserlich-Bayrische Heer, das bey Susmarshausen sich ihnen entgegen stellte. Melander erhielt in dieser Action eine tödtliche Wunde, und der Bayrische General von Gronsfeld postirte sich mit der übrigen Armee jenseits des Lechstroms, um Bayern vor einem, feindlichen Einbruche zu schützen.

Aber Gronsfeld war nicht glücklicher als Tilly, der an eben diesem Posten für Bayerns Rettung sein Leben hingeopfert hatte. Wrangel und Türenne wählten dieselbe Stelle zum Uebergang, welche durch den Sieg Gustav Adolphs bezeichnet war, und vollendeten ihn mit Hülfe desselben Vortheils, welcher jenen begünstigt hatte. Jetzt wurde Bayern aufs neue überschwemmt, und der Bruch des Stillstandes durch die grausamste Behandlung des Bayrischen Unterthans geahndet. Maximilian

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[484/0492] verarmten Hessen drückte der äußerste Mangel die Armee, während daß Wrangel in Lüneburg frische Kräfte sammelte, und seine Regimenter beritten machte. Viel zu schwach, seine schlechten Quartiere zu behaupten, als der Schwedische General im Winter des 1648sten Jahres den Feldzug eröffnete und gegen Hessen anrückte, mußte er mit Schanden entweichen, und an den Ufern der Donau seine Rettung suchen. Frankreich hatte die Erwartungen der Schweden aufs neue getäuscht, und die Armee des Türenne, aller Aufforderungen Wrangels ungeachtet, am Rheinstrom zurück gehalten. Der Schwedische Heerführer hatte sich dadurch gerächt, daß er die Weimarische Reiterey an sich zog, die dem Französischen Dienst entsagte, durch eben diesen Schritt aber der Eifersucht Frankreichs neue Nahrung gegeben. Endlich erhielt Türenne die Erlaubniß, zu den Schweden zu stoßen, und nun wurde von beyden vereinigten Armeen der letzte Feldzug in diesem Kriege eröffnet. Sie trieben Melandern bis an die Donau vor sich her, warfen Lebensmittel in Eger, das von den Kaiserlichen belagert war, und schlugen jenseits der Donau das Kaiserlich-Bayrische Heer, das bey Susmarshausen sich ihnen entgegen stellte. Melander erhielt in dieser Action eine tödtliche Wunde, und der Bayrische General von Gronsfeld postirte sich mit der übrigen Armee jenseits des Lechstroms, um Bayern vor einem, feindlichen Einbruche zu schützen. Aber Gronsfeld war nicht glücklicher als Tilly, der an eben diesem Posten für Bayerns Rettung sein Leben hingeopfert hatte. Wrangel und Türenne wählten dieselbe Stelle zum Uebergang, welche durch den Sieg Gustav Adolphs bezeichnet war, und vollendeten ihn mit Hülfe desselben Vortheils, welcher jenen begünstigt hatte. Jetzt wurde Bayern aufs neue überschwemmt, und der Bruch des Stillstandes durch die grausamste Behandlung des Bayrischen Unterthans geahndet. Maximilian

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/492>, abgerufen am 26.11.2024.