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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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die den Menschen verherrlicht, und die in jeglicher Bildung des thätigen Lebens frei und göttlich dir strahlet. Darum möge sie in tausend Formen erscheinen, die That ist dieselbe und wandelt nicht. Sie aber die unendliche wandelt ihre Formen zur würdigsten und schönsten, und zeigt dir so in jeder Erscheinung des Menschen stille Vollendung.

Hebe dein Auge über die wallende Fluth und über die gebüschigten Hügel. Noch ruht das schöne Schauspiel in deinen stillen Blicken, und lächelt dir bleibende Gegenwart. Aber der Ruderschlag ertönet, und im leisen Schweben vom Ufer gewinnt der Nachen den Strom. Da wandelt himmlische Regung durch die Stille des Tages, und es freuen sich die Hügel in des Stromes schöner Umkränzung, und wechselndes Licht umglänzt die schwebenden Gestalten.

Herrlich ist dein Wandel durch die Kühlung des Himmels: leiser jetzt im schönern Spiegel des Stromes und sanften Regens im stillen Hauche der Lüfte. Aber der Strahl ergreift dich abwärts den Felsengrund, und du fliehest dahin auf der kühnen Eile der Wogen, daß die Gebüsche vom Ufer und ihre zitternden Bilder wie in himmlischen Tänzen vorüber dir schweben. Nirgends dem Blicke endet die schöne Verwirrung, und nirgends die Freude. Fühle sie, Jüngling, in freier Brust, und du fühlest den Gott in der Bewegung des Ewig-Schönen.

Wohl ist es sein Nahen und wohl vernimmt es die Schöpfung. Darum strahlen dir die Himmel in jeder Ferne des Auges, und wird rund um dich

die den Menschen verherrlicht, und die in jeglicher Bildung des thaͤtigen Lebens frei und goͤttlich dir strahlet. Darum moͤge sie in tausend Formen erscheinen, die That ist dieselbe und wandelt nicht. Sie aber die unendliche wandelt ihre Formen zur wuͤrdigsten und schoͤnsten, und zeigt dir so in jeder Erscheinung des Menschen stille Vollendung.

Hebe dein Auge uͤber die wallende Fluth und uͤber die gebuͤschigten Huͤgel. Noch ruht das schoͤne Schauspiel in deinen stillen Blicken, und laͤchelt dir bleibende Gegenwart. Aber der Ruderschlag ertoͤnet, und im leisen Schweben vom Ufer gewinnt der Nachen den Strom. Da wandelt himmlische Regung durch die Stille des Tages, und es freuen sich die Huͤgel in des Stromes schoͤner Umkraͤnzung, und wechselndes Licht umglaͤnzt die schwebenden Gestalten.

Herrlich ist dein Wandel durch die Kuͤhlung des Himmels: leiser jetzt im schoͤnern Spiegel des Stromes und sanften Regens im stillen Hauche der Luͤfte. Aber der Strahl ergreift dich abwaͤrts den Felsengrund, und du fliehest dahin auf der kuͤhnen Eile der Wogen, daß die Gebuͤsche vom Ufer und ihre zitternden Bilder wie in himmlischen Taͤnzen voruͤber dir schweben. Nirgends dem Blicke endet die schoͤne Verwirrung, und nirgends die Freude. Fuͤhle sie, Juͤngling, in freier Brust, und du fuͤhlest den Gott in der Bewegung des Ewig-Schoͤnen.

Wohl ist es sein Nahen und wohl vernimmt es die Schoͤpfung. Darum strahlen dir die Himmel in jeder Ferne des Auges, und wird rund um dich

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[49/0057] die den Menschen verherrlicht, und die in jeglicher Bildung des thaͤtigen Lebens frei und goͤttlich dir strahlet. Darum moͤge sie in tausend Formen erscheinen, die That ist dieselbe und wandelt nicht. Sie aber die unendliche wandelt ihre Formen zur wuͤrdigsten und schoͤnsten, und zeigt dir so in jeder Erscheinung des Menschen stille Vollendung. Hebe dein Auge uͤber die wallende Fluth und uͤber die gebuͤschigten Huͤgel. Noch ruht das schoͤne Schauspiel in deinen stillen Blicken, und laͤchelt dir bleibende Gegenwart. Aber der Ruderschlag ertoͤnet, und im leisen Schweben vom Ufer gewinnt der Nachen den Strom. Da wandelt himmlische Regung durch die Stille des Tages, und es freuen sich die Huͤgel in des Stromes schoͤner Umkraͤnzung, und wechselndes Licht umglaͤnzt die schwebenden Gestalten. Herrlich ist dein Wandel durch die Kuͤhlung des Himmels: leiser jetzt im schoͤnern Spiegel des Stromes und sanften Regens im stillen Hauche der Luͤfte. Aber der Strahl ergreift dich abwaͤrts den Felsengrund, und du fliehest dahin auf der kuͤhnen Eile der Wogen, daß die Gebuͤsche vom Ufer und ihre zitternden Bilder wie in himmlischen Taͤnzen voruͤber dir schweben. Nirgends dem Blicke endet die schoͤne Verwirrung, und nirgends die Freude. Fuͤhle sie, Juͤngling, in freier Brust, und du fuͤhlest den Gott in der Bewegung des Ewig-Schoͤnen. Wohl ist es sein Nahen und wohl vernimmt es die Schoͤpfung. Darum strahlen dir die Himmel in jeder Ferne des Auges, und wird rund um dich

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/57>, abgerufen am 21.11.2024.