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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
Je mehr ich in der Brunst an dich gedencken kan/
je mehr mein Hertze sich in deinen Blick verliebet/
je mehr hastu mein Hertz mit deinen Haß betrü-
bet.
Jst meine Hoffnung denn nun gar ümsonst gethan?
Nicht meine Gegenwart/ nicht meiner Liebe Bahn/
nicht meine Bitre hat so grosse Schuld verübet.
Jedoch du sihest nicht/ daß es dein Schade sey/
wenn sich dein Groll und Haß noch weiter hin er-
strecket/
und mich mit frischen Sand in kurtzer Zeit bedecket.
Du bringest mir den Todt in solcher Liebe bey.
Doch nein. Mir sterb ich nicht. Weil du mich dir
erworben/
so bin ich/ Marnia/ dir und nicht mir gestorben.
XXXIII.
Die Vnbeständige.
LJeb/ bistu weiß als Schnee/ wie seyn denn deine
Wangen
mit Purpur überdeckt? Bistu dem Purpur gleich/
wie seyn die Lippen denn in ihrer Röthe bleich?
Bistu denn bleich/ wie seyn denn deine liechten Span-
gen    (gen/
und Haare lauter Gold? Bistu denn voller Pran-
wie Gold zu prangen steht/ wie ist der Augen Reich
mit schwartzen Mauerwerck/ als wie ein Silberteich
in seinem Tamme steht/ gezieret und ümfangen.
Was sagstu nun von dir? Jm fall du Lilien weiß/
Bleich/ gölden/ Purpur-roth und sehwartz? Was
vor ein Preiß
wird
Roſen-Gepuͤſche.
Je mehr ich in der Brunſt an dich gedencken kan/
je mehr mein Hertze ſich in deinen Blick verliebet/
je mehr haſtu mein Hertz mit deinen Haß betruͤ-
bet.
Jſt meine Hoffnung denn nun gar uͤmſonſt gethan?
Nicht meine Gegenwart/ nicht meiner Liebe Bahn/
nicht meine Bitre hat ſo groſſe Schuld veruͤbet.
Jedoch du ſiheſt nicht/ daß es dein Schade ſey/
wenn ſich dein Groll und Haß noch weiter hin er-
ſtrecket/
und mich mit friſchen Sand in kurtzer Zeit bedecket.
Du bringeſt mir den Todt in ſolcher Liebe bey.
Doch nein. Mir ſterb ich nicht. Weil du mich dir
erworben/
ſo bin ich/ Marnia/ dir und nicht mir geſtorben.
XXXIII.
Die Vnbeſtaͤndige.
LJeb/ biſtu weiß als Schnee/ wie ſeyn denn deine
Wangen
mit Purpur uͤberdeckt? Biſtu dem Purpur gleich/
wie ſeyn die Lippen denn in ihrer Roͤthe bleich?
Biſtu denn bleich/ wie ſeyn deñ deine liechten Span-
gen    (gen/
und Haare lauter Gold? Biſtu denn voller Pran-
wie Gold zu prangen ſteht/ wie iſt der Augen Reich
mit ſchwartzen Mauerwerck/ als wie ein Silberteich
in ſeinem Tamme ſteht/ gezieret und uͤmfangen.
Was ſagſtu nun von dir? Jm fall du Lilien weiß/
Bleich/ goͤlden/ Purpur-roth und ſehwartz? Was
vor ein Preiß
wird
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[153/0173] Roſen-Gepuͤſche. Je mehr ich in der Brunſt an dich gedencken kan/ je mehr mein Hertze ſich in deinen Blick verliebet/ je mehr haſtu mein Hertz mit deinen Haß betruͤ- bet. Jſt meine Hoffnung denn nun gar uͤmſonſt gethan? Nicht meine Gegenwart/ nicht meiner Liebe Bahn/ nicht meine Bitre hat ſo groſſe Schuld veruͤbet. Jedoch du ſiheſt nicht/ daß es dein Schade ſey/ wenn ſich dein Groll und Haß noch weiter hin er- ſtrecket/ und mich mit friſchen Sand in kurtzer Zeit bedecket. Du bringeſt mir den Todt in ſolcher Liebe bey. Doch nein. Mir ſterb ich nicht. Weil du mich dir erworben/ ſo bin ich/ Marnia/ dir und nicht mir geſtorben. XXXIII. Die Vnbeſtaͤndige. LJeb/ biſtu weiß als Schnee/ wie ſeyn denn deine Wangen mit Purpur uͤberdeckt? Biſtu dem Purpur gleich/ wie ſeyn die Lippen denn in ihrer Roͤthe bleich? Biſtu denn bleich/ wie ſeyn deñ deine liechten Span- gen (gen/ und Haare lauter Gold? Biſtu denn voller Pran- wie Gold zu prangen ſteht/ wie iſt der Augen Reich mit ſchwartzen Mauerwerck/ als wie ein Silberteich in ſeinem Tamme ſteht/ gezieret und uͤmfangen. Was ſagſtu nun von dir? Jm fall du Lilien weiß/ Bleich/ goͤlden/ Purpur-roth und ſehwartz? Was vor ein Preiß wird

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/173>, abgerufen am 23.11.2024.