Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. O wie wohl/ wie wohl ist dir/Sprach ich/ der du weidest hier. Muß ich gleich gedoppelt leiden/ Wil ich doch zu keiner Zeit Deiner Heerde Liebligkeit/ Lieber Hirte/ ferner neiden/ Nur ich muß alleine gehn/ und weit von Serenen stehn. Du ligst auf den braunen Rasen/ Wenn der Basileen Hand Schläget an das feiste Land/ Seine Blumen abzugrasen/ Jch muß singen ohne Sinn: Wo ist nun Serene hin? O wie bistu so entfernet/ Tilian/ von deiner Zier/ Die bey Nachte das Refier Deiner Hürden oft besternet. Sprich nun: Kanstu? Dir allein Wil ich allzeit dienstbar seyn. Geh/ besuch auch jetzt die Gassen/ Da die Schäffer bey der Nacht Manche Flammen hingebracht. Da Serenen Thun und Lassen Jhrer Augen-Liecht entdeckt/ und dich stets in Brand gesteckt. Da sie dir mit vielen Blicken Oftermal ein finster Grab/ und noch öfter wieder gab/ Was dich armen kunt erquicken. Aber E v
Roſen-Gepuͤſche. O wie wohl/ wie wohl iſt dir/Sprach ich/ der du weideſt hier. Muß ich gleich gedoppelt leiden/ Wil ich doch zu keiner Zeit Deiner Heerde Liebligkeit/ Lieber Hirte/ ferner neiden/ Nur ich muß alleine gehn/ und weit von Serenen ſtehn. Du ligſt auf den braunen Raſen/ Wenn der Baſileen Hand Schlaͤget an das feiſte Land/ Seine Blumen abzugraſen/ Jch muß ſingen ohne Sinn: Wo iſt nun Serene hin? O wie biſtu ſo entfernet/ Tilian/ von deiner Zier/ Die bey Nachte das Refier Deiner Huͤrden oft beſternet. Sprich nun: Kanſtu? Dir allein Wil ich allzeit dienſtbar ſeyn. Geh/ beſuch auch jetzt die Gaſſen/ Da die Schaͤffer bey der Nacht Manche Flammen hingebracht. Da Serenen Thun und Laſſen Jhrer Augen-Liecht entdeckt/ und dich ſtets in Brand geſteckt. Da ſie dir mit vielen Blicken Oftermal ein finſter Grab/ und noch oͤfter wieder gab/ Was dich armen kunt erquicken. Aber E v
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Roſen-Gepuͤſche.
O wie wohl/ wie wohl iſt dir/
Sprach ich/ der du weideſt hier.
Muß ich gleich gedoppelt leiden/
Wil ich doch zu keiner Zeit
Deiner Heerde Liebligkeit/
Lieber Hirte/ ferner neiden/
Nur ich muß alleine gehn/
und weit von Serenen ſtehn.
Du ligſt auf den braunen Raſen/
Wenn der Baſileen Hand
Schlaͤget an das feiſte Land/
Seine Blumen abzugraſen/
Jch muß ſingen ohne Sinn:
Wo iſt nun Serene hin?
O wie biſtu ſo entfernet/
Tilian/ von deiner Zier/
Die bey Nachte das Refier
Deiner Huͤrden oft beſternet.
Sprich nun: Kanſtu? Dir allein
Wil ich allzeit dienſtbar ſeyn.
Geh/ beſuch auch jetzt die Gaſſen/
Da die Schaͤffer bey der Nacht
Manche Flammen hingebracht.
Da Serenen Thun und Laſſen
Jhrer Augen-Liecht entdeckt/
und dich ſtets in Brand geſteckt.
Da ſie dir mit vielen Blicken
Oftermal ein finſter Grab/
und noch oͤfter wieder gab/
Was dich armen kunt erquicken.
Aber
E v
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