Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.D. S. ander mit den Daphnis weiden wilt/nun vergehen meine Wunden/ die mir deiner Augen Liecht hat im Hertzen zugericht. Laß uns nun die Herde treiben nach den Schatten in das Thal/ wo wir bey den schönen Quall auß den Auen wollen bleiben/ treibe/ treibe Daphne fort/ das wir kommen an den Port. So lies er die Flöte schallen mit erfreuter Stimm und Brust/ der Saphirten Felder Lust/ Echo/ lies den Thon nachfallen: freut euch Nymphen und Sylvan/ Daphne weiß/ was Daphnis kan! III. Der verliebte Hylasan der Elbe. HYlas/ der Sophien Freyer/ gieng vol sehnen ungefehr an der kalten Elbe her. Er gedacht an ihren Weyher/ der/ seit er sie angeblickt/ ihm die Flammen zugeschickt. Wolte Gott/ ich solt dich sehen/ fang er/ O du Lorber-Wald/ da mein schöner Auffenthalt kan in deinen Schatten gehen! Wolte Gott/ ich solt allein unter deinen Zweigen seyn. Heller
D. S. ander mit den Daphnis weiden wilt/nun vergehen meine Wunden/ die mir deiner Augen Liecht hat im Hertzen zugericht. Laß uns nun die Herde treiben nach den Schatten in das Thal/ wo wir bey den ſchoͤnen Quall auß den Auen wollen bleiben/ treibe/ treibe Daphne fort/ das wir kommen an den Port. So lies er die Floͤte ſchallen mit erfreuter Stimm und Bruſt/ der Saphirten Felder Luſt/ Echo/ lies den Thon nachfallen: freut euch Nymphen und Sylvan/ Daphne weiß/ was Daphnis kan! III. Der verliebte Hylasan der Elbe. HYlas/ der Sophien Freyer/ gieng vol ſehnen ungefehr an der kalten Elbe her. Er gedacht an ihren Weyher/ der/ ſeit er ſie angeblickt/ ihm die Flammen zugeſchickt. Wolte Gott/ ich ſolt dich ſehen/ fang er/ O du Lorber-Wald/ da mein ſchoͤner Auffenthalt kan in deinen Schatten gehen! Wolte Gott/ ich ſolt allein unter deinen Zweigen ſeyn. Heller
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D. S. ander
mit den Daphnis weiden wilt/
nun vergehen meine Wunden/
die mir deiner Augen Liecht
hat im Hertzen zugericht.
Laß uns nun die Herde treiben
nach den Schatten in das Thal/
wo wir bey den ſchoͤnen Quall
auß den Auen wollen bleiben/
treibe/ treibe Daphne fort/
das wir kommen an den Port.
So lies er die Floͤte ſchallen
mit erfreuter Stimm und Bruſt/
der Saphirten Felder Luſt/
Echo/ lies den Thon nachfallen:
freut euch Nymphen und Sylvan/
Daphne weiß/ was Daphnis kan!
III.
Der verliebte Hylasan der Elbe.
HYlas/ der Sophien Freyer/
gieng vol ſehnen ungefehr
an der kalten Elbe her.
Er gedacht an ihren Weyher/
der/ ſeit er ſie angeblickt/
ihm die Flammen zugeſchickt.
Wolte Gott/ ich ſolt dich ſehen/
fang er/ O du Lorber-Wald/
da mein ſchoͤner Auffenthalt
kan in deinen Schatten gehen!
Wolte Gott/ ich ſolt allein
unter deinen Zweigen ſeyn.
Heller
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