Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.sagen, als sie meinen, thun sie bis- ſagen, als ſie meinen, thun ſie bis- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0107" n="102"/> ſagen, als ſie meinen, thun ſie bis-<lb/> weilen mehr als ſie wollen. Das iſt<lb/> nicht mehr als billig: der gute Wille<lb/> verführt euch. Der gute Wille iſt<lb/> etwas ſehr gutes, aber das iſt<lb/> ſchlimm an ihm, daß er immer da<lb/> iſt, auch wenn man ihn nicht will.<lb/> — Das iſt ein ſchöner Fehler. Aber<lb/> ihr ſeyd voll von böſem Willen und<lb/> verſtockt euch darin. — O nein! wenn<lb/> wir verſtockt ſcheinen, ſo iſts bloß<lb/> weil wir nicht anders können und<lb/> alſo nicht böſe. Wir können nicht,<lb/> weil wir nicht recht wollen; es iſt<lb/> alſo nicht böſer Wille, ſondern Man-<lb/> gel an Willen. Und an wem liegt<lb/> da wieder die Schuld als an euch,<lb/> daß ihr uns nicht mittheilen wollt<lb/> von eurem Überfluß, und den guten<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0107]
ſagen, als ſie meinen, thun ſie bis-
weilen mehr als ſie wollen. Das iſt
nicht mehr als billig: der gute Wille
verführt euch. Der gute Wille iſt
etwas ſehr gutes, aber das iſt
ſchlimm an ihm, daß er immer da
iſt, auch wenn man ihn nicht will.
— Das iſt ein ſchöner Fehler. Aber
ihr ſeyd voll von böſem Willen und
verſtockt euch darin. — O nein! wenn
wir verſtockt ſcheinen, ſo iſts bloß
weil wir nicht anders können und
alſo nicht böſe. Wir können nicht,
weil wir nicht recht wollen; es iſt
alſo nicht böſer Wille, ſondern Man-
gel an Willen. Und an wem liegt
da wieder die Schuld als an euch,
daß ihr uns nicht mittheilen wollt
von eurem Überfluß, und den guten
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