Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
15 Auch der Mene Sohn ließ unverherrlicht im Liede

Nimmer Musaeos, der Huld Liebling, Antiope seyn,

Die, an Eleusis Fuß, der gefeyerten Mutter und Tochter

An mit geheimem Sinn stimmte das Jubelgeschrey,

Wann sie Demetern dienend, der Rharischen, festliches Klanges,

20 Orgien hielt: sie ist selbst noch im Hades berühmt.

Ferner sag' ich, sein väterlich Haus um die Fremde verlassend,

Habe Hesiodos sich reichlich mit Wissen geziert,

Gern gewandt nach Askraea, dem Helikonischen Flecken.

Um Eoea bemüht, um die Askraeerin dort,

25 Duldet' er viel, und schrieb der Heldinnen sämtliche Bücher,

Wo mit des Mädchens Preis jeglicher Hymnus beginnt.

*)
*) Mene, Selene, Luna. Antiope, sonst unbekannt, Priesterin der Ceres. Mutter und Tochter, Ceres und Proserpina. Rharischen, von dem der Sage nach zuerst besäeten Felde Rharion so benannt. Gern, nicht, wie er selbst erzählt, von Noth gedrungen. Eoea, ein scherzhaft erdichteter Name, aus der Wendung gemacht, womit Hesiodus jede seiner Heldinnen einführte: E oie "Oder wie."
15 Auch der Mene Sohn ließ unverherrlicht im Liede

Nimmer Musaeos, der Huld Liebling, Antiope seyn,

Die, an Eleusis Fuß, der gefeyerten Mutter und Tochter

An mit geheimem Sinn stimmte das Jubelgeschrey,

Wann sie Demetern dienend, der Rharischen, festliches Klanges,

20 Orgien hielt: sie ist selbst noch im Hades beruͤhmt.

Ferner sag' ich, sein vaͤterlich Haus um die Fremde verlassend,

Habe Hesiodos sich reichlich mit Wissen geziert,

Gern gewandt nach Askraea, dem Helikonischen Flecken.

Um Eoea bemuͤht, um die Askraeerin dort,

25 Duldet' er viel, und schrieb der Heldinnen saͤmtliche Buͤcher,

Wo mit des Maͤdchens Preis jeglicher Hymnus beginnt.

*)
*) Mene, Selene, Luna. Antiope, sonst unbekannt, Priesterin der Ceres. Mutter und Tochter, Ceres und Proserpina. Rharischen, von dem der Sage nach zuerst besaͤeten Felde Rharion so benannt. Gern, nicht, wie er selbst erzaͤhlt, von Noth gedrungen. Eoea, ein scherzhaft erdichteter Name, aus der Wendung gemacht, womit Hesiodus jede seiner Heldinnen einfuͤhrte: Ἤ οἵη „Oder wie.“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0130" n="119"/>
              <l>15 Auch der Mene Sohn ließ unverherrlicht im Liede<lb/></l><lb/>
              <l>Nimmer Musaeos, der Huld Liebling, Antiope seyn,<lb/></l><lb/>
              <l>Die, an Eleusis Fuß, der gefeyerten Mutter und Tochter<lb/></l><lb/>
              <l>An mit geheimem Sinn stimmte das Jubelgeschrey,<lb/></l><lb/>
              <l>Wann sie Demetern dienend, der Rharischen, festliches Klanges,<lb/></l><lb/>
              <l>20 Orgien hielt: sie ist selbst noch im Hades beru&#x0364;hmt.<lb/></l><lb/>
              <l>Ferner sag' ich, sein va&#x0364;terlich Haus um die Fremde verlassend,<lb/></l><lb/>
              <l>Habe Hesiodos sich reichlich mit Wissen geziert,<lb/></l><lb/>
              <l>Gern gewandt nach Askraea, dem Helikonischen Flecken.<lb/></l><lb/>
              <l>Um Eoea bemu&#x0364;ht, um die Askraeerin dort,<lb/></l><lb/>
              <l>25 Duldet' er viel, und schrieb der Heldinnen sa&#x0364;mtliche Bu&#x0364;cher,<lb/></l><lb/>
              <l>Wo mit des Ma&#x0364;dchens Preis jeglicher Hymnus beginnt.<lb/></l><lb/>
              <l>
                <note place="foot" n="*)"> Mene, Selene, Luna. Antiope, sonst unbekannt, Priesterin der Ceres. Mutter und Tochter, Ceres und Proserpina. Rharischen, von dem der Sage nach zuerst besa&#x0364;eten Felde Rharion so benannt. Gern, nicht, wie er selbst erza&#x0364;hlt, von Noth gedrungen. Eoea, ein scherzhaft erdichteter Name, aus der Wendung gemacht, womit Hesiodus jede seiner Heldinnen einfu&#x0364;hrte: <foreign xml:lang="el">&#x1F2C; &#x03BF;&#x1F35;&#x03B7;</foreign> &#x201E;Oder wie.&#x201C;</note>
              </l><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0130] 15 Auch der Mene Sohn ließ unverherrlicht im Liede Nimmer Musaeos, der Huld Liebling, Antiope seyn, Die, an Eleusis Fuß, der gefeyerten Mutter und Tochter An mit geheimem Sinn stimmte das Jubelgeschrey, Wann sie Demetern dienend, der Rharischen, festliches Klanges, 20 Orgien hielt: sie ist selbst noch im Hades beruͤhmt. Ferner sag' ich, sein vaͤterlich Haus um die Fremde verlassend, Habe Hesiodos sich reichlich mit Wissen geziert, Gern gewandt nach Askraea, dem Helikonischen Flecken. Um Eoea bemuͤht, um die Askraeerin dort, 25 Duldet' er viel, und schrieb der Heldinnen saͤmtliche Buͤcher, Wo mit des Maͤdchens Preis jeglicher Hymnus beginnt. *) *) Mene, Selene, Luna. Antiope, sonst unbekannt, Priesterin der Ceres. Mutter und Tochter, Ceres und Proserpina. Rharischen, von dem der Sage nach zuerst besaͤeten Felde Rharion so benannt. Gern, nicht, wie er selbst erzaͤhlt, von Noth gedrungen. Eoea, ein scherzhaft erdichteter Name, aus der Wendung gemacht, womit Hesiodus jede seiner Heldinnen einfuͤhrte: Ἤ οἵη „Oder wie.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1798/130
Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1798/130>, abgerufen am 24.11.2024.