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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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Die Räuber,
Knirsche nur mit den Zähnen -- speye Feuer
und Mord aus den Augen -- mich ergözt der
Grimm eines Weibes, macht dich nur schöner,
begehre#swerther. Komm -- dieses Sträuben wird
meinen Triumf zieren und mir die Wollust in er-
zwungnen Umarmungen würzen -- Komm mit
in meine Kammer -- ich glühe vor Sehnsucht --
izt gleich sollst du mit mir geh#
will sie fortreißen,
Amalia fällt ihm um den Hals. Verzeih mir Franz!
wie er sie umarmen will, reißt sie ihm den Degen von der
Seite und tri#t hastig zurück.
Siehst du Bösewicht was
ich jezt aus dir machen kann? -- Jch bin ein
Weib aber ein rasendes Weib -- wag es einmal
mit unzüchtigem Griff meinen Leib zu betasten --
dieser Stahl soll deine geile Brust mitten durchren-
nen, und der Geist meines Oheims wird mir die
Hand dazu führen. Fleuch auf der Stelle!
Sie
jagt ihn davon.
Amalia.
Ah! wie mir wohl ist -- Jzt kann ich frey
athmen -- ich fühlte mich stark wie das Funken-
sprühende Roß, grimmig wie die Tygerinn dem
siegbrüllenden Räuber ihrer Jungen nach -- Jn
ein Kloster sagt er -- dauk dir für diese glükliche
Entdekung! -- Jzt hat die betrogene Liebe ihre
Freystatt gefunden -- das Kloster -- das Kreuz
des
Die Raͤuber,
Knirſche nur mit den Zaͤhnen — ſpeye Feuer
und Mord aus den Augen — mich ergoͤzt der
Grimm eines Weibes, macht dich nur ſchoͤner,
begehre#swerther. Komm — dieſes Straͤuben wird
meinen Triumf zieren und mir die Wolluſt in er-
zwungnen Umarmungen wuͤrzen — Komm mit
in meine Kammer — ich gluͤhe vor Sehnſucht —
izt gleich ſollſt du mit mir geh#
will ſie fortreißen,
Amalia faͤllt ihm um den Hals. Verzeih mir Franz!
wie er ſie umarmen will, reißt ſie ihm den Degen von der
Seite und tri#t haſtig zuruͤck.
Siehſt du Boͤſewicht was
ich jezt aus dir machen kann? — Jch bin ein
Weib aber ein raſendes Weib — wag es einmal
mit unzuͤchtigem Griff meinen Leib zu betaſten —
dieſer Stahl ſoll deine geile Bruſt mitten durchren-
nen, und der Geiſt meines Oheims wird mir die
Hand dazu fuͤhren. Fleuch auf der Stelle!
Sie
jagt ihn davon.
Amalia.
Ah! wie mir wohl iſt — Jzt kann ich frey
athmen — ich fuͤhlte mich ſtark wie das Funken-
ſpruͤhende Roß, grimmig wie die Tygerinn dem
ſiegbruͤllenden Raͤuber ihrer Jungen nach — Jn
ein Kloſter ſagt er — dauk dir fuͤr dieſe gluͤkliche
Entdekung! — Jzt hat die betrogene Liebe ihre
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[116/0138] Die Raͤuber, Knirſche nur mit den Zaͤhnen — ſpeye Feuer und Mord aus den Augen — mich ergoͤzt der Grimm eines Weibes, macht dich nur ſchoͤner, begehre#swerther. Komm — dieſes Straͤuben wird meinen Triumf zieren und mir die Wolluſt in er- zwungnen Umarmungen wuͤrzen — Komm mit in meine Kammer — ich gluͤhe vor Sehnſucht — izt gleich ſollſt du mit mir geh# will ſie fortreißen, Amalia faͤllt ihm um den Hals. Verzeih mir Franz! wie er ſie umarmen will, reißt ſie ihm den Degen von der Seite und tri#t haſtig zuruͤck. Siehſt du Boͤſewicht was ich jezt aus dir machen kann? — Jch bin ein Weib aber ein raſendes Weib — wag es einmal mit unzuͤchtigem Griff meinen Leib zu betaſten — dieſer Stahl ſoll deine geile Bruſt mitten durchren- nen, und der Geiſt meines Oheims wird mir die Hand dazu fuͤhren. Fleuch auf der Stelle! Sie jagt ihn davon. Amalia. Ah! wie mir wohl iſt — Jzt kann ich frey athmen — ich fuͤhlte mich ſtark wie das Funken- ſpruͤhende Roß, grimmig wie die Tygerinn dem ſiegbruͤllenden Raͤuber ihrer Jungen nach — Jn ein Kloſter ſagt er — dauk dir fuͤr dieſe gluͤkliche Entdekung! — Jzt hat die betrogene Liebe ihre Freyſtatt gefunden — das Kloſter — das Kreuz des

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/138>, abgerufen am 21.11.2024.