Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gepüsche. Heint schläfft ein Bauer hier Herr last mich gehendie Mutter hat geruft. Nun so solls stehen. Wischt nur den Bart zuvor. Jhr seyd besudelt. Esst kein gestohlen Gut/ das sonsten hudelt. Jch will mein Schwesterchen zuvorhin fragen. Herr höret wieder her. Denn wil ichs sagen. Geht hin zur Bauer-Magd-Küsst mich in Leibe. Schafft das ich fürderhin zu frieden bleibe. So redet ihr zwar wol vor allen Leuten/ kömmt aber ein Polit zu rechten Zeiten/ so seyd ihr warlich nicht recht klug zu nennen/ und will euch weder Zucht noch Sitten kennen. XXXIII. Er entschläget sich der Melinden. VErzeihe mir/ mein kind Melinde/ ich hab deiner fast genug. wenn meinen West die Norden-Winde ereilen mit behenden Flug/ so wird die Sommer-Lust versehre/ und endlich durch den Schnee verzehrt. Was helffen mich der Sonnen Blicke/ wenn sie nicht immer auff mich gehn? wo mir ein Schatte fält zurücke/ da muß noch etwas vor mir stehn/ Nein/ nein/ Melinde/ meine Brunst ist forthin unwerth deiner Gunst. Wer klug ist/ meidet Fels und Klippen/ und traut sich nicht der wilden See. Jch hasse deine Rosen-Lippen/ Daß F
Roſen-Gepuͤſche. Heint ſchlaͤfft ein Bauer hier Herr laſt mich gehendie Mutter hat geruft. Nun ſo ſolls ſtehen. Wiſcht nur den Bart zuvor. Jhr ſeyd beſudelt. Eſſt kein geſtohlen Gut/ das ſonſten hudelt. Jch will mein Schweſterchen zuvorhin fragen. Herr hoͤret wieder her. Denn wil ichs ſagen. Geht hin zur Bauer-Magd-Kuͤſſt mich in Leibe. Schafft das ich fuͤrderhin zu frieden bleibe. So redet ihr zwar wol vor allen Leuten/ koͤmmt aber ein Polit zu rechten Zeiten/ ſo ſeyd ihr warlich nicht recht klug zu nennen/ und will euch weder Zucht noch Sitten kennen. XXXIII. Er entſchlaͤget ſich der Melinden. VErzeihe mir/ mein kind Melinde/ ich hab deiner faſt genug. wenn meinen Weſt die Norden-Winde ereilen mit behenden Flug/ ſo wird die Sommer-Luſt verſehre/ und endlich durch den Schnee verzehrt. Was helffen mich der Sonnen Blicke/ wenn ſie nicht immer auff mich gehn? wo mir ein Schatte faͤlt zuruͤcke/ da muß noch etwas vor mir ſtehn/ Nein/ nein/ Melinde/ meine Brunſt iſt forthin unwerth deiner Gunſt. Wer klug iſt/ meidet Fels und Klippen/ und traut ſich nicht der wilden See. Jch haſſe deine Roſen-Lippen/ Daß F
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Roſen-Gepuͤſche.
Heint ſchlaͤfft ein Bauer hier Herr laſt mich gehen
die Mutter hat geruft. Nun ſo ſolls ſtehen.
Wiſcht nur den Bart zuvor. Jhr ſeyd beſudelt.
Eſſt kein geſtohlen Gut/ das ſonſten hudelt.
Jch will mein Schweſterchen zuvorhin fragen.
Herr hoͤret wieder her. Denn wil ichs ſagen.
Geht hin zur Bauer-Magd-Kuͤſſt mich in Leibe.
Schafft das ich fuͤrderhin zu frieden bleibe.
So redet ihr zwar wol vor allen Leuten/
koͤmmt aber ein Polit zu rechten Zeiten/
ſo ſeyd ihr warlich nicht recht klug zu nennen/
und will euch weder Zucht noch Sitten kennen.
XXXIII.
Er entſchlaͤget ſich der Melinden.
VErzeihe mir/ mein kind Melinde/
ich hab deiner faſt genug.
wenn meinen Weſt die Norden-Winde
ereilen mit behenden Flug/
ſo wird die Sommer-Luſt verſehre/
und endlich durch den Schnee verzehrt.
Was helffen mich der Sonnen Blicke/
wenn ſie nicht immer auff mich gehn?
wo mir ein Schatte faͤlt zuruͤcke/
da muß noch etwas vor mir ſtehn/
Nein/ nein/ Melinde/ meine Brunſt
iſt forthin unwerth deiner Gunſt.
Wer klug iſt/ meidet Fels und Klippen/
und traut ſich nicht der wilden See.
Jch haſſe deine Roſen-Lippen/
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