Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Doch blieben sie des Ursprungs stets gedenk, Aus all den fremden Stämmen, die seitdem In Mitte ihres Lands sich angesiedelt, Finden die Schwytzer Männer sich heraus, Es giebt das Herz, das Blut sich zu erkennen. (reicht rechts und links die Hand hin) Auf der Mauer Ja wir sind eines Herzens, eines Bluts! Alle (sich die Hände reichend) Wir sind Ein Volk, und einig wollen wir handeln. Stauffacher
Die andern Völker tragen fremdes Joch, Sie haben sich dem Sieger unterworfen. Es leben selbst in unsern Landesmarken Der Sassen viel, die fremde Pflichten tragen, Und ihre Knechtschaft erbt auf ihre Kinder. Doch wir, der alten Schweitzer ächter Stamm, Wir haben stets die Freiheit uns bewahrt. Nicht unter Fürsten bogen wir das Knie, Freiwillig wählten wir den Schirm der Kaiser.
Doch blieben ſie des Urſprungs ſtets gedenk, Aus all den fremden Staͤmmen, die ſeitdem In Mitte ihres Lands ſich angeſiedelt, Finden die Schwytzer Maͤnner ſich heraus, Es giebt das Herz, das Blut ſich zu erkennen. (reicht rechts und links die Hand hin) Auf der Mauer Ja wir ſind eines Herzens, eines Bluts! Alle (ſich die Hände reichend) Wir ſind Ein Volk, und einig wollen wir handeln. Stauffacher
Die andern Voͤlker tragen fremdes Joch, Sie haben ſich dem Sieger unterworfen. Es leben ſelbſt in unſern Landesmarken Der Saſſen viel, die fremde Pflichten tragen, Und ihre Knechtſchaft erbt auf ihre Kinder. Doch wir, der alten Schweitzer aͤchter Stamm, Wir haben ſtets die Freiheit uns bewahrt. Nicht unter Fuͤrſten bogen wir das Knie, Freiwillig waͤhlten wir den Schirm der Kaiſer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#STA"> <p><pb facs="#f0100" n="86"/> Doch blieben ſie des Urſprungs ſtets gedenk,<lb/> Aus all den fremden Staͤmmen, die ſeitdem<lb/> In Mitte ihres Lands ſich angeſiedelt,<lb/> Finden die Schwytzer Maͤnner ſich heraus,<lb/> Es giebt das Herz, das Blut ſich zu erkennen.</p><lb/> <stage>(reicht rechts und links die Hand hin)</stage><lb/> </sp> <sp who="#AUF"> <speaker> <hi rendition="#g">Auf der Mauer</hi> </speaker><lb/> <p>Ja wir ſind eines Herzens, eines Bluts!</p><lb/> </sp> <sp who="#ALL"> <speaker> <hi rendition="#g">Alle</hi> </speaker> <stage>(ſich die Hände reichend)</stage><lb/> <p>Wir ſind Ein Volk, und einig wollen wir handeln.</p><lb/> </sp> <sp who="#STA"> <speaker> <hi rendition="#g">Stauffacher</hi> </speaker><lb/> <p>Die andern Voͤlker tragen fremdes Joch,<lb/> Sie haben ſich dem Sieger unterworfen.<lb/> Es leben ſelbſt in unſern Landesmarken<lb/> Der Saſſen viel, die fremde Pflichten tragen,<lb/> Und ihre Knechtſchaft erbt auf ihre Kinder.<lb/> Doch <hi rendition="#g">wir</hi>, der alten Schweitzer aͤchter Stamm,<lb/> Wir haben ſtets die Freiheit uns bewahrt.<lb/> Nicht unter Fuͤrſten bogen wir das Knie,<lb/> Freiwillig waͤhlten wir den Schirm der Kaiſer.</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0100]
Doch blieben ſie des Urſprungs ſtets gedenk,
Aus all den fremden Staͤmmen, die ſeitdem
In Mitte ihres Lands ſich angeſiedelt,
Finden die Schwytzer Maͤnner ſich heraus,
Es giebt das Herz, das Blut ſich zu erkennen.
(reicht rechts und links die Hand hin)
Auf der Mauer
Ja wir ſind eines Herzens, eines Bluts!
Alle (ſich die Hände reichend)
Wir ſind Ein Volk, und einig wollen wir handeln.
Stauffacher
Die andern Voͤlker tragen fremdes Joch,
Sie haben ſich dem Sieger unterworfen.
Es leben ſelbſt in unſern Landesmarken
Der Saſſen viel, die fremde Pflichten tragen,
Und ihre Knechtſchaft erbt auf ihre Kinder.
Doch wir, der alten Schweitzer aͤchter Stamm,
Wir haben ſtets die Freiheit uns bewahrt.
Nicht unter Fuͤrſten bogen wir das Knie,
Freiwillig waͤhlten wir den Schirm der Kaiſer.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/100 |
Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/100>, abgerufen am 27.07.2024. |