Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Weise vor das Auge rücken, ob sie es gleich nicht ersetzen? -- Uebrigens liegt dasjenige was Herder bei einem Urtheile Synthesis nennt, in den Worten: ob es gleich mit dem Subjecte in Verknüpfung steht. -- Und nun wird wieder nach einer etymologischen und grammatischen Spitzfindigkeit S. 52 argumentirt: Diese Eintheilung der Urtheile sei nicht neu, und eben so wenig wesentlich. S. 54. Man werde wohlthun, wenn man auf den Unterschied der Synthesis und der Analysis bei einzelnen Urtheilen nicht achte;denn er sey ungewiß und relativ, und führe von dem Wesen des Urtheils von seiner innern, verknüpfenden Form ab; die ganze Eintheilung in erläuternde und erweiternde Urtheile heißt, Th. 2. S. 318, einscherzhafter Reim und daher (hier haben wir das Herdersche Urtheil über Synthesis und a priori beisammen, und darum kann diese Stelle den Schluß machen) daher Th. I. S. 62. sey eine Synthesis a priori, das heißt die Hinzufügung eines Prädikats zu einem Subject vor und außer aller Erfahrung ein + ein Nichts. Es wird nichts mehr erforderlich seyn, um das Urtheil über das Ganze zu motiviren, als die bestimmte Versicherung, daß die Verdammung der einzelnen Momente der Critik, als der reinen Anschauungen, der Categorien, u. s. w. durchgängig aus ganz ähnlichen Gründen geschehe; und daß demnach das ganze Buch, ein Gewebe von grammatischen Spitzfindigkeiten, eine Weise vor das Auge ruͤcken, ob sie es gleich nicht ersetzen? — Uebrigens liegt dasjenige was Herder bei einem Urtheile Synthesis nennt, in den Worten: ob es gleich mit dem Subjecte in Verknuͤpfung steht. — Und nun wird wieder nach einer etymologischen und grammatischen Spitzfindigkeit S. 52 argumentirt: Diese Eintheilung der Urtheile sei nicht neu, und eben so wenig wesentlich. S. 54. Man werde wohlthun, wenn man auf den Unterschied der Synthesis und der Analysis bei einzelnen Urtheilen nicht achte;denn er sey ungewiß und relativ, und fuͤhre von dem Wesen des Urtheils von seiner innern, verknuͤpfenden Form ab; die ganze Eintheilung in erlaͤuternde und erweiternde Urtheile heißt, Th. 2. S. 318, einscherzhafter Reim und daher (hier haben wir das Herdersche Urtheil uͤber Synthesis und a priori beisammen, und darum kann diese Stelle den Schluß machen) daher Th. I. S. 62. sey eine Synthesis a priori, das heißt die Hinzufuͤgung eines Praͤdikats zu einem Subject vor und außer aller Erfahrung ein ⚬ ┼ ⚬ ein Nichts. Es wird nichts mehr erforderlich seyn, um das Urtheil uͤber das Ganze zu motiviren, als die bestimmte Versicherung, daß die Verdammung der einzelnen Momente der Critik, als der reinen Anschauungen, der Categorien, u. s. w. durchgaͤngig aus ganz aͤhnlichen Gruͤnden geschehe; und daß demnach das ganze Buch, ein Gewebe von grammatischen Spitzfindigkeiten, eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0293" n="281"/> Weise</hi> vor das Auge ruͤcken, ob sie es gleich nicht ersetzen? — Uebrigens liegt dasjenige was Herder bei einem Urtheile Synthesis nennt, in den Worten: <hi rendition="#g">ob es gleich mit dem Subjecte in Verknuͤpfung steht</hi>. — Und nun wird wieder nach einer etymologischen und grammatischen Spitzfindigkeit S. 52 argumentirt: <hi rendition="#g">Diese Eintheilung der Urtheile sei nicht neu</hi>, <hi rendition="#g">und eben so wenig wesentlich</hi>. S. 54. <hi rendition="#g">Man werde wohlthun</hi>, wenn <hi rendition="#g">man auf den Unterschied der Synthesis und der Analysis bei einzelnen Urtheilen nicht achte</hi>;<hi rendition="#g">denn er sey ungewiß und relativ</hi>, <hi rendition="#g">und fuͤhre von dem Wesen des Urtheils von seiner innern</hi>, <hi rendition="#g">verknuͤpfenden Form ab</hi>; <hi rendition="#g">die ganze Eintheilung in erlaͤuternde und erweiternde Urtheile heißt</hi>, Th. 2. S. 318, <hi rendition="#g">einscherzhafter Reim und daher</hi> (hier haben wir das Herdersche Urtheil uͤber Synthesis und a priori beisammen, und darum kann diese Stelle den Schluß machen) daher Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 62. <hi rendition="#g">sey eine Synthesis a priori</hi>, <hi rendition="#g">das heißt die Hinzufuͤgung eines Praͤdikats zu einem Subject vor und außer aller Erfahrung ein</hi> ⚬ ┼ ⚬ <hi rendition="#g">ein Nichts</hi>.</p><lb/> <p>Es wird nichts mehr erforderlich seyn, um das Urtheil uͤber das Ganze zu motiviren, als die bestimmte Versicherung, daß die Verdammung der einzelnen Momente der Critik, als der reinen Anschauungen, der Categorien, u. s. w. durchgaͤngig aus ganz aͤhnlichen Gruͤnden geschehe; und daß demnach das ganze Buch, ein Gewebe von grammatischen Spitzfindigkeiten, eine </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0293]
Weise vor das Auge ruͤcken, ob sie es gleich nicht ersetzen? — Uebrigens liegt dasjenige was Herder bei einem Urtheile Synthesis nennt, in den Worten: ob es gleich mit dem Subjecte in Verknuͤpfung steht. — Und nun wird wieder nach einer etymologischen und grammatischen Spitzfindigkeit S. 52 argumentirt: Diese Eintheilung der Urtheile sei nicht neu, und eben so wenig wesentlich. S. 54. Man werde wohlthun, wenn man auf den Unterschied der Synthesis und der Analysis bei einzelnen Urtheilen nicht achte;denn er sey ungewiß und relativ, und fuͤhre von dem Wesen des Urtheils von seiner innern, verknuͤpfenden Form ab; die ganze Eintheilung in erlaͤuternde und erweiternde Urtheile heißt, Th. 2. S. 318, einscherzhafter Reim und daher (hier haben wir das Herdersche Urtheil uͤber Synthesis und a priori beisammen, und darum kann diese Stelle den Schluß machen) daher Th. I. S. 62. sey eine Synthesis a priori, das heißt die Hinzufuͤgung eines Praͤdikats zu einem Subject vor und außer aller Erfahrung ein ⚬ ┼ ⚬ ein Nichts.
Es wird nichts mehr erforderlich seyn, um das Urtheil uͤber das Ganze zu motiviren, als die bestimmte Versicherung, daß die Verdammung der einzelnen Momente der Critik, als der reinen Anschauungen, der Categorien, u. s. w. durchgaͤngig aus ganz aͤhnlichen Gruͤnden geschehe; und daß demnach das ganze Buch, ein Gewebe von grammatischen Spitzfindigkeiten, eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |