Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.was es selbst, und dem was es am Unendlichen ist; beides weiß es jetzt zu vereinigen und zu genießen. Jetzt ist ihm seine gesammte Persönlichkeit schon längst verschwunden und untergegangen in der Anschauung des Ziels; jetzt betrachtet es sich nur, und achtet und liebt sich nur als eins der Werkzeuge des unendlichen Vernunftzwecks. Jn dieser Denkart allein können wir mit uns und dem Ganzen einig seyn und bleiben, und unser wahres Seyn und Wesen ergreifen, und unschätzbar ist das Verdienst auch nur Wenigen dazu verholfen, oder sie darin befestigt zu haben. So das aufgestellte lesende und denkende Jch. Zu wünschen wäre, daß alle, welche das tiefe Werk gründlich verstehen wollen, eben so bescheiden darin forschten, und eben so sorgfältig jeder sich darbietenden Spur nachgingen; ja -- um beim guten Wünschen zu bleiben -- es wäre auch nicht übel, wenn man -- verhältnißmäßig -- mit der hier aufgestellten Ansicht desselben, in der das Meiste nur hat angedeutet werden können, eben so verfahren wollte. S -- r. Jm vierten Stücke dieser Zeitschrift war von Tiecks Uebersetzung des Don Quixote bey ihrer ersten Erscheinung die Rede; jetzt sind zwey Bände von Herrn Soltau's Uebersetzung herausgekommen, die aber nur zwey Drittel von der ersten Hälfte des Originals ausmachen, so daß das Ganze nach diesem Maßstabe sechs Bände betragen wird. Zwischen zwey was es selbst, und dem was es am Unendlichen ist; beides weiß es jetzt zu vereinigen und zu genießen. Jetzt ist ihm seine gesammte Persoͤnlichkeit schon laͤngst verschwunden und untergegangen in der Anschauung des Ziels; jetzt betrachtet es sich nur, und achtet und liebt sich nur als eins der Werkzeuge des unendlichen Vernunftzwecks. Jn dieser Denkart allein koͤnnen wir mit uns und dem Ganzen einig seyn und bleiben, und unser wahres Seyn und Wesen ergreifen, und unschaͤtzbar ist das Verdienst auch nur Wenigen dazu verholfen, oder sie darin befestigt zu haben. So das aufgestellte lesende und denkende Jch. Zu wuͤnschen waͤre, daß alle, welche das tiefe Werk gruͤndlich verstehen wollen, eben so bescheiden darin forschten, und eben so sorgfaͤltig jeder sich darbietenden Spur nachgingen; ja — um beim guten Wuͤnschen zu bleiben — es waͤre auch nicht uͤbel, wenn man — verhaͤltnißmaͤßig — mit der hier aufgestellten Ansicht desselben, in der das Meiste nur hat angedeutet werden koͤnnen, eben so verfahren wollte. S — r. Jm vierten Stuͤcke dieser Zeitschrift war von Tiecks Uebersetzung des Don Quixote bey ihrer ersten Erscheinung die Rede; jetzt sind zwey Baͤnde von Herrn Soltau's Uebersetzung herausgekommen, die aber nur zwey Drittel von der ersten Haͤlfte des Originals ausmachen, so daß das Ganze nach diesem Maßstabe sechs Baͤnde betragen wird. Zwischen zwey <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0309" n="297"/> was es selbst, und dem was es am Unendlichen ist; beides weiß es jetzt zu vereinigen und zu genießen. Jetzt ist ihm seine gesammte Persoͤnlichkeit schon laͤngst verschwunden und untergegangen in der Anschauung des Ziels; jetzt betrachtet es sich nur, und achtet und liebt sich nur als eins der Werkzeuge des unendlichen Vernunftzwecks. Jn dieser Denkart allein koͤnnen wir mit uns und dem Ganzen einig seyn und bleiben, und unser wahres Seyn und Wesen ergreifen, und unschaͤtzbar ist das Verdienst auch nur Wenigen dazu verholfen, oder sie darin befestigt zu haben.</p><lb/> <p>So das aufgestellte lesende und denkende Jch. Zu wuͤnschen waͤre, daß alle, welche das tiefe Werk gruͤndlich verstehen wollen, eben so bescheiden darin forschten, und eben so sorgfaͤltig jeder sich darbietenden Spur nachgingen; ja — um beim guten Wuͤnschen zu bleiben — es waͤre auch nicht uͤbel, wenn man — verhaͤltnißmaͤßig — mit der hier aufgestellten Ansicht desselben, in der das Meiste nur hat angedeutet werden koͤnnen, eben so verfahren wollte.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">S — r.</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> <p>Jm vierten Stuͤcke dieser Zeitschrift war von Tiecks Uebersetzung des <hi rendition="#g">Don Quixote</hi> bey ihrer ersten Erscheinung die Rede; jetzt sind zwey Baͤnde von Herrn <hi rendition="#g">Soltau</hi>'s Uebersetzung herausgekommen, die aber nur zwey Drittel von der ersten Haͤlfte des Originals ausmachen, so daß das Ganze nach diesem Maßstabe sechs Baͤnde betragen wird. Zwischen zwey </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [297/0309]
was es selbst, und dem was es am Unendlichen ist; beides weiß es jetzt zu vereinigen und zu genießen. Jetzt ist ihm seine gesammte Persoͤnlichkeit schon laͤngst verschwunden und untergegangen in der Anschauung des Ziels; jetzt betrachtet es sich nur, und achtet und liebt sich nur als eins der Werkzeuge des unendlichen Vernunftzwecks. Jn dieser Denkart allein koͤnnen wir mit uns und dem Ganzen einig seyn und bleiben, und unser wahres Seyn und Wesen ergreifen, und unschaͤtzbar ist das Verdienst auch nur Wenigen dazu verholfen, oder sie darin befestigt zu haben.
So das aufgestellte lesende und denkende Jch. Zu wuͤnschen waͤre, daß alle, welche das tiefe Werk gruͤndlich verstehen wollen, eben so bescheiden darin forschten, und eben so sorgfaͤltig jeder sich darbietenden Spur nachgingen; ja — um beim guten Wuͤnschen zu bleiben — es waͤre auch nicht uͤbel, wenn man — verhaͤltnißmaͤßig — mit der hier aufgestellten Ansicht desselben, in der das Meiste nur hat angedeutet werden koͤnnen, eben so verfahren wollte.
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Jm vierten Stuͤcke dieser Zeitschrift war von Tiecks Uebersetzung des Don Quixote bey ihrer ersten Erscheinung die Rede; jetzt sind zwey Baͤnde von Herrn Soltau's Uebersetzung herausgekommen, die aber nur zwey Drittel von der ersten Haͤlfte des Originals ausmachen, so daß das Ganze nach diesem Maßstabe sechs Baͤnde betragen wird. Zwischen zwey
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