Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.dir wurde? Aber sprich nun auch, dir wurde? Aber ſprich nun auch, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0106" n="101"/> dir wurde? Aber ſprich nun auch,<lb/> was iſt dir, Liebe? biſt du böſe auf<lb/> mich? — Auf mich bin ich böſe.<lb/> Ich könnte mich ſchlagen... Dir<lb/> freylich wäre ganz Recht geſchehen;<lb/> und wenn Sie ſich künftig wieder<lb/> einmal ehemännlich betragen, mein<lb/> Herr! ſo werde ich ſchon beſſer da-<lb/> für ſorgen, daß Sie mich auch wie<lb/> eine Ehefrau finden ſollen. Darauf<lb/> kannſt du dich verlaſſen. Ich muß<lb/> lachen, wie es mich überraſcht hat.<lb/> Aber bilden Sie ſich nur nicht ein,<lb/> mein Herr, daß du ſo unmenſchlich<lb/> liebenswürdig biſt. Diesmal war es<lb/> eigner Wille, daß ich meinen Vor-<lb/> ſatz brach. — Der erſte und der<lb/> letzte Wille iſt immer der beſte. Da-<lb/> für daß die Frauen meiſtens weniger<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0106]
dir wurde? Aber ſprich nun auch,
was iſt dir, Liebe? biſt du böſe auf
mich? — Auf mich bin ich böſe.
Ich könnte mich ſchlagen... Dir
freylich wäre ganz Recht geſchehen;
und wenn Sie ſich künftig wieder
einmal ehemännlich betragen, mein
Herr! ſo werde ich ſchon beſſer da-
für ſorgen, daß Sie mich auch wie
eine Ehefrau finden ſollen. Darauf
kannſt du dich verlaſſen. Ich muß
lachen, wie es mich überraſcht hat.
Aber bilden Sie ſich nur nicht ein,
mein Herr, daß du ſo unmenſchlich
liebenswürdig biſt. Diesmal war es
eigner Wille, daß ich meinen Vor-
ſatz brach. — Der erſte und der
letzte Wille iſt immer der beſte. Da-
für daß die Frauen meiſtens weniger
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