Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.einen langen Diskurs über die Eifer- einen langen Diſkurs über die Eifer- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0112" n="107"/> einen langen Diſkurs über die Eifer-<lb/> ſucht mit dir zu halten: aber eigent-<lb/> lich ſollten wir erſt die beleidigten<lb/> Götter verſöhnen. — Lieber erſt den<lb/> Diſkurs, und hernach die Götter. —<lb/> Du haſt Recht, wir ſind noch nicht<lb/> würdig, und du fühlſt es lange<lb/> nach, wann du geſtört und verſtimmt<lb/> wurdeſt. Wie ſchön iſt es daß du<lb/> ſo empfindlich biſt! — Ich bin nicht<lb/> empfindlicher wie du, nur anders.<lb/> — Nun ſo ſage mir: ich bin nicht<lb/> eiferſüchtig; wie kommts, daß du<lb/> eiferſüchtig biſt? — Bin ich's denn<lb/> ohne Urſache? Antworten Sie mir!<lb/> — Ich weiß ja nicht was du<lb/> meinſt. — Nun eiferſüchtig bin ich<lb/> eigentlich nicht; aber ſage mir, was<lb/> Ihr den ganzen Abend zuſammen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0112]
einen langen Diſkurs über die Eifer-
ſucht mit dir zu halten: aber eigent-
lich ſollten wir erſt die beleidigten
Götter verſöhnen. — Lieber erſt den
Diſkurs, und hernach die Götter. —
Du haſt Recht, wir ſind noch nicht
würdig, und du fühlſt es lange
nach, wann du geſtört und verſtimmt
wurdeſt. Wie ſchön iſt es daß du
ſo empfindlich biſt! — Ich bin nicht
empfindlicher wie du, nur anders.
— Nun ſo ſage mir: ich bin nicht
eiferſüchtig; wie kommts, daß du
eiferſüchtig biſt? — Bin ich's denn
ohne Urſache? Antworten Sie mir!
— Ich weiß ja nicht was du
meinſt. — Nun eiferſüchtig bin ich
eigentlich nicht; aber ſage mir, was
Ihr den ganzen Abend zuſammen
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