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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.

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57.
Jch muß euch danken, daß ihr mich bewahrt
Vor einem allzuschmählichen Verderben;
Denn allzuschmählich wär die Todesart,
Jm eklen Bauch des Ungeheuers sterben:
Doch dank' ichs nicht, daß ihr mein Leben spart,
Weil nur der Tod mir Lindrung kann erwerben.
Jch werd' euch danken, wenn ihr mir ihn gebt,
Der einzig aller Qual mich überhebt.
58.
Dann fährt sie fort mit Jammern zu erzählen,
Wie ihr Gemahl verrätherisch verfahren,
Der ihren Schlaf genutzt, sich wegzustehlen;
Und wie sie dann geraubt sey von Korsaren.
Doch immer trachtend, Stellungen zu wählen,
Die ihre Reize minder offenbaren,
Steht sie gewandt, wie man Dianen mahlt,
Wenn auf Aktäons Stirn sie Wasser strahlt.
59.
Denn sie entflieht dem Blick mit Brust und Leibe,
Und giebt ihm lieber Seit' und Rücken Preis.
Der Ritter schmählt, wo doch sein Schiff nur bleibe,
Weil da sich Kleider finden, wie er weiß,
Zur Hülle dem von ihm gelösten Weibe.
Jndeß er dieß bedenkt mit allem Fleiß,
Kommt Obert, Jrlands Fürst, dem man entdeckt,
Das Unthier lieg' am Ufer ausgestreckt.
57.
Jch muß euch danken, daß ihr mich bewahrt
Vor einem allzuschmaͤhlichen Verderben;
Denn allzuschmaͤhlich waͤr die Todesart,
Jm eklen Bauch des Ungeheuers sterben:
Doch dank' ichs nicht, daß ihr mein Leben spart,
Weil nur der Tod mir Lindrung kann erwerben.
Jch werd' euch danken, wenn ihr mir ihn gebt,
Der einzig aller Qual mich uͤberhebt.
58.
Dann faͤhrt sie fort mit Jammern zu erzaͤhlen,
Wie ihr Gemahl verraͤtherisch verfahren,
Der ihren Schlaf genutzt, sich wegzustehlen;
Und wie sie dann geraubt sey von Korsaren.
Doch immer trachtend, Stellungen zu waͤhlen,
Die ihre Reize minder offenbaren,
Steht sie gewandt, wie man Dianen mahlt,
Wenn auf Aktaͤons Stirn sie Wasser strahlt.
59.
Denn sie entflieht dem Blick mit Brust und Leibe,
Und giebt ihm lieber Seit' und Ruͤcken Preis.
Der Ritter schmaͤhlt, wo doch sein Schiff nur bleibe,
Weil da sich Kleider finden, wie er weiß,
Zur Huͤlle dem von ihm geloͤsten Weibe.
Jndeß er dieß bedenkt mit allem Fleiß,
Kommt Obert, Jrlands Fuͤrst, dem man entdeckt,
Das Unthier lieg' am Ufer ausgestreckt.
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[268/0278] 57. Jch muß euch danken, daß ihr mich bewahrt Vor einem allzuschmaͤhlichen Verderben; Denn allzuschmaͤhlich waͤr die Todesart, Jm eklen Bauch des Ungeheuers sterben: Doch dank' ichs nicht, daß ihr mein Leben spart, Weil nur der Tod mir Lindrung kann erwerben. Jch werd' euch danken, wenn ihr mir ihn gebt, Der einzig aller Qual mich uͤberhebt. 58. Dann faͤhrt sie fort mit Jammern zu erzaͤhlen, Wie ihr Gemahl verraͤtherisch verfahren, Der ihren Schlaf genutzt, sich wegzustehlen; Und wie sie dann geraubt sey von Korsaren. Doch immer trachtend, Stellungen zu waͤhlen, Die ihre Reize minder offenbaren, Steht sie gewandt, wie man Dianen mahlt, Wenn auf Aktaͤons Stirn sie Wasser strahlt. 59. Denn sie entflieht dem Blick mit Brust und Leibe, Und giebt ihm lieber Seit' und Ruͤcken Preis. Der Ritter schmaͤhlt, wo doch sein Schiff nur bleibe, Weil da sich Kleider finden, wie er weiß, Zur Huͤlle dem von ihm geloͤsten Weibe. Jndeß er dieß bedenkt mit allem Fleiß, Kommt Obert, Jrlands Fuͤrst, dem man entdeckt, Das Unthier lieg' am Ufer ausgestreckt.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/278>, abgerufen am 22.11.2024.