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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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ein Schauspiel.
Zweyte Scene.
Der Schauplaz, wie in der lezten Scene des vorigen Akts.
Der alte Moor auf einem Stein sitzend. Räuber
Moor
gegenüber. Räuber hin und her im Wald.
R. Moor. Er kommt noch nicht? schlägt mit dem
Dolch auf einen Stein daß es Funken giebt.

D. a. Moor. Verzeihung sey seine Strafe --
meine Rache verdoppelte Liebe.
R. Moor. Nein, bey meiner grimmigen See-
le. Das soll nicht seyn. Jch wills nicht haben.
Die große Schandthat soll# er mit sich in die Ewig-
keit hinüber schleppen! -- Wofür hab ich ihn dann
umgebracht?
D. a. Moor in Tränen ausbrechend. O mein
Kind.
R. Moor. Was? -- du weinst um ihn --
an diesem Thurme?
D. a. Moor. Erbarmung! o Erbarmung!
Heftig die Hände ringend. Jzt -- izt wird mein Kind
gerichtet!
R. Moor erschrocken. Welches?
D. a. Moor. Ha! was ist das für eine
Frage?
R. Mo-
ein Schauſpiel.
Zweyte Scene.
Der Schauplaz, wie in der lezten Scene des vorigen Akts.
Der alte Moor auf einem Stein ſitzend. Raͤuber
Moor
gegenuͤber. Raͤuber hin und her im Wald.
R. Moor. Er kommt noch nicht? ſchlaͤgt mit dem
Dolch auf einen Stein daß es Funken giebt.

D. a. Moor. Verzeihung ſey ſeine Strafe —
meine Rache verdoppelte Liebe.
R. Moor. Nein, bey meiner grimmigen See-
le. Das ſoll nicht ſeyn. Jch wills nicht haben.
Die große Schandthat ſoll# er mit ſich in die Ewig-
keit hinuͤber ſchleppen! — Wofuͤr hab ich ihn dann
umgebracht?
D. a. Moor in Traͤnen ausbrechend. O mein
Kind.
R. Moor. Was? — du weinſt um ihn —
an dieſem Thurme?
D. a. Moor. Erbarmung! o Erbarmung!
Heftig die Haͤnde ringend. Jzt — izt wird mein Kind
gerichtet!
R. Moor erſchrocken. Welches?
D. a. Moor. Ha! was iſt das fuͤr eine
Frage?
R. Mo-
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[203/0225] ein Schauſpiel. Zweyte Scene. Der Schauplaz, wie in der lezten Scene des vorigen Akts. Der alte Moor auf einem Stein ſitzend. Raͤuber Moor gegenuͤber. Raͤuber hin und her im Wald. R. Moor. Er kommt noch nicht? ſchlaͤgt mit dem Dolch auf einen Stein daß es Funken giebt. D. a. Moor. Verzeihung ſey ſeine Strafe — meine Rache verdoppelte Liebe. R. Moor. Nein, bey meiner grimmigen See- le. Das ſoll nicht ſeyn. Jch wills nicht haben. Die große Schandthat ſoll# er mit ſich in die Ewig- keit hinuͤber ſchleppen! — Wofuͤr hab ich ihn dann umgebracht? D. a. Moor in Traͤnen ausbrechend. O mein Kind. R. Moor. Was? — du weinſt um ihn — an dieſem Thurme? D. a. Moor. Erbarmung! o Erbarmung! Heftig die Haͤnde ringend. Jzt — izt wird mein Kind gerichtet! R. Moor erſchrocken. Welches? D. a. Moor. Ha! was iſt das fuͤr eine Frage? R. Mo-

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/225>, abgerufen am 21.11.2024.