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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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ein Schauspiel.
Amalia. Jsts ein Bettler, er soll eilig herauf-
kommen.
Daniel ab.
D. a. Moor. Amalia, Amalia! schone mei-
ner!
Amalia spielt fort.
Nimmer lansch ich deiner Waffen Schalle,
Einsam liegt dein Eisen in der Halle,
Priams grosser Heldenstamm verdirbt!
Du wirst #ingehn, wo kein Tag mehr scheinet,
Der Cocytus durch die Wüsten weinet,
Deine Liebe in dem Lethe stirbt.
All mein Sehnen, all mein Denken
Soll der schwarze Lethefluß ertränken,
Aber meine Liebe nicht!
Horch! der Wilde raßt schon an den Mauren --
Gurte mir das Schwerd um, laß das Trauren,
Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht!
Franz. Herrmann verkappt. Daniel.
Franz. Hier ist der Mann. Schrökliche Bot-
schaften, sagt er, warten auf euch. Könnt ihr sie
hören?
D. a. Moor. Jch kenne nur eine. Tritt her
mein Freund, und schone mein nicht! Reicht ihm
einen Becher Wein.
Herrmann mit veränderter Stimme. Gnädiger Herr!
laßt
E
ein Schauſpiel.
Amalia. Jſts ein Bettler, er ſoll eilig herauf-
kommen.
Daniel ab.
D. a. Moor. Amalia, Amalia! ſchone mei-
ner!
Amalia ſpielt fort.
Nimmer lanſch ich deiner Waffen Schalle,
Einſam liegt dein Eiſen in der Halle,
Priams groſſer Heldenſtamm verdirbt!
Du wirſt #ingehn, wo kein Tag mehr ſcheinet,
Der Cocytus durch die Wuͤſten weinet,
Deine Liebe in dem Lethe ſtirbt.
All mein Sehnen, all mein Denken
Soll der ſchwarze Lethefluß ertraͤnken,
Aber meine Liebe nicht!
Horch! der Wilde raßt ſchon an den Mauren —
Gurte mir das Schwerd um, laß das Trauren,
Hektors Liebe ſtirbt im Lethe nicht!
Franz. Herrmann verkappt. Daniel.
Franz. Hier iſt der Mann. Schroͤkliche Bot-
ſchaften, ſagt er, warten auf euch. Koͤnnt ihr ſie
hoͤren?
D. a. Moor. Jch kenne nur eine. Tritt her
mein Freund, und ſchone mein nicht! Reicht ihm
einen Becher Wein.
Herrmann mit veraͤnderter Stimme. Gnaͤdiger Herr!
laßt
E
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[65/0087] ein Schauſpiel. Amalia. Jſts ein Bettler, er ſoll eilig herauf- kommen. Daniel ab. D. a. Moor. Amalia, Amalia! ſchone mei- ner! Amalia ſpielt fort. Nimmer lanſch ich deiner Waffen Schalle, Einſam liegt dein Eiſen in der Halle, Priams groſſer Heldenſtamm verdirbt! Du wirſt #ingehn, wo kein Tag mehr ſcheinet, Der Cocytus durch die Wuͤſten weinet, Deine Liebe in dem Lethe ſtirbt. All mein Sehnen, all mein Denken Soll der ſchwarze Lethefluß ertraͤnken, Aber meine Liebe nicht! Horch! der Wilde raßt ſchon an den Mauren — Gurte mir das Schwerd um, laß das Trauren, Hektors Liebe ſtirbt im Lethe nicht! Franz. Herrmann verkappt. Daniel. Franz. Hier iſt der Mann. Schroͤkliche Bot- ſchaften, ſagt er, warten auf euch. Koͤnnt ihr ſie hoͤren? D. a. Moor. Jch kenne nur eine. Tritt her mein Freund, und ſchone mein nicht! Reicht ihm einen Becher Wein. Herrmann mit veraͤnderter Stimme. Gnaͤdiger Herr! laßt E

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/87>, abgerufen am 25.11.2024.