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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Als am Gestade Tomosa's solcher nun sorglos
wandelte,
Erblickt er dort der Kraunchiden liebend Paar,
froh und hold zu sehn.
28. Von diesem Paare nun Einen, weil der andre es
kommend sah,
Erschlug unerbittlich mordend Nishado 2) vor
dem Seher dort.
Als wundenvoll im Blut wälzen den Geliebten
am Boden sah
Kraunchi, klagt, jammert voll Schreck sie und
gebehrdet sich kläglich wohl.
32. Als nun den da erschlagen sah von Nishad' in
Ondojon's Hain
Samt dem Lehrling der Einsiedler, da ergriff ein
Erbarmen ihn.
Sodann darstellend sein Mitleid, begann er so
und sprach dieß Wort:
"O weh, daß von dem grausamen Nishado, der
so arm an Geist,
2) Nishado wird in meinem Exemplar des Omorocosha im
Bhukando erklärt als ein Mensch von der verwildertsten
und verachtetsten Gattung, die sich von Fleisch nähren u.
s. w. homo ferox, carnis vorax; heißt also vielleicht nur
ein Wilder überhaupt, ist kein Nahme, oder wenigstens
ein durchaus bedeutender, wie so viele indische.
Als am Geſtade Tomoſa’s ſolcher nun ſorglos
wandelte,
Erblickt er dort der Kraunchiden liebend Paar,
froh und hold zu ſehn.
28. Von dieſem Paare nun Einen, weil der andre es
kommend ſah,
Erſchlug unerbittlich mordend Niſhado 2) vor
dem Seher dort.
Als wundenvoll im Blut wälzen den Geliebten
am Boden ſah
Kraunchī, klagt, jammert voll Schreck ſie und
gebehrdet ſich kläglich wohl.
32. Als nun den da erſchlagen ſah von Niſhad’ in
Ondojon’s Hain
Samt dem Lehrling der Einſiedler, da ergriff ein
Erbarmen ihn.
Sodann darſtellend ſein Mitleid, begann er ſo
und ſprach dieß Wort:
„O weh, daß von dem grauſamen Niſhado, der
ſo arm an Geiſt,
2) Niſhado wird in meinem Exemplar des Omorocoſha im
Bhukando erklärt als ein Menſch von der verwildertſten
und verachtetſten Gattung, die ſich von Fleiſch nähren u.
ſ. w. homo ferox, carnis vorax; heißt alſo vielleicht nur
ein Wilder überhaupt, iſt kein Nahme, oder wenigſtens
ein durchaus bedeutender, wie ſo viele indiſche.
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[265/0284] Als am Geſtade Tomoſa’s ſolcher nun ſorglos wandelte, Erblickt er dort der Kraunchiden liebend Paar, froh und hold zu ſehn. 28. Von dieſem Paare nun Einen, weil der andre es kommend ſah, Erſchlug unerbittlich mordend Niſhado 2) vor dem Seher dort. Als wundenvoll im Blut wälzen den Geliebten am Boden ſah Kraunchī, klagt, jammert voll Schreck ſie und gebehrdet ſich kläglich wohl. 32. Als nun den da erſchlagen ſah von Niſhad’ in Ondojon’s Hain Samt dem Lehrling der Einſiedler, da ergriff ein Erbarmen ihn. Sodann darſtellend ſein Mitleid, begann er ſo und ſprach dieß Wort: „O weh, daß von dem grauſamen Niſhado, der ſo arm an Geiſt, 2) Niſhado wird in meinem Exemplar des Omorocoſha im Bhukando erklärt als ein Menſch von der verwildertſten und verachtetſten Gattung, die ſich von Fleiſch nähren u. ſ. w. homo ferox, carnis vorax; heißt alſo vielleicht nur ein Wilder überhaupt, iſt kein Nahme, oder wenigſtens ein durchaus bedeutender, wie ſo viele indiſche.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/284>, abgerufen am 24.11.2024.