Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Räuber,
liefr' ihn mir nicht tod! dessen Fleisch will ich in
Stücken reissen, und hungrigen Geyern zur Speise
geben, der ihm nur die Haut rizt, oder ein Haar
kränkt! Ganz mus ich ihn haben, und wenn du
ihn ganz und lebendig bringst, so sollst du eine Mil-
lion zur Belohnung haben, ich will sie einem Köni-
ge mit Gefahr meines Lebens stehlen, und du sollst
frey ausgehn, wie die weite Luft -- hast du mich
verstanden, so eile davon!
Schweizer. Genug Hauptmann -- Hier hast
du meine Hand darauf: Entweder, du siehst zwey
zurückkommen, oder gar keinen. Schweizers Würg-
engel kommt
ab mit einem Geschwader.
Moor. Jhr übrigen zerstreut euch im Wald --
Jch bleibe.

[Abbildung]

Fünf
Die Raͤuber,
liefr' ihn mir nicht tod! deſſen Fleiſch will ich in
Stuͤcken reiſſen, und hungrigen Geyern zur Speiſe
geben, der ihm nur die Haut rizt, oder ein Haar
kraͤnkt! Ganz mus ich ihn haben, und wenn du
ihn ganz und lebendig bringſt, ſo ſollſt du eine Mil-
lion zur Belohnung haben, ich will ſie einem Koͤni-
ge mit Gefahr meines Lebens ſtehlen, und du ſollſt
frey ausgehn, wie die weite Luft — haſt du mich
verſtanden, ſo eile davon!
Schweizer. Genug Hauptmann — Hier haſt
du meine Hand darauf: Entweder, du ſiehſt zwey
zuruͤckkommen, oder gar keinen. Schweizers Wuͤrg-
engel kommt
ab mit einem Geſchwader.
Moor. Jhr uͤbrigen zerſtreut euch im Wald —
Jch bleibe.

[Abbildung]

Fuͤnf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MOOR">
            <p><pb facs="#f0204" n="182"/><fw place="top" type="header">Die Ra&#x0364;uber,</fw><lb/>
liefr' ihn mir nicht tod! de&#x017F;&#x017F;en Flei&#x017F;ch will ich in<lb/>
Stu&#x0364;cken rei&#x017F;&#x017F;en, und hungrigen Geyern zur Spei&#x017F;e<lb/>
geben, der ihm nur die Haut rizt, oder ein Haar<lb/>
kra&#x0364;nkt! Ganz mus ich ihn haben, und wenn du<lb/>
ihn ganz und lebendig bring&#x017F;t, &#x017F;o &#x017F;oll&#x017F;t du eine Mil-<lb/>
lion zur Belohnung haben, ich will &#x017F;ie einem Ko&#x0364;ni-<lb/>
ge mit Gefahr meines Lebens &#x017F;tehlen, und du &#x017F;oll&#x017F;t<lb/>
frey ausgehn, wie die weite Luft &#x2014; ha&#x017F;t du mich<lb/>
ver&#x017F;tanden, &#x017F;o eile davon!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHWEI">
            <speaker> <hi rendition="#b">Schweizer.</hi> </speaker>
            <p>Genug Hauptmann &#x2014; Hier ha&#x017F;t<lb/>
du meine Hand darauf: Entweder, du &#x017F;ieh&#x017F;t zwey<lb/>
zuru&#x0364;ckkommen, oder gar keinen. Schweizers Wu&#x0364;rg-<lb/>
engel kommt</p>
            <stage>ab mit einem Ge&#x017F;chwader.</stage><lb/>
          </sp>
          <sp who="#MOOR">
            <speaker> <hi rendition="#b">Moor.</hi> </speaker>
            <p>Jhr u&#x0364;brigen zer&#x017F;treut euch im Wald &#x2014;<lb/>
Jch bleibe.</p><lb/>
            <figure/><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nf</hi> </hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0204] Die Raͤuber, liefr' ihn mir nicht tod! deſſen Fleiſch will ich in Stuͤcken reiſſen, und hungrigen Geyern zur Speiſe geben, der ihm nur die Haut rizt, oder ein Haar kraͤnkt! Ganz mus ich ihn haben, und wenn du ihn ganz und lebendig bringſt, ſo ſollſt du eine Mil- lion zur Belohnung haben, ich will ſie einem Koͤni- ge mit Gefahr meines Lebens ſtehlen, und du ſollſt frey ausgehn, wie die weite Luft — haſt du mich verſtanden, ſo eile davon! Schweizer. Genug Hauptmann — Hier haſt du meine Hand darauf: Entweder, du ſiehſt zwey zuruͤckkommen, oder gar keinen. Schweizers Wuͤrg- engel kommt ab mit einem Geſchwader. Moor. Jhr uͤbrigen zerſtreut euch im Wald — Jch bleibe. [Abbildung] Fuͤnf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/204
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/204>, abgerufen am 21.11.2024.