Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Menoka. Hochstrahlend ist der Göttliche und dazu auch er- haben fromm; Wie er geneigt zum Zorne sei, ist dem Gebieter auch bekannt. Den strahlenden nun, den frommen, zornigen, hochgesinnten Mann, Vor dem du selber dich fürchtest, wie sollt' ich ihn nicht fürchten denn? Er, der den großen Vosishto 2) der theuren Söhne einst beraubt, Zu dem du selbst, den Mond fürchtend, um Hülfe gingst, der Geister Herr! Ihn, der vollbracht die Thaten all, ja wohl sehr muß ich fürchten den; Wie sein Zorn nicht verzehre mich, dessen belehr', Gebieter, mich! Deß Glanz die Welten entflammen, deß Fuß die Erd' erschüttern mag, Der zerschmettern den Berg Meru, leicht verwir- ren die Räume 3) kann, Der mit solcher Andacht begabt, in Gluth strah- lend dem Feuer gleich, 2) Von mehren historischen Anspielungen der Art auf die großen Thaten des Visvomitro, haben wir des Uebergangs wegen diese eine beibehalten. 3) Die Räume der Welt.
Menoka. Hochſtrahlend iſt der Göttliche und dazu auch er- haben fromm; Wie er geneigt zum Zorne ſei, iſt dem Gebieter auch bekannt. Den ſtrahlenden nun, den frommen, zornigen, hochgeſinnten Mann, Vor dem du ſelber dich fürchteſt, wie ſollt’ ich ihn nicht fürchten denn? Er, der den großen Voſiſhto 2) der theuren Söhne einſt beraubt, Zu dem du ſelbſt, den Mond fürchtend, um Hülfe gingſt, der Geiſter Herr! Ihn, der vollbracht die Thaten all, ja wohl ſehr muß ich fürchten den; Wie ſein Zorn nicht verzehre mich, deſſen belehr’, Gebieter, mich! Deß Glanz die Welten entflammen, deß Fuß die Erd’ erſchüttern mag, Der zerſchmettern den Berg Meru, leicht verwir- ren die Räume 3) kann, Der mit ſolcher Andacht begabt, in Gluth ſtrah- lend dem Feuer gleich, 2) Von mehren hiſtoriſchen Anſpielungen der Art auf die großen Thaten des Viſvomitro, haben wir des Uebergangs wegen dieſe eine beibehalten. 3) Die Räume der Welt.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0333" n="314"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Menoka</hi>.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Hochſtrahlend iſt der Göttliche und dazu auch er-</l><lb/> <l>haben fromm;</l><lb/> <l>Wie er geneigt zum Zorne ſei, iſt dem Gebieter</l><lb/> <l>auch bekannt.</l><lb/> <l>Den ſtrahlenden nun, den frommen, zornigen,</l><lb/> <l>hochgeſinnten Mann,</l><lb/> <l>Vor dem du ſelber dich fürchteſt, wie ſollt’ ich ihn</l><lb/> <l>nicht fürchten denn?</l><lb/> <l>Er, der den großen <hi rendition="#g">Voſiſhto</hi> <note place="foot" n="2)">Von mehren hiſtoriſchen Anſpielungen der Art auf die<lb/> großen Thaten des Viſvomitro, haben wir des Uebergangs<lb/> wegen dieſe eine beibehalten.</note> der theuren</l><lb/> <l>Söhne einſt beraubt,</l><lb/> <l>Zu dem du ſelbſt, den Mond fürchtend, um Hülfe</l><lb/> <l>gingſt, der Geiſter Herr!</l><lb/> <l>Ihn, der vollbracht die Thaten all, ja wohl ſehr</l><lb/> <l>muß ich fürchten den;</l><lb/> <l>Wie ſein Zorn nicht verzehre mich, deſſen belehr’,</l><lb/> <l>Gebieter, mich!</l><lb/> <l>Deß Glanz die Welten entflammen, deß Fuß die</l><lb/> <l>Erd’ erſchüttern mag,</l><lb/> <l>Der zerſchmettern den Berg <hi rendition="#g">Meru</hi>, leicht verwir-</l><lb/> <l>ren die Räume <note place="foot" n="3)">Die Räume der Welt.</note> kann,</l><lb/> <l>Der mit ſolcher Andacht begabt, in Gluth ſtrah-</l><lb/> <l>lend dem Feuer gleich,</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [314/0333]
Menoka.
Hochſtrahlend iſt der Göttliche und dazu auch er-
haben fromm;
Wie er geneigt zum Zorne ſei, iſt dem Gebieter
auch bekannt.
Den ſtrahlenden nun, den frommen, zornigen,
hochgeſinnten Mann,
Vor dem du ſelber dich fürchteſt, wie ſollt’ ich ihn
nicht fürchten denn?
Er, der den großen Voſiſhto 2) der theuren
Söhne einſt beraubt,
Zu dem du ſelbſt, den Mond fürchtend, um Hülfe
gingſt, der Geiſter Herr!
Ihn, der vollbracht die Thaten all, ja wohl ſehr
muß ich fürchten den;
Wie ſein Zorn nicht verzehre mich, deſſen belehr’,
Gebieter, mich!
Deß Glanz die Welten entflammen, deß Fuß die
Erd’ erſchüttern mag,
Der zerſchmettern den Berg Meru, leicht verwir-
ren die Räume 3) kann,
Der mit ſolcher Andacht begabt, in Gluth ſtrah-
lend dem Feuer gleich,
2) Von mehren hiſtoriſchen Anſpielungen der Art auf die
großen Thaten des Viſvomitro, haben wir des Uebergangs
wegen dieſe eine beibehalten.
3) Die Räume der Welt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |