Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Die Schwester Marniens/ den Lob-spruch unsrerPinden/ Das Kind der Najaden/ üm daß wir Kräntze winden/ Der Faunen Lieb und Brunst sey deines Endes Schild. Jch gehe nun von dir/ befreyt von allen Sorgen. Kömt aber etwan sie/ als wie sie pflegt zu Morgen/ üm daß das braune Haar von Thauen so benetzt/ So gib jhr jhren Glantz/ rein ewig und beflügelt/ und sprich/ hier steh Jhr Ruhm/ als wie er sol/ be- spiegelt/ Jndessen bleibe du stets grün und unverletzt. LVIII. Über dieses sein Buch/ an seine Holdselige. DAs Buch der Marnien/ das schlechtste von den Meinen/ Das dich berümet macht/ mein Lieb/ das geb ich dir/ Nim es mit Freuden hin/ Es muß sich jhre Zier Mit deiner Göttligkeit und deiner Zucht vereinen. Eh wolt ich auf der Welt mein Leben gar ver- neinen/ Eh ich dein hohes Lob/ den Blitz üm diß Refier/ Den schönen Silberstern verschweigen wolt alhier/ Was aber schenckstu/ Lieb/ mir wieder von den Dei- nen/ Ein Kuß/ ein süsser Kuß/ Ach der verrichtet viel/ Der ist mein eintzger Zweck/ der ist mein eintzges Ziel/ und
Roſen-Gepuͤſche. Die Schweſter Marniens/ den Lob-ſpruch unſrerPinden/ Das Kind der Najaden/ uͤm daß wir Kraͤntze windẽ/ Der Faunen Lieb und Brunſt ſey deines Endes Schild. Jch gehe nun von dir/ befreyt von allen Sorgen. Koͤmt aber etwan ſie/ als wie ſie pflegt zu Morgen/ uͤm daß das braune Haar von Thauen ſo benetzt/ So gib jhr jhren Glantz/ rein ewig und befluͤgelt/ und ſprich/ hier ſteh Jhr Ruhm/ als wie er ſol/ be- ſpiegelt/ Jndeſſen bleibe du ſtets gruͤn und unverletzt. LVIII. Über dieſes ſein Buch/ an ſeine Holdſelige. DAs Buch der Marnien/ das ſchlechtſte von den Meinen/ Das dich beruͤmet macht/ mein Lieb/ das geb ich dir/ Nim es mit Freuden hin/ Es muß ſich jhre Zier Mit deiner Goͤttligkeit und deiner Zucht vereinen. Eh wolt ich auf der Welt mein Leben gar ver- neinen/ Eh ich dein hohes Lob/ den Blitz uͤm diß Refier/ Den ſchoͤnen Silberſtern verſchweigen wolt alhier/ Was aber ſchenckſtu/ Lieb/ mir wieder von den Dei- nen/ Ein Kuß/ ein ſuͤſſer Kuß/ Ach der verrichtet viel/ Der iſt mein eintzgeꝛ Zweck/ der iſt mein eintzgeſ Ziel/ und
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Die Schweſter Marniens/ den Lob-ſpruch unſrer
Pinden/
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Der Faunen Lieb und Brunſt ſey deines Endes
Schild.
Jch gehe nun von dir/ befreyt von allen Sorgen.
Koͤmt aber etwan ſie/ als wie ſie pflegt zu Morgen/
uͤm daß das braune Haar von Thauen ſo benetzt/
So gib jhr jhren Glantz/ rein ewig und befluͤgelt/
und ſprich/ hier ſteh Jhr Ruhm/ als wie er ſol/ be-
ſpiegelt/
Jndeſſen bleibe du ſtets gruͤn und unverletzt.
LVIII.
Über dieſes ſein Buch/ an ſeine
Holdſelige.
DAs Buch der Marnien/ das ſchlechtſte von den
Meinen/
Das dich beruͤmet macht/ mein Lieb/ das geb ich dir/
Nim es mit Freuden hin/ Es muß ſich jhre Zier
Mit deiner Goͤttligkeit und deiner Zucht vereinen.
Eh wolt ich auf der Welt mein Leben gar ver-
neinen/
Eh ich dein hohes Lob/ den Blitz uͤm diß Refier/
Den ſchoͤnen Silberſtern verſchweigen wolt alhier/
Was aber ſchenckſtu/ Lieb/ mir wieder von den Dei-
nen/
Ein Kuß/ ein ſuͤſſer Kuß/ Ach der verrichtet viel/
Der iſt mein eintzgeꝛ Zweck/ der iſt mein eintzgeſ Ziel/
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