Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.so gesprochen als hieltest du uns zur Lucinde I. H
ſo geſprochen als hielteſt du uns zur Lucinde I. H
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ſo geſprochen als hielteſt du uns zur
Freundſchaft unfähig. Iſt das wirk-
lich deine Meinung? — Ja! aber
die Unfähigkeit, glaube ich, liegt
mehr in der Freundſchaft als in euch.
Ihr liebt alles was ihr liebt ganz,
wie den Geliebten und das Kind.
Dieſen Charakter würde ſelbſt ein
ſchweſterliches Verhältniß bey euch
annehmen. — Darin haſt du Recht.
— Die Freundſchaft iſt für euch zu
vielſeitig und zu einſeitig. Sie muß
ganz geiſtig ſeyn und durchaus be-
ſtimmte Gränzen haben. Dieſe Ab-
ſonderung würde euer Weſen nur
auf eine feinere Art eben ſo vollkom-
men zerſtören wie bloße Sinnlichkeit
ohne Liebe. Für die Geſellſchaft
aber iſt ſie zu ernſt, zu tief und zu
Lucinde I. H
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