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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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deiner ersten Rührung, und freuest dich darum ihrer Umarmung mit einem kindlich genügenden Sinne.

Ueber das magische Dunkel hinaus birgt dir vielleicht ein Schleier von Nebeln noch schönere Gestalten. Du ahndest sie wohl, denn mancher Wanderer hat sie gepriesen von der Höhe, da du hinblickest, und du vernahmst die Kunde und sahst sein Auge erglänzen.

Aber die regen Bilder deiner Phantasie kämpfen umsonst mit den Nebeln, wenn nicht ein freundlicher Morgen die Ferne erhellt, und dein Auge nun hinwandelt im freien Umkreise seines Lichts. Genüge dir dann das Vorgefühl, das der Natur du entgegen trägst, und der stille Genuß des Lichtes, das über die Nebel gebietet. Jn ihm nahen deinem Blicke alle Bildungen der Unendlichkeit: denn wo im ewigen Raume glänzt das Schöne und Erhabene, das dem Auge nicht daherleuchtete in der Harmonie des Ganzen? Du siehst in jeder Erscheinung ihre unendliche Verknüpfung, und ahndest darum in jeder Berührung die unendliche Welt. Sie ist ewig in deiner Anschauung, und das Dunkel der Gestalten und jeder Schimmer aus tiefer Ferne winkt die gleiche Gewißheit deines vollendeten Blickes. Das Licht ist nur eines und bleibet mit dir. Aber die Räume der Erscheinungen sind nicht bleibend dieselben. Du bewegst sie im freien Wandel, und bestimmst deinem Auge ihre Nähen und ihre Fernen. Jn dieser Freiheit deines Blickes fühle den eignen Himmel im Busen, wo alles Große und Schöne in ewiger Nähe dir wohnet, und deute in ihm jede Erscheinung,

deiner ersten Ruͤhrung, und freuest dich darum ihrer Umarmung mit einem kindlich genuͤgenden Sinne.

Ueber das magische Dunkel hinaus birgt dir vielleicht ein Schleier von Nebeln noch schoͤnere Gestalten. Du ahndest sie wohl, denn mancher Wanderer hat sie gepriesen von der Hoͤhe, da du hinblickest, und du vernahmst die Kunde und sahst sein Auge erglaͤnzen.

Aber die regen Bilder deiner Phantasie kaͤmpfen umsonst mit den Nebeln, wenn nicht ein freundlicher Morgen die Ferne erhellt, und dein Auge nun hinwandelt im freien Umkreise seines Lichts. Genuͤge dir dann das Vorgefuͤhl, das der Natur du entgegen traͤgst, und der stille Genuß des Lichtes, das uͤber die Nebel gebietet. Jn ihm nahen deinem Blicke alle Bildungen der Unendlichkeit: denn wo im ewigen Raume glaͤnzt das Schoͤne und Erhabene, das dem Auge nicht daherleuchtete in der Harmonie des Ganzen? Du siehst in jeder Erscheinung ihre unendliche Verknuͤpfung, und ahndest darum in jeder Beruͤhrung die unendliche Welt. Sie ist ewig in deiner Anschauung, und das Dunkel der Gestalten und jeder Schimmer aus tiefer Ferne winkt die gleiche Gewißheit deines vollendeten Blickes. Das Licht ist nur eines und bleibet mit dir. Aber die Raͤume der Erscheinungen sind nicht bleibend dieselben. Du bewegst sie im freien Wandel, und bestimmst deinem Auge ihre Naͤhen und ihre Fernen. Jn dieser Freiheit deines Blickes fuͤhle den eignen Himmel im Busen, wo alles Große und Schoͤne in ewiger Naͤhe dir wohnet, und deute in ihm jede Erscheinung,

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[37/0045] deiner ersten Ruͤhrung, und freuest dich darum ihrer Umarmung mit einem kindlich genuͤgenden Sinne. Ueber das magische Dunkel hinaus birgt dir vielleicht ein Schleier von Nebeln noch schoͤnere Gestalten. Du ahndest sie wohl, denn mancher Wanderer hat sie gepriesen von der Hoͤhe, da du hinblickest, und du vernahmst die Kunde und sahst sein Auge erglaͤnzen. Aber die regen Bilder deiner Phantasie kaͤmpfen umsonst mit den Nebeln, wenn nicht ein freundlicher Morgen die Ferne erhellt, und dein Auge nun hinwandelt im freien Umkreise seines Lichts. Genuͤge dir dann das Vorgefuͤhl, das der Natur du entgegen traͤgst, und der stille Genuß des Lichtes, das uͤber die Nebel gebietet. Jn ihm nahen deinem Blicke alle Bildungen der Unendlichkeit: denn wo im ewigen Raume glaͤnzt das Schoͤne und Erhabene, das dem Auge nicht daherleuchtete in der Harmonie des Ganzen? Du siehst in jeder Erscheinung ihre unendliche Verknuͤpfung, und ahndest darum in jeder Beruͤhrung die unendliche Welt. Sie ist ewig in deiner Anschauung, und das Dunkel der Gestalten und jeder Schimmer aus tiefer Ferne winkt die gleiche Gewißheit deines vollendeten Blickes. Das Licht ist nur eines und bleibet mit dir. Aber die Raͤume der Erscheinungen sind nicht bleibend dieselben. Du bewegst sie im freien Wandel, und bestimmst deinem Auge ihre Naͤhen und ihre Fernen. Jn dieser Freiheit deines Blickes fuͤhle den eignen Himmel im Busen, wo alles Große und Schoͤne in ewiger Naͤhe dir wohnet, und deute in ihm jede Erscheinung,

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/45>, abgerufen am 23.11.2024.