Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite
D. S. vierdtes Rosen-Gepüsche.


I.
An die Marnia/ als die Sonne durch
eine Scheibe auf jhre Wangen schien.
JCh hab es/ Marnia mit nichten wollen
gläuben/
Daß du/ du schönes Bild/ auch seyst den
Göttern gleich/
Jetzt/ als ich dich geschaut/ begunt ein göldner Dieb/
Der Phöbus/ durch die Scheib dir einen Kuß zu
rauben.
Es bleibet aber dir kein Zeichen von den Küssen/
Wehr Phöbus ich gewest/ ich hätte dich gebissen.
II.
An Marnien/ als sie einen Kuß
empfangen.
FRagstu/ warüm sich doch beröten deine Wangen/
O schöne Marnia? laß dich das wundern nicht/
Hier dieser treue Mund sagt dir es an/ und spricht:
Du hast die Liebesglut von meinen Kuß empfangen.
III.
An die Hofnung und Glück.
JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung schnell
zu triegen/
B [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
D. S. vierdtes Roſen-Gepuͤſche.


I.
An die Marnia/ als die Sonne durch
eine Scheibe auf jhre Wangen ſchien.
JCh hab es/ Marnia mit nichten wollen
glaͤuben/
Daß du/ du ſchoͤnes Bild/ auch ſeyſt den
Goͤttern gleich/
Jetzt/ als ich dich geſchaut/ begunt ein goͤldner Dieb/
Der Phoͤbus/ durch die Scheib dir einen Kuß zu
rauben.
Es bleibet aber dir kein Zeichen von den Kuͤſſen/
Wehr Phoͤbus ich geweſt/ ich haͤtte dich gebiſſen.
II.
An Marnien/ als ſie einen Kuß
empfangen.
FRagſtu/ waruͤm ſich doch beroͤten deine Wangen/
O ſchoͤne Marnia? laß dich das wundern nicht/
Hier dieſer treue Mund ſagt dir es an/ und ſpricht:
Du haſt die Liebesglut von meinen Kuß empfangen.
III.
An die Hofnung und Gluͤck.
JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung ſchnell
zu triegen/
B [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0203" n="175"/>
        <fw place="top" type="header">D. S. vierdtes Ro&#x017F;en-Gepu&#x0364;&#x017F;che.</fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#aq">I</hi>.<lb/><hi rendition="#fr">An die Marnia/ als die Sonne durch<lb/>
eine <hi rendition="#in">S</hi>cheibe auf jhre <hi rendition="#in">W</hi>angen &#x017F;chien.</hi></head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">J</hi>Ch hab es/ Marnia mit nichten wollen</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">gla&#x0364;uben/</hi> </l><lb/>
          <l>Daß du/ du &#x017F;cho&#x0364;nes Bild/ auch &#x017F;ey&#x017F;t den</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Go&#x0364;ttern gleich/</hi> </l><lb/>
          <l>Jetzt/ als ich dich ge&#x017F;chaut/ begunt ein go&#x0364;ldner Dieb/</l><lb/>
          <l>Der Pho&#x0364;bus/ durch die Scheib dir einen Kuß zu</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">rauben.</hi> </l><lb/>
          <l>Es bleibet aber dir kein Zeichen von den Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
          <l>Wehr Pho&#x0364;bus ich gewe&#x017F;t/ ich ha&#x0364;tte dich gebi&#x017F;&#x017F;en.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#fr">An Marnien/ als &#x017F;ie einen Kuß<lb/>
empfangen.</hi></head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">F</hi>Rag&#x017F;tu/ waru&#x0364;m &#x017F;ich doch bero&#x0364;ten deine Wangen/</l><lb/>
          <l>O &#x017F;cho&#x0364;ne Marnia? laß dich das wundern nicht/</l><lb/>
          <l>Hier die&#x017F;er treue Mund &#x017F;agt dir es an/ und &#x017F;pricht:</l><lb/>
          <l>Du ha&#x017F;t die Liebesglut von meinen Kuß empfangen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#fr">An die Hofnung und Glu&#x0364;ck.</hi></head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">J</hi>Ch hab den Port erreicht/ die Hofnung &#x017F;chnell</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">zu triegen/</hi> </l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">B <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/></fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0203] D. S. vierdtes Roſen-Gepuͤſche. I. An die Marnia/ als die Sonne durch eine Scheibe auf jhre Wangen ſchien. JCh hab es/ Marnia mit nichten wollen glaͤuben/ Daß du/ du ſchoͤnes Bild/ auch ſeyſt den Goͤttern gleich/ Jetzt/ als ich dich geſchaut/ begunt ein goͤldner Dieb/ Der Phoͤbus/ durch die Scheib dir einen Kuß zu rauben. Es bleibet aber dir kein Zeichen von den Kuͤſſen/ Wehr Phoͤbus ich geweſt/ ich haͤtte dich gebiſſen. II. An Marnien/ als ſie einen Kuß empfangen. FRagſtu/ waruͤm ſich doch beroͤten deine Wangen/ O ſchoͤne Marnia? laß dich das wundern nicht/ Hier dieſer treue Mund ſagt dir es an/ und ſpricht: Du haſt die Liebesglut von meinen Kuß empfangen. III. An die Hofnung und Gluͤck. JCh hab den Port erreicht/ die Hofnung ſchnell zu triegen/ B __

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/203
Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/203>, abgerufen am 18.12.2024.