Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.60.
Es sey ein Ritter aus und ein geschwommen,Jhm einen Anker in den Schlund zu keilen; Dabey gezogen, sey's herangekommen, Wie man, den Strom auf, Schiffe zieht mit Seilen. Obert, der prüfen will, was er vernommen, Begiebt sich selbst hin, ohne zu verweilen, Jndeß sein Volk mit Feuer und mit Schwert Ebuda's Eiland überall verheert. 61.
Der Ritter, war er gleich mit Blut befleckt,Von Näss' entstellt und durch und durch getränket, Entstellt vom Blut, das ganz ihn überdeckt, Als er im Schlund des Kraken sich versenket, Ward von Hiberniens König doch entdeckt, Zumal, da dieser bey sich selbst schon denket, Sobald man von dem kühnen Streich ihm sagt, Roland, kein andrer, habe das gewagt. 62.
Er kannt' ihn wohl, weil er, mit den JnfantenAn Frankreichs Hof gepflegt, erst vor dem Jahr, Nach seines Vaters Tod von Abgesandten Zum Thron berufen, weggereiset war. Er wurde drum den wackersten Bekannten, Den er so oft gesprochen, froh gewahr, Lief hin, umarmt' ihn, hieß ihn froh willkommen, Sobald er sich den Helm vom Haupt genommen. 60.
Es sey ein Ritter aus und ein geschwommen,Jhm einen Anker in den Schlund zu keilen; Dabey gezogen, sey's herangekommen, Wie man, den Strom auf, Schiffe zieht mit Seilen. Obert, der pruͤfen will, was er vernommen, Begiebt sich selbst hin, ohne zu verweilen, Jndeß sein Volk mit Feuer und mit Schwert Ebuda's Eiland uͤberall verheert. 61.
Der Ritter, war er gleich mit Blut befleckt,Von Naͤss' entstellt und durch und durch getraͤnket, Entstellt vom Blut, das ganz ihn uͤberdeckt, Als er im Schlund des Kraken sich versenket, Ward von Hiberniens Koͤnig doch entdeckt, Zumal, da dieser bey sich selbst schon denket, Sobald man von dem kuͤhnen Streich ihm sagt, Roland, kein andrer, habe das gewagt. 62.
Er kannt' ihn wohl, weil er, mit den JnfantenAn Frankreichs Hof gepflegt, erst vor dem Jahr, Nach seines Vaters Tod von Abgesandten Zum Thron berufen, weggereiset war. Er wurde drum den wackersten Bekannten, Den er so oft gesprochen, froh gewahr, Lief hin, umarmt' ihn, hieß ihn froh willkommen, Sobald er sich den Helm vom Haupt genommen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0279" n="269"/> <lg n="60"> <head> <hi rendition="#c">60.</hi> </head> <l>Es sey ein Ritter aus und ein geschwommen,</l><lb/> <l>Jhm einen Anker in den Schlund zu keilen;</l><lb/> <l>Dabey gezogen, sey's herangekommen,</l><lb/> <l>Wie man, den Strom auf, Schiffe zieht mit Seilen.</l><lb/> <l>Obert, der pruͤfen will, was er vernommen,</l><lb/> <l>Begiebt sich selbst hin, ohne zu verweilen,</l><lb/> <l>Jndeß sein Volk mit Feuer und mit Schwert</l><lb/> <l>Ebuda's Eiland uͤberall verheert.</l> </lg><lb/> <lg n="61"> <head> <hi rendition="#c">61.</hi> </head> <l>Der Ritter, war er gleich mit Blut befleckt,</l><lb/> <l>Von Naͤss' entstellt und durch und durch getraͤnket,</l><lb/> <l>Entstellt vom Blut, das ganz ihn uͤberdeckt,</l><lb/> <l>Als er im Schlund des Kraken sich versenket,</l><lb/> <l>Ward von Hiberniens Koͤnig doch entdeckt,</l><lb/> <l>Zumal, da dieser bey sich selbst schon denket,</l><lb/> <l>Sobald man von dem kuͤhnen Streich ihm sagt,</l><lb/> <l>Roland, kein andrer, habe das gewagt.</l> </lg><lb/> <lg n="62"> <head> <hi rendition="#c">62.</hi> </head> <l>Er kannt' ihn wohl, weil er, mit den Jnfanten</l><lb/> <l>An Frankreichs Hof gepflegt, erst vor dem Jahr,</l><lb/> <l>Nach seines Vaters Tod von Abgesandten</l><lb/> <l>Zum Thron berufen, weggereiset war.</l><lb/> <l>Er wurde drum den wackersten Bekannten,</l><lb/> <l>Den er so oft gesprochen, froh gewahr,</l><lb/> <l>Lief hin, umarmt' ihn, hieß ihn froh willkommen,</l><lb/> <l>Sobald er sich den Helm vom Haupt genommen.</l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0279]
60. Es sey ein Ritter aus und ein geschwommen,
Jhm einen Anker in den Schlund zu keilen;
Dabey gezogen, sey's herangekommen,
Wie man, den Strom auf, Schiffe zieht mit Seilen.
Obert, der pruͤfen will, was er vernommen,
Begiebt sich selbst hin, ohne zu verweilen,
Jndeß sein Volk mit Feuer und mit Schwert
Ebuda's Eiland uͤberall verheert.
61. Der Ritter, war er gleich mit Blut befleckt,
Von Naͤss' entstellt und durch und durch getraͤnket,
Entstellt vom Blut, das ganz ihn uͤberdeckt,
Als er im Schlund des Kraken sich versenket,
Ward von Hiberniens Koͤnig doch entdeckt,
Zumal, da dieser bey sich selbst schon denket,
Sobald man von dem kuͤhnen Streich ihm sagt,
Roland, kein andrer, habe das gewagt.
62. Er kannt' ihn wohl, weil er, mit den Jnfanten
An Frankreichs Hof gepflegt, erst vor dem Jahr,
Nach seines Vaters Tod von Abgesandten
Zum Thron berufen, weggereiset war.
Er wurde drum den wackersten Bekannten,
Den er so oft gesprochen, froh gewahr,
Lief hin, umarmt' ihn, hieß ihn froh willkommen,
Sobald er sich den Helm vom Haupt genommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |