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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Aber Phöbus triebe
Von mir solche Liebe/
Daß ich sie must missen.

Nachmals hat er mir vertraut
Die Sophia/ seine Braut/
Daß sie mein solt bleiben/
Von sehr hohen Dingen
Must ich frölich singen/
Venus zu vertreiben.
Als das Lied gesungen war/
Krönet er mein dünnes Haar
Mit den Lorber-Zweigen/
Meine Braut/ die Schöne/
Sprach er mit Gethöne/
Geb ich dir zu eigen.
Laß nun Galatheen seyn/
Hieran kühle deine Pein/
Die wie Feuer brennet/
Es wird dir gegeben
Gar ein ander Leben/
Das den Todt nicht kennet.
Nun gehab dich allzeit wol/
Galathee/ weil ich sol
Deinen Anblick hassen/
Stillseyn und Getümmel/
Erdreich und der Himmel
Können sich nicht fassen.
Also sang ich/ und zog hin
Zu der schönsten Charitin/
Die

Roſen-Gepuͤſche.
Aber Phoͤbus triebe
Von mir ſolche Liebe/
Daß ich ſie muſt miſſen.

Nachmals hat er mir vertraut
Die Sophia/ ſeine Braut/
Daß ſie mein ſolt bleiben/
Von ſehr hohen Dingen
Muſt ich froͤlich ſingen/
Venus zu vertreiben.
Als das Lied geſungen war/
Kroͤnet er mein duͤnnes Haar
Mit den Lorber-Zweigen/
Meine Braut/ die Schoͤne/
Sprach er mit Gethoͤne/
Geb ich dir zu eigen.
Laß nun Galatheen ſeyn/
Hieran kuͤhle deine Pein/
Die wie Feuer brennet/
Es wird dir gegeben
Gar ein ander Leben/
Das den Todt nicht kennet.
Nun gehab dich allzeit wol/
Galathee/ weil ich ſol
Deinen Anblick haſſen/
Stillſeyn und Getuͤmmel/
Erdreich und der Himmel
Koͤnnen ſich nicht faſſen.
Alſo ſang ich/ und zog hin
Zu der ſchoͤnſten Charitin/
Die
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[109/0137] Roſen-Gepuͤſche. Aber Phoͤbus triebe Von mir ſolche Liebe/ Daß ich ſie muſt miſſen. Nachmals hat er mir vertraut Die Sophia/ ſeine Braut/ Daß ſie mein ſolt bleiben/ Von ſehr hohen Dingen Muſt ich froͤlich ſingen/ Venus zu vertreiben. Als das Lied geſungen war/ Kroͤnet er mein duͤnnes Haar Mit den Lorber-Zweigen/ Meine Braut/ die Schoͤne/ Sprach er mit Gethoͤne/ Geb ich dir zu eigen. Laß nun Galatheen ſeyn/ Hieran kuͤhle deine Pein/ Die wie Feuer brennet/ Es wird dir gegeben Gar ein ander Leben/ Das den Todt nicht kennet. Nun gehab dich allzeit wol/ Galathee/ weil ich ſol Deinen Anblick haſſen/ Stillſeyn und Getuͤmmel/ Erdreich und der Himmel Koͤnnen ſich nicht faſſen. Alſo ſang ich/ und zog hin Zu der ſchoͤnſten Charitin/ Die

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/137>, abgerufen am 23.11.2024.