Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.obgleich bald hernach mit hellenischem Geist und Daß bei den celtischen Druiden die Lehre obgleich bald hernach mit helleniſchem Geiſt und Daß bei den celtiſchen Druiden die Lehre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0131" n="112"/> obgleich bald hernach mit helleniſchem Geiſt und<lb/> Scharfſinn angeeignet und umgebildet; man muͤß-<lb/> te dann auch die aͤlteſten und verhaͤltnißmaͤßig<lb/> beſten Nachrichten von der pythagoriſchen Lehre<lb/> ganz verwerfen wollen.</p><lb/> <p>Daß bei den celtiſchen Druiden die Lehre<lb/> der Seelenwandrung herrſchte, wiſſen wir; we-<lb/> niger, auf welchem Wege ſie dahin gelangt war.<lb/> Daß ſie den Hetruskern und uͤberhaupt im al-<lb/> ten Italien noch vor Pythagoras bekannt war,<lb/> iſt wahrſcheinlich. Von der Verbreitung dieſer<lb/> Lehre ſelbſt im aͤußerſten Norden, finden ſich<lb/> Spuren bei den Alten. Brachte Pythagoras<lb/> ſie vom Auslande heruͤber, ſo konnte er ſie wohl<lb/> nur im weſtlichen Aſien oder in Aegypten kennen<lb/> lernen. Die Aegyptiſche Behandlungsart der<lb/> Leichen, die ſie ſo weit als moͤglich zu verewi-<lb/> gen ſuchten, duͤrfte allerdings eine ſehr merkliche<lb/> Verſchiedenheit in der Anſicht von der Unſterb-<lb/> lichkeit vorausſetzen laſſen; da ſonſt die Mytho-<lb/> logie und Religion der Aegypter, ihrer ganzen<lb/> Structur und ihrem Geiſte nach, ſich haͤufig ganz<lb/> an die indiſchen anzuſchließen ſcheinen. Oſiris,<lb/> ien Hauptbegriff der Aegyptiſchen Lehre als<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0131]
obgleich bald hernach mit helleniſchem Geiſt und
Scharfſinn angeeignet und umgebildet; man muͤß-
te dann auch die aͤlteſten und verhaͤltnißmaͤßig
beſten Nachrichten von der pythagoriſchen Lehre
ganz verwerfen wollen.
Daß bei den celtiſchen Druiden die Lehre
der Seelenwandrung herrſchte, wiſſen wir; we-
niger, auf welchem Wege ſie dahin gelangt war.
Daß ſie den Hetruskern und uͤberhaupt im al-
ten Italien noch vor Pythagoras bekannt war,
iſt wahrſcheinlich. Von der Verbreitung dieſer
Lehre ſelbſt im aͤußerſten Norden, finden ſich
Spuren bei den Alten. Brachte Pythagoras
ſie vom Auslande heruͤber, ſo konnte er ſie wohl
nur im weſtlichen Aſien oder in Aegypten kennen
lernen. Die Aegyptiſche Behandlungsart der
Leichen, die ſie ſo weit als moͤglich zu verewi-
gen ſuchten, duͤrfte allerdings eine ſehr merkliche
Verſchiedenheit in der Anſicht von der Unſterb-
lichkeit vorausſetzen laſſen; da ſonſt die Mytho-
logie und Religion der Aegypter, ihrer ganzen
Structur und ihrem Geiſte nach, ſich haͤufig ganz
an die indiſchen anzuſchließen ſcheinen. Oſiris,
ien Hauptbegriff der Aegyptiſchen Lehre als
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/131>, abgerufen am 16.07.2024. |