Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. über den Lüfften und unter den Seen/Dämpffet mit Freuden Marter und Leiden. Nur ich/ ich armer/ muß einsam hier gehen. Vnter den Bäumen Pfleg ich zu träumen: Du aber/ Schöne/ schläffst ohne betrüben. Jch muß die Schmertzen Duppelt im Hertzen/ Aber nur einfach die Liebe verüben. Laß dich erweichen/ Stetig ingleichen Brennende Flammen im Hertzen zu hegen/ So werd ich haben Reichthum/ und Gaben/ Die mich alleine für andern bewegen. XVIII. Er giebet der Asteris Abschied. JCh wolte zwar/ O Asteris/ dich loben/ Wie daß du biß zum Sternen seyst erhoben. Weil aber meinem bitten Du dieses angethan/ So laß ich deine Sitten/ und brech die Lobes-Bahn. Jch hätte drauff viel tausentmal geschworen/ Du hättest dir die Pallas außerkoren. Nun aber muß sie weichen/ und ohne Schuld allein/ (Kömmt Mars mit seines gleichen) von dir vertrieben seyn Wie
Roſen-Gepuͤſche. uͤber den Luͤfften und unter den Seen/Daͤmpffet mit Freuden Marter und Leiden. Nur ich/ ich armer/ muß einſam hier gehen. Vnter den Baͤumen Pfleg ich zu traͤumen: Du aber/ Schoͤne/ ſchlaͤffſt ohne betruͤben. Jch muß die Schmertzen Duppelt im Hertzen/ Aber nur einfach die Liebe veruͤben. Laß dich erweichen/ Stetig ingleichen Brennende Flammen im Hertzen zu hegen/ So werd ich haben Reichthum/ und Gaben/ Die mich alleine fuͤr andern bewegen. XVIII. Er giebet der Aſteris Abſchied. JCh wolte zwar/ O Aſteris/ dich loben/ Wie daß du biß zum Sternen ſeyſt erhoben. Weil aber meinem bitten Du dieſes angethan/ So laß ich deine Sitten/ und brech die Lobes-Bahn. Jch haͤtte drauff viel tauſentmal geſchworen/ Du haͤtteſt dir die Pallas außerkoren. Nun aber muß ſie weichen/ und ohne Schuld allein/ (Koͤmmt Mars mit ſeines gleichen) von dir vertrieben ſeyn Wie
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Roſen-Gepuͤſche.
uͤber den Luͤfften und unter den Seen/
Daͤmpffet mit Freuden
Marter und Leiden.
Nur ich/ ich armer/ muß einſam hier gehen.
Vnter den Baͤumen
Pfleg ich zu traͤumen:
Du aber/ Schoͤne/ ſchlaͤffſt ohne betruͤben.
Jch muß die Schmertzen
Duppelt im Hertzen/
Aber nur einfach die Liebe veruͤben.
Laß dich erweichen/
Stetig ingleichen
Brennende Flammen im Hertzen zu hegen/
So werd ich haben
Reichthum/ und Gaben/
Die mich alleine fuͤr andern bewegen.
XVIII.
Er giebet der Aſteris Abſchied.
JCh wolte zwar/ O Aſteris/ dich loben/
Wie daß du biß zum Sternen ſeyſt erhoben.
Weil aber meinem bitten
Du dieſes angethan/
So laß ich deine Sitten/
und brech die Lobes-Bahn.
Jch haͤtte drauff viel tauſentmal geſchworen/
Du haͤtteſt dir die Pallas außerkoren.
Nun aber muß ſie weichen/
und ohne Schuld allein/
(Koͤmmt Mars mit ſeines gleichen)
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