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Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.

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ein Trauerspiel.
Es dringt uns Strafen ab, und weist zu unsrer Pein
Dem Mitleid, das uns rührt, auch Unrecht im Ver-
zeyhn.
Fünfter Auftritt.

Canut, Godschalk, Godewin, Estrithe.

Godschalk.
Herr, wenn ich strafbar bin, ist es des Glücks Ver-
brechen.
Dieß zwang mich mit Gewalt, am Ulfo dich zu rächen.
Der Degen, den mein Arm dir willig übergiebt,
Jst von dem Blut gefärbt, das dich so schlecht geliebt.
Estrithe.
Wie? Mörder, und so schnell entreißt man ihm das
Leben?
Godewin.
Ach!
Canut.
Doch wer hatte dir das Rachschwerdt übergeben?
Godschalk.
Jch riß nur durch sein Blut mich selbst aus der Gefahr,
Und gab ihm einen Tod, der mir gedrohet war.
Jch nahte mich hieher mit unbesorgtem Schritte,
Zu sagen, daß mein Heer um Ulfons Strafe bitte,
Und wie voll Abscheu es sich vor der Wut entsetzt,
Zu deren Werkzeug er es schlecht genug geschätzt.
Man führet ihn von dir umringt und ohne Waffen,
Doch seine Rachbegier wußt ihm ein Schwerdt zu
schaffen.
Er
ein Trauerſpiel.
Es dringt uns Strafen ab, und weiſt zu unſrer Pein
Dem Mitleid, das uns ruͤhrt, auch Unrecht im Ver-
zeyhn.
Fuͤnfter Auftritt.

Canut, Godſchalk, Godewin, Eſtrithe.

Godſchalk.
Herr, wenn ich ſtrafbar bin, iſt es des Gluͤcks Ver-
brechen.
Dieß zwang mich mit Gewalt, am Ulfo dich zu raͤchen.
Der Degen, den mein Arm dir willig uͤbergiebt,
Jſt von dem Blut gefaͤrbt, das dich ſo ſchlecht geliebt.
Eſtrithe.
Wie? Moͤrder, und ſo ſchnell entreißt man ihm das
Leben?
Godewin.
Ach!
Canut.
Doch wer hatte dir das Rachſchwerdt uͤbergeben?
Godſchalk.
Jch riß nur durch ſein Blut mich ſelbſt aus der Gefahr,
Und gab ihm einen Tod, der mir gedrohet war.
Jch nahte mich hieher mit unbeſorgtem Schritte,
Zu ſagen, daß mein Heer um Ulfons Strafe bitte,
Und wie voll Abſcheu es ſich vor der Wut entſetzt,
Zu deren Werkzeug er es ſchlecht genug geſchaͤtzt.
Man fuͤhret ihn von dir umringt und ohne Waffen,
Doch ſeine Rachbegier wußt ihm ein Schwerdt zu
ſchaffen.
Er
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[77/0091] ein Trauerſpiel. Es dringt uns Strafen ab, und weiſt zu unſrer Pein Dem Mitleid, das uns ruͤhrt, auch Unrecht im Ver- zeyhn. Fuͤnfter Auftritt. Canut, Godſchalk, Godewin, Eſtrithe. Godſchalk. Herr, wenn ich ſtrafbar bin, iſt es des Gluͤcks Ver- brechen. Dieß zwang mich mit Gewalt, am Ulfo dich zu raͤchen. Der Degen, den mein Arm dir willig uͤbergiebt, Jſt von dem Blut gefaͤrbt, das dich ſo ſchlecht geliebt. Eſtrithe. Wie? Moͤrder, und ſo ſchnell entreißt man ihm das Leben? Godewin. Ach! Canut. Doch wer hatte dir das Rachſchwerdt uͤbergeben? Godſchalk. Jch riß nur durch ſein Blut mich ſelbſt aus der Gefahr, Und gab ihm einen Tod, der mir gedrohet war. Jch nahte mich hieher mit unbeſorgtem Schritte, Zu ſagen, daß mein Heer um Ulfons Strafe bitte, Und wie voll Abſcheu es ſich vor der Wut entſetzt, Zu deren Werkzeug er es ſchlecht genug geſchaͤtzt. Man fuͤhret ihn von dir umringt und ohne Waffen, Doch ſeine Rachbegier wußt ihm ein Schwerdt zu ſchaffen. Er

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Zitationshilfe: Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_canut_1746/91>, abgerufen am 27.11.2024.